In weniger als drei Wochen steht fest, wer den Eurovision Song Contest 2018 gewonnen hat. Dank Salvador Sobral findet der größte Musikwettbewerb der Welt das erste Mal in Portugal statt. Mit seiner minimalistischen Jazzballade „Amar Pelos Dois“ gelang dem Exzentriker der Sieg – und das sogar mit einem von ihm und seiner Schwester selbstgeschriebenen Titel. Ausführende City ist die Hauptstadt Lissabon, das Motto lautet diesmal “All Aboard!”. Damit haben sich die Portugiesen neben der Big Five (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien) bereits fürs Finale qualifiziert. Am 8. und 10.5. entscheidet sich in zwei Halbfinalrunden, welche 20 Teilnehmerländer die letzte Sendung am Samstag, den 12.5., vervollständigen und welche 17 Länder gnadenlos vor der großen Show scheitern.
Minutenmusik wird über alle drei Shows berichten. Wer live einschalten will, kann das bei den Halbfinalshows ab 21h online auf eurovision.de oder im TV auf ONE tun. Das Finale überträgt zur gleichen Zeit wie gewohnt die ARD und ebenfalls eurovision.de als Stream. Kommentiert wird das bunte Treiben von ESC-Legende Peter Urban.
Seit Freitag könnt ihr die Songs auf CD erhalten – wir haben uns mal ausgiebig durchgehört und geben hier unsere erste Prognose ab, wie das Finale wohl aussehen könnte, welche Songs uns persönlich richtig gut gefallen und wer Gewinnerchancen hat. Die Auflistung erfolgt in Reihenfolge der Landeskennzeichenkürzel. Wir beruhen uns dabei ausschließlich auf die akustische Komponente – wie die Optik die Wertung noch beeinflussen kann, lest ihr dann bei den Showreviews! Here we go:
1. Albanien; „Mall“, Eugent Bushpepa (1. Halbfinale): Starke Uptempo-Nummer auf Landessprache mit leichten Rockanleihen und einem Hauch Folklore. Toll instrumentiert, große Gesangsrange. Die Sprache steht zwar nicht zwangsläufig für Erfolg, ansonsten aber ein typischer, energiegeladener und guter ESC-Song!
2. Armenien; „Qami“, Sevak Khanagyan (1. Halbfinale): Der Gewinner der ukrainischen Version von „X-Factor“ 2016 singt ebenfalls auf Landessprache. R’n’B-Ballade mit Backgroundchor und einigen E-Gitarren. Plätschert einfach so an einem vorbei.
3. Australien; „We Got Love“, Jessica Mauboy (2. Halbfinale): Die vierte Teilnahme von “Down Under”. Schlechtester Song, den der Kontinent bisher ins Rennen geschickt hat. Dance-Pop, der niemandem weh tut. Wir wollen eine Granate wie Guy Sebastian zurück! Das hier genügt definitiv nicht, wird aber wahrscheinlich wieder in der Top 10 landen.
4. Österreich; „Nobody But You“, Cesár Sampson (1. Halbfinale): Unsere deutschsprachigen Nachbarn, die zuletzt 2014 mit Conchita Wurst gewannen, senden ebenfalls eine typische, stampfende Popnummer im Boyband-Feeling mit femininen Backing Vocals. Berechenbar.
5. Aserbaidschan; „X My Heart“, Aisel (1. Halbfinale): Leider hat Aserbaidschan noch nie auf seiner eigenen Sprache einen Song präsentiert, dafür aber immer gute Bombastpopnummern im Angebot. Das ändert sich auch dieses Jahr nicht. Ein reißerischer Dance-Track mit Hymnenrefrain. Erfindet das Rad nicht neu, knallt aber.
6. Belgien; „A Matter Of Time“, Sennek (1. Halbfinale): Belgien setzt bekanntlich nie auf Nummer sicher und überrascht stets mit kreativen Songideen. Nachdem Blanche im letzten Jahr mit „City Lights“ die außergewöhnlichste und gleichzeitig beste Nummer im Indie-Electro-Pop-Gewand präsentierte und einen beachtlichen vierten Platz erreichte, soll nun „A Matter Of Time“ herhalten. Der mystische Popsong ist keinesfalls so prägnant wie sein Vorgänger, besticht aber dennoch durch seine Schwere. Kein großer Hit, aber ein gutes Mittelfeld ist wohl zu erwarten.
7. Bulgarien; „Bones“, Equinox (1. Halbfinale): Fast hätte es im letzten Jahr geklappt. Aber 2. Platz ist eben nur 2. Platz, auch wenn es bis dato für das Land die beste Platzierung darstellt. Bulgarien gibt nun alles und macht ähnlich wie Aserbaidschan auf Breitwandpop mit stampfenden Beats und kräftigem Refrain. Könnte klappen, Top 10 ist wohl sicher.
8. Weißrussland; „Forever“, ALEKSEEV (1. Halbfinale): Letztes Jahr debütierte Weißrussland auf Landessprache. Das reichte nur fürs letzte Drittel. Leider geht es zurück zur englischen Sprache und etwas dramatischem Pop. Und auch hier bleibt das Tempo irgendwo zwischen balladesk und tanzbar… ob das fürs Finale genügt!?
9. Schweiz; „Stones“, ZIBBZ (1. Halbfinale): Die Schweiz schafft stets nicht mal den Einstieg ins Finale. Das wird dieses Jahr auch nicht anders, da „Stones“ einfach den restlichen Nummern im Wettbewerb viel zu ähnlich ist. Ordentlich Bass, stampfender Beat, Refrain in weiblicher Belting-Lage. Ok, aber nicht mehr.
10. Zypern; „Fuego“, Eleni Foureira (1. Halbfinale): Etwas Abwechslung bietet Zypern und macht seinem Land alle Ehre. „Fuego“ steht für typischen Sommersound mit leichten Reggaeton-Anleihen und steuert klar auf Dancefloor. Musik für die WM? Macht Spaß.
11. Tschechien; „Lie To Me“, Mikolas Josef (1. Halbfinale): Tschechien gilt als das Land mit der größten Verliererquote im Wettbewerb. Das könnte sich eventuell ändern. „Lie To Me“ klingt etwas nach „Talk Dirty“ von Jason Derulo, bietet ein markantes Bläsersolo nach dem Refrain. Lässt den Booty shaken, erinnert an 2000er-Zeiten in R’n’B-Clubs, zieht aber einfach nicht so gut wie „Hey Mamma“ aus Moldawien im Vorjahr. Klar geht das aber allemal und landet 100% im Finale!
12. Deutschland; „You Let Me Walk Alone“, Michael Schulte (bereits fürs Finale qualifiziert): Wir berichteten schon ausführlich über den deutschen Vorentscheid (lest HIER noch mal nach). Die ESC-Version wurde musikalisch noch dramatischer und pompöser gestaltet. Hört man auf den Text könnte Schulte den einen oder anderen Zuschauer zum Weinen bringen. Uns langweilt die Piano-Orchester-Ballade zwar kaputt, aber tatsächlich ist der Balladenanteil in diesem Jahr überraschend gering, sodass die Chancen gar nicht sooo schlecht aussehen… Top 15 wäre wohl verdient und nach den Pleiten der letzten Jahre absolut wünschenswert.
13. Dänemark; „Higher Ground“, Rasmussen (2. Halbfinale): Fürchterlich. Übertrieben dramatischer Gesang mit einfacher Melodielinie, untermalt von stampfenden Armee-Rhythmen. Der Erfolg mit Emmelie de Forest aus 2013 ist damit in weiter, weiter Ferne. Next!
14. Spanien; „Tu Canción“, Amaia y Alfred (bereits fürs Finale qualifiziert): Zwei Stimmen, die nicht zu den größten im Wettbewerb gehören, aber mit ihrer ruhigen, reduzierten Ballade im 3er-Takt wohlig auffallen. Landessprache, zweistimmiger Gesang, Emotion, ein Hauch Kitsch. Das darf alles so sein und hat mindestens Chancen fürs gute Mittelfeld.
15. Estland; „La Forza“, Elina Nechayeva (1. Halbfinale): Estland singt auf Italienisch. Warum auch immer. 15 Songs lang musste/durfte/wollte man auf Operngesang warten, jetzt ist er da. Im Refrain werden ungeahnte Höhen erreicht. Nahezu keltischer Song, der so dick aufträgt, dass er gut als Thema für einen „Zelda“-Trailer herhalten könnte, ansonsten aber stark an der Toleranzgrenze nagt.
16. Finnland; „Monsters“, Saara Aalto (1. Halbfinale): Ein bisschen Tropical-House, ein wenig Calypso. Einige Kinder im Background. Nachdem Finnland mit ihrem wehmütigen und dennoch guten Klagegesang im letzten Jahr auf die Nase fielen, zielt man stattdessen auf Charts. Ok, wenn’s sein muss.
17. Frankreich; „Mercy“, Madame Monsieur (bereits fürs Finale qualifiziert): Frankreich schaut ein wenig über den Tellerrand hinaus. Natürlich wird die französische Sprache beibehalten, musikalisch bietet „Mercy“ aber leicht elektronischen und dennoch gut verdaulichen Pop mit nettem Gesang und einigen Spielereien. Mit das Beste, was in diesem Jahr dabei ist. Erstes Bauchgefühl: Top 5!
18. Großbritannien; „Storm“, SuRie (bereits fürs Finale qualifiziert): Keine Musiknation der Welt bietet so gute Ware wie UK. Anscheinend werden sämtliche Ideen in Ed Sheeran, Sam Smith, Adele, London Grammar und weitere Größen gebuttert, sodass beim ESC nur noch der letzte Müll verbraten wird. Peinlicher Tralala-Refrain trifft auf recht ordentliche Stimme und klingt so altbacken, dass selbst ein 50. Geburtstag komisch schauen würde, wenn der DJ diesen Track spielt. Ein verschwendeter Finalplatz!
19. Georgien; „For You“, Ethno – Jazz Band Iriao (2. Halbfinale): Ein Quintett, das auf Georgisch singt. Und zwar klassisch. Und mehrstimmig. Dazu nicht zu aufdringlicher Streicherpop a la Il Divo. Sehr untypisch, nachdem Georgien besonders häufig mit seinen Rocknummern für Furore sorgte. Was komplett anderes, aber anspruchsvoll gestaltet. Ob es fürs Finale reicht? Wahrscheinlich ja, dann wird es aber schwer. Trotzdem Chapeau!
20. Griechenland; „Oniro Mou“, Yianna Terzi (1. Halbfinale): Etwas modernisierte Form von typischer Musik aus der griechischen Taverne. Sehr landestypisch, leider aber auch arg unaufregend. Seit dem feurigen und belebten „My Numer One“ von Helena Paparizou war keine wirkliche Gewinnchance mehr drin – das bleibt 2018 auch so.
21. Kroatien; „Crazy“, Franka (1. Halbfinale): Etwas verruchter R’n’B-Pop kommt 2018 aus Kroatien und sticht zwar zunächst hervor und lässt aufhorchen, verläuft sich dann aber in seiner Eindimensionalität.
22. Ungarn; „Viszlát Nyár“, AWS (2. Halbfinale): Ungarischer Metal. Ja, wirklich Metal. Die fünfköpfige Männertruppe haut richtig auf die Kacke, shoutet sogar im Refrain ordentlich los. Wow! Das kann man lieben oder hassen. Auch Ungarn schafft stets mit seinen untypischen Liedern aufzufallen und darf bestimmt ins Finale springen. Leider fehlt es der Nummer an der nötigen Eingängigkeit trotz Keychange zum Ende hin. Das werden keine 2. Lordis, aber über den Auftritt wird wohl am nächsten Tag gesprochen.
23. Irland; „Together“, Ryan O’Shaughnessy (1. Halbfinale): Mit kitschigem, aber dennoch schönen Hausfrauenpop gastiert Irland 2018. Der Refrain ist in Kopfstimmlage, der Beat schmeichelt sich ums Herz. Da werden viele Muttis anrufen. Ganz putzig irgendwie. In vielen Jahrgängen wäre dieser Song völlig untergegangen, dieses Mal ist er recht untypisch. Irland bleibt weiterhin mit sieben Siegen Spitzenreiter des ESCs, wird aber definitiv keinen achten in diesem Jahr einheimsen und womöglich schon im Semifinale nach Hause düsen.
24. Island; „Our Choice“, Ari Ólafsson (1. Halbfinale): Die Insel weitab vom Schuss wird wohl fußballtechnisch 2018 mehr reißen als beim ESC. Da hilft auch die stimmliche gute Leistung des Sängers nicht so viel, wenn der Rest einfach eine totgedudelte Bombastballade darstellt ohne besondere Vorkommnisse.
25. Israel; „Toy“, Netta (1. Halbfinale): Bereits seit Wochen ist Israel der Favorit bei den Wettbüros und Fans. Und womit? Mit Recht! Netta präsentiert sich als 2018er Variante von Beth Ditto. Der Song vermischt elektronischen Dancefloor mit Frauenemanzipation und Chicken-Beatbox-Parts. Verrückt, auffällig, modern, überraschend – das steuert mal sowas von klar auf Sieg, wenn es Live nur halb so gut ist wie auf Platte!
26. Italien; „Non Mi Avete Fatto Niente“, Ermal Meta & Fabrizio Moro (bereits fürs Finale qualifiziert): Italien hätte letztes Jahr gewinnen können – aber ihr wisst schon: „Hätte, hätte…“. „Occidentali’s Karma“ hatte letztes Jahr absolutes Potenzial und scheiterte irgendwie dann doch an Kleinigkeiten. Damit scheint die Hitgarantie für Italien erstmal wieder aufgebraucht zu sein. Der Beitrag dieses Jahr ist nett und unspektakulär trotz kleiner Rapteile in den Strophen.
27. Litauen; „When We’re Old“, Ieva Zasimauskite (1. Halbfinale): Ein ganz verträumter, sphärischer, intimer Song kommt aus Litauen und sticht damit besonders hervor. Ein kleines Highlight, das wahrscheinlich in so einer lauten Show nicht viele Fans finden wird, aber hoffentlich zumindest im Finale auftreten darf.
28. Lettland; „Funny Girl“, Laura Rizzotto (2. Halbfinale): Ähnlich wie Belgien setzt Lettland stets auf Kreativität statt auf klare Siegeschancen. Auch in diesem Jahr ist mit „Funny Girl“ eine elektrische Nummer mit düsterem Touch in den Shows und wird wahrscheinlich abermals für Lettland eine Top 10-Platzierung einheimsen.
29. Moldawien; „My Lucky Day“, DoReDoS (2. Halbfinale): Nach dem fulminanten Comeback des Epic-Sax-Man im letzten Jahr und einem famosen 3. Platz, bleibt Moldawien bei spaßigen Nummern, die auffallen. Etwas mehr nationalen Charme, etwas weniger Chartspotenzial, aber keinesfalls langweiliger. Steckt an und macht Laune! Die erste Hälfte könnte im Finale geknackt werden.
30. Mazedonien; „Lost And Found“, Eye Cue (1. Halbfinale): Mit einigen Beatbrüchen fällt der mazedonische Beitrag positiv auf, reißt mit seinen schmissigen Rhythmen mit und liefert den besten Beitrag für das Land überhaupt. Top 10 wäre wünschenswert.
31. Malta; „Taboo“, Christabelle (2. Halbfinale): Malta verabschiedet sich von seinen 0815-Midtempo-Nummern und geht mit mitreißenden Beats und Mitsingrefrain einen modernen Weg. Damit ist das Finale so gut wie gesichert.
32. Montenegro; „Inje“, Vanja Radovanovic (2. Halbfinale): Nachdem sich Montenegro im letzten Jahr mit Gaydisco-Alarm unmittelbar ins Off beförderte, wird es nun sehr national, ruhig und getragen. Besser, aber ob ein Finalticket eingesteckt wird, ist bei dem insgesamt stärkeren 2. Halbfinale noch nicht abzusehen…
33. Niederlande; „Outlaw In ‘Em“, Waylon (2. Halbfinale): Nach dreistimmigem Frauengesang 2017 gehen die Holländer andere Wege und schicken rockige Sounds in männlicher Soloform. Scheint bei Kritikern ganz gut zu funktionieren – bei uns hat es noch nicht so gezündet. OK ist es aber wohl.
34. Norwegen; „That’s How You Write A Song“, Alexander Rybak (2. Halbfinale): Der Sieg für den großkotzigsten Songtitel geht ganz klar an Norwegen. Warum Alexander Rybak nach seinem Rekorderfolg im Jahr 2009 mit „Fairytale“ so dick aufträgt, weiß wohl keiner. Seine Fidel hat er wieder im Gepäck, dafür ist der restliche Song eher ein Rudiment aus 2000er-Boybands-Katalogen. Ganz witzig, aber dank des Titels an der Grenze zum Fremdschämen.
35. Polen; „Light Me Up“, Gromee feat. Lukas Meijer (2. Halbfinale): Das klingt extrem nach Charts und irgendwie auch international fähig. Jede Großraumdisco würde sich an der polnischen Nummer erfreuen. Große Überraschung, die echt bockt und gerne weit nach oben darf!
36. Portugal; „O Jardim“, Cláudia Pascoal feat. Isaura (bereits fürs Finale qualifiziert): Als Gewinnerland kann man nur verlieren. Trotzdem darf Portugal als austragende Nation einen der besten Songs vortragen. Es bleibt portugiesisch, es bleibt reduziert und herrlich unaufgeregt, nur diesmal weiblich und etwas elektronischer. Da ist die Top 10 hoffentlich drin!
37. Rumänien; „Goodbye“, The Humans (2. Halbfinale): Letztes Jahr wurde in Rumänien noch gejodelt, jetzt gibt es eine Rockballade mit starken weiblichen Vocals. Erinnert ihr euch noch an den deutschen Beitrag 2005 mit Gracia „Run & Hide“? So hätte es sich geil angehört. Wenn das mit dem Livegesang funktioniert, hat der Song große Aufmerksamkeit verdient.
38. Russland; „I Won’t Break“, Julia Samoylova (2. Halbfinale): Nachdem die im Rollstuhl sitzende Künstlerin im letzten Jahr aufgrund politischer Diskrepanzen in der Ukraine nicht auftreten durfte, wird sie 2018 erneut zum Wettbewerb geschickt. Leider hat sich ihre englische Aussprache nicht verbessert und der Song auch nicht. So interessant wie Staubsaugen.
39. San Marino; „Who We Are“, Jessika feat. Jenifer Brening (2. Halbfinale): Na, das klingt aber an einigen Stellen sehr nach dem Gewinnersong „Heroes“ von 2015 – oder ist das nur unser Ohr? Zum Glück hat Ralph Siegel nicht seinen 7363sten Beitrag eingeschickt und lässt San Marino dies Mal in Ruhe. Viel besser sind aber die ausgelutschten Beats und der künstlich wirkende Rapbreak auch nicht.
40. Serbien; „Nova Deca“, Santa Ilic & Balkanika (2. Halbfinale): Der einzige wirkliche Balkansound in diesem Jahr! Gut so – ein ESC ohne solche Musik ist kein ESC! An der Melodie hapert es leider ein wenig, aber das dürfte wieder einige mitreißen.
41. Slowenien; „Hvala, Ne!“, Lea Sirk (2. Halbfinale): In fast schon Dubstep-ähnliche Gefilde wagt sich Slowenien mit einem sehr aktuellen Soundgewand – dazu auch noch auf Landessprache! Mutig, außergewöhnlich, aber vielleicht eine Spur zu edgy. Wackelkandidat!
42. Schweden; „Dance You Off“, Benjamin Ingrosso (2. Halbfinale): Wenn auf jemanden Verlass ist, dann auf Schweden! Kein Land hat in den letzten 15 Jahren durchweg so gute Hits abgeliefert wie die Skandinavier. Das ändert sich auch jetzt nicht. „Dance You Off“ ist grandioser elektronischer Dancepop, der nach 2018 klingt, im Ohr bleibt und super international klingt. Ab in die Top 5!
43. Ukraine; „Under The Ladder“, MELOVIN (2. Halbfinale): Im letzten Jahr durfte die Ukraine noch austragen, jetzt sind sie wieder Gast. 2016 konnte mit politischem Ethno-Dupstep gewonnen werden, letztes Jahr wurde Hardrock geboten und nun gibt’s Dance ohne Auffälligkeiten. Schade, eine Rückentwicklung.
Fazit: Insgesamt wenig wirkliche Highlights und mindestens 20 Songs mit mittlerer Qualität. Zum Glück auch nur wenige Totalflops! Das 2. Halbfinale scheint um Längen stärker besetzt zu sein als das erste, was schade ist, da man sich somit von einigen guten Kandidaten aus der 2. Show verabschieden muss, die gegen viele schlechte aus der 1. Runde gewonnen hätten. So oder so – hier unsere erste Prognose zum Schluss:
Die Gewinner des 1. Halbfinales: Albanien, Österreich, Aserbaidschan, Belgien, Bulgarien, Zypern, Tschechien, Israel, Litauen, Mazedonien
Die Gewinner des 2. Halbfinales: Australien, Lettland, Moldawien, Malta, Niederlande, Norwegen, Polen, Rumänien, Serbien, Schweden
To be continued!
Und hier nochmal der Gewinnerauftritt aus 2017:
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