Das Offensichtliche zuerst: die Imagine Dragons sind definitiv keine reine Rockband (mehr)! Im Jahr 2010 gründete sich die Gruppe rund um Sänger Dan Reynolds und begeistert seitdem mit einem tollen und einzigartigen Stil. Nachdem sie im letzten Jahr ihr Album „Evolve“ herausgebracht haben, melden sie sich nun mit Album Nummer Vier „Origins“ zurück und wandern weiter in Richtung Mainstream.
Gefühlt scheint es erst einige Wochen her, dass die Imagine Dragons mit Songs wie „Thunder“ oder „Whatever It Takes“ aus dem Album „Evolve“ die Charts dominieren konnten. Mit dem neuen Album setzt die Band vielleicht auch deswegen genau dort an, wo „Evolve“ endet: ein Radiohit nach dem anderen, viele Effekte und die altbewährte Rock – Pop Mischung. Keine große Überraschung also, aber definitiv auch keine absolute Pleite! Denn „Origins“ bietet eine große Bandbreite an sehr guten Momenten. Dies beweist bereits die Vorab-Single „Natural“, die eines der wenigen rockigen Lieder repräsentiert, aber dafür sehr kraftvoll und ausdrucksstark daher kommt. Die Kreativität der Jungs, die sich vor allem in den Lyrics widerspiegelt, ist dabei große Klasse und sehr aufwendig betrieben.
Vom Songaufbau ähneln sich die Tracks sehr und zeigen deutlich weniger Diversität auf, als frühere Stücke. Die Imagine Dragons nutzen viele Effekte, die Synthesizer sind oftmals bis zum Anschlag aufgedreht und die Ecken und Kanten lassen teilweise lange auf sich warten. Songs wie „Love“ oder „Only“ sind sehr seicht gehalten, was im großen Kontrast zu Powersongs wie „Natural“ steht. Pop- Fans wird diese Tatsache allerdings eine große Freude bereiten, denn die Band schafft damit schöne atmosphärische Momente. Was fehlt sind die Augenblicke, in denen die Imagine Dragons aus dem Mainstream Bereich ausbrechen, wie sie es bisher immer geschafft haben.
Kein Song auf „Origins“ ist schlecht – das sollte klar sein, denn die Imagine Dragons verstehen etwas von ihrem Handwerk. Dan Reynolds hat eine tolle Stimme mit Wiedererkennungswert und gerade die Lyrics der Band sind super. Allerdings schaffen sie mit dem Album nichts Neues. „Evolve“ mag für viele bereits ein großer Bruch mit der Musik der Band dargestellt haben, „Origin“ zeigt diesen aber noch deutlicher auf. Ein Radiosong folgt dem Nächsten und plätschert größtenteils so vor sich hin. Es fehlen die Ecken und Kanten der Band, die die Songs besonders und einzigartig machen. Dennoch kann man „Origin“ von vorne bis hinten wunderbar durchhören – ob man sich danach aber noch an die einzelnen Songs erinnert, bleibt leider fraglich!
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