Fall Out Boy – So Much (For) Stardust

Cover des Fall Out Boy Albums "So Much For Stardust"

Es brauchte zehn Jahre und ein Tiktok-beflügeltes Revival von Gitarrenmusik, um die Post-Reunion Fall Out Boy zurück in den Rock zu zerren. „So Much (For) Stardust“ nennt sich das verantwortliche Album, es ist ein gutes, wenn doch kein weltbewegendes.

Die Band nämlich bleibt bei ihrer Angewohnheit ihre Stücke gezielt zu überladen, hier und da mit zu vielen Stilen zu brechen. Den „Unterhaltungs“-Part in Unterhaltungsmusik jedenfalls nahm sich die Band seit jeher zu Herzen. Folglich gibt es Songs, die im Dreisprung von pompigen Blas-Sektionen über versteckte Plattitüden („They say I should try meditation, but I don’t want to be with my own thoughts“ – natürlich die Pandemie betreffend) hin zu unspektakulären Soli hüpfen als seien olympische Festspiele.

Etwas seltsam findet es der Kopf schon, wenn Songfabrik, Sänger und Gitarrist Patrick Stump über Queen-Groove feinfühlig ein pseudodeepes „hold me like a grudge“  haucht und dem dann anschließend ein kunstvoll-hochgezogenes „yeah yeah“ nachschiebt. Der Körper aber reagiert nur auf Schallwellen, nicht auf Musiktheorie und Cringefaktor. Und der Körper, er bewegt sich, fühlt Beat und Melodie. 

Anderenorts jedoch, da spricht das Material auch in Theorie für sich. „I Am My Own Muse“ zum Beispiel ist quasi Klassik in Pop-Form, überzeichnet mit Gitarren, geziert von cineastischer Dramatik. Diese theatralische Spannung grundsätzlich taucht immer wieder auf, so auch im an die britische Pomp-Rock-Band Muse erinnernden Schlussstück. Großartiger als zum Einstieg aber wird es nicht mehr. „Love From The Other Side“ steht zu Beginn, angekündigt von einem Klimperklavier, das vorbereitet für die große Ekstase. Ein Song für die großen Räume, tausende Kehlen im Chor, Körper im dissonanten Einklang tanzend. Leider aber flacht es von da an ab – auf ein nach wie vor stabiles Niveau. Überladung minimiert.

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Und so hört sich das an:

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Fall Out Boy live 2023:

21.10. – München, Zenith
06.11. – Oberhausen, Rudolf-Weber Arena
07.11. – Hamburg, Barclays Arena
08.11. – Berlin, Max-Schmeling Halle

Die Rechte für das Cover liegen bei Fueled By Ramen.

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