In den letzten Jahren waren Don Broco eigentlich dafür bekannt immer poppigeren Stadionrock zu schreiben und Support-Shows für die „Rock-Band“ 5 Seconds Of Summer gespielt zu haben. In der UK konnte das dem Quartett schon riesige Headline-Konzerte bescheren, in Deutschland ist man als Hauptband trotz fetter Eröffnungs-Slots bislang nicht aus den größeren Clubs herauskommen. Mit ihrem dritten Album „Technology“ macht die Band einen 360-Grad-Turn und widmet sich, wie schon auf ihrer Debüt-EP „Thug Workout“, wieder härteren Gangarten.
Der Gruppe aus der Mitte der britischen Insel gelingt es auf ihrem neuesten Werk eindrucksvoll ihren doch oft schon sehr hymnischen Stil mit elektronischen Elementen und technisch einwandfreien, oft härteren Gitarrenriffs zu durchtränken. Ein Paradebeispiel für dieses Zusammenspiel von Melodie und Härte stellte schon die Vorabsingle „Pretty“ dar. Auch der Titeltrack „Technology“, „Everybody“ und und der fast schon breakdownige Ausbruch in „Porkies“ warten mit krachigen Gitarrenspielereien auf. Das Fundament für diese brachialen Momente bietet nicht selten der groovende Bass von Viersaiterbezwinger Tom Doyle. Über all den instrumentalen Komponenten thront dann noch die immer aalglatte Stimme von Sänger und Schönling Rob Damiani, die sich auf dem Drittling seiner Band so vielseitig wie nie zuvor zeigt – mal bittersüß im Falsett ihr Unwesen treibt, mal von Power nur so strotzt.
Natürlich stehen neben diesen härteren Tracks auch einige poppigere und ruhigere Stücke, wie „Come Out To LA“ oder das super eingängige „Got To Be You“. Ohne gleich poppig oder super heavy zu sein pendelt „Greatness“ mit seinen funky Riffs genau zwischen diesen Extremen und stellt damit einen der moderateren Songs der Platte dar. Was alle Stücke verbindet, ist das feine Händchen des Quartettes für Melodien, die sich stundenlang in den Köpfen des Hörers festsetzen.
„Technology“ ist und bleibt ein durchweg gelungenes Rock-Album, das sowohl hart, als auch weich kann und vermutlich viele Menschen ansprechen wird, die zuvor nichts mit der Musik der Band anfangen konnten. Trotz der härteren Orientierung gelingt es Don Broco nicht eintönig zu klingen und genau dann die Schnulzkeule auszupacken, wenn der Nacken vom Headbangen zu Schmerzen zu beginnen droht. Dieser knapp 50-minütige Ritt mit der Band macht einfach nur Spaß. Vielleicht gelingt es Don Broco ja mit ihrem bislang besten Album auch in Deutschland verdientermaßen richtig Fuß zu fassen.
„Technology” erscheint am 02.02.2018 über Sharptone Records und kann hier* gekauft werden.
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Die Rechte für das Albumcover liegen bei Sharptone Records.
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