Drens – Pet Peeves EP

Cover von Drens EP "Pet Peeves".

Nach einer Vielzahl von Single-Veröffentlichungen servieren Drens ihr erstes zusammen-hängendes Release seit Neustart: Die „Pet Peeves“-EP. Die trifft zielsicher den Kern des Schaffens der Dortmunder und legt den Fokus auf Stimmung.

Eigentlich existiert das Quartett schon nahezu eine Dekade. Damals noch als Duo schmissen Drens der Indie-Welt bereits in den Jahren 2011 und 2014 EP und Album vor den Latz. Vor einigen Jahren folgte dann der Neustart in anderer Besetzung: Von da an standen nach und nach einzelne Singles an, die man 2018 unter dem Kompilation-Banner „Sunny Side Up“ bündelte. „Pet Peeves“ ist deshalb das erste als ganzes angegangene Projekt der Band. Dafür setzte die sich mit Kraftklub-Gitarrist Steffen Israel zusammen, der seinen Produzenten-Einstand zelebriert. Nach Feierlichkeit fühlen sich die sechs Stücke der EP auch an: Obwohl die Texte oftmals düster, ehrlich und ungeschönt sind und gar gegen Rechts schießen, verbreitet die Musik eine zumeist euphorische Grundstimmung.

Ruft der Blick auf die Lyrics Assoziationen von Wut und Trauer hervor, so lädt die Musik der Band deshalb zum Träumen und Tanzen ein und lässt vor dem inneren Auge Sommer-Szenerien samt Freibädern, kurzen Hosen und blühenden Wiesen entstehen. Diese sympathische Gute-Laune-Haltung bestimmt auch die Live-Auftritte der Dortmunder, die immer in ihren knallroten Drenspants auftreten und stets für kleine Scherzereien zu haben sind. Wer die Band schon live sehen durfte, wurde zudem Zeuge eines wilden Instrument-Tausch-Chaos: Hier tritt gefühlt jeder mal an das Mikrofon. Wirklich verwunderlich ist es deshalb nicht, dass „Pet Peeves“ weniger seines eigenwilligen Soundbildes wegen glänzt, als wegen des vermittelten Gefühls der Unbeschwertheit. Deshalb kann ein Song wie der Opener „Saditsfiction“ mit verwaschenen Gitarren in Richtung Dream-Pop tänzeln, selbst wenn das anschließende „A Very Sunny Day“ mit tapsigen Bass-Lines und scheppernden Gitarren in Richtung indieträchtigem Surf-Punk abbiegt. Das ist vielleicht nicht stilsicher, bereitet aber eine Menge Spaß.

Die Songs sind dabei immer so durchdacht arrangiert, dass die gewünschte Wirkung erzielt wird: Als Zuhörer*in kann man der großen Text-Musik-Schere wegen gleichsam bei bester Laune amüsiert den Po im Takt schwingen und die eigenen psychischen Probleme sowie den gesellschaftlichen Rechtsruck reflektieren. Solche Widersprüchlichkeiten funktionieren auch nicht alle Tage!

Die „Pet Peeves“-EP kannst du dir hier kaufen.*

Und so hört sich das an:

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Drens live 2020:

14.11. – Hamburg, Molotow
25.11. – Dresden, Ostpol
26.11. – Berlin, Badehaus
08.12. – Mainz, Schon Schön
11.12. – Karlsruhe, Kohi
12.12. – München, Milla
18.12. – Münster, Sputnik Cafe
19.12. – Köln, Sonic Ballroom
22.12. – Dortmund, FZW

Die Rechte für das Albumcover liegen bei Recycled Earth.

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