Hesitation Wounds – Awake For Everything

Supergroups und Nebenprojekte sind immer so eine Sache. Auf der einen Seite erwartet man von den Mitgliedern seiner Lieblingsbands immer sehr viel, wenn sie unter einem anderen Namen Musik machen, auf er anderen Seite hat man auch immer die Musik der Hauptbands vor Augen, von der die Musik des Nebenprojektes abweichen soll. Zu viel Abweichung oder Experimente treffen meistens aber auch auf Protest. Oft kommt hierbei dann ein viel zu experimentelles Album heraus, was kaum jemanden zufrieden stellen kann. Dies scheint Hesitation Wounds, einer Zusammenarbeit von Jeremy Bolm, dem Sänger von Touché Amoré, und Mitgliedern von Slipknot und The Hope Conspiricy, mit ihrem Erstling „Awake For Everything“ nicht geschehen zu sein.

Hesitation Wounds machen Hardcore und experimentieren nicht viel. Ihre Musik geht genau so nach vorne, wie es beim Hardcore sein muss. Es werden Themen, wie Rassismus und der Erfolg des Rechtspopulismus („Guthrie“) oder Abhängigkeit („New Abuse“) behandelt. Vor allem bei ersterem bringt Bolm seine Wut mit Hilfe seiner Stimme zum Ausdruck. Ob eher tragende Songs, wie „Stremlined“, oder schnelle Draufhau-Nummern, wie „Bleach“, das Album hat einiges im Petto. Das alles wird von einer sehr rauen Produktion, ohne unnötigen Schnickschnack, getragen. Auch Fans von Bolms lyrischer Fähigkeit sollten hier auf ihre Kosten kommen. Zeilen, wie „With a broken moral compass leads right to the end“ („Ends Pt. 1“) verdeutlichen gekonnt, wo die Mitglieder positioniert sind: Eben nicht bei den Rechtspopulisten.

Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit sollte alle Parteien zufrieden stellen. Ob normaler Hardcore-Hörer, Touché Amoré- oder Slipknot-Fan oder einfach Musikliebhaber, dieses Album hat viel zu bieten. Nebenprojekte können eben schief gehen, müssen sie aber nicht!

So hört sich das an:

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