Jason Derulo – 2 Sides (Side 1)

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Es gab einmal eine Zeit, in der konnte man keine Disco betreten, ohne einen Song von Jason Derulo zu hören. Egal ob „In My Head“, „Whatcha Say“, „Ridin’ Solo“, „Talk Dirty“, „Trumpets“, „Wiggle“, „Want To Want Me“oder  „Swalla“ – die Musik von Jason Derulo war immer dabei. Dass sich dies geändert hat, sollte alleine an den fehlenden Hits des Sängers in den letzten Jahren auszumachen sein. Sein letztes Album „My Everything“ stammt aus dem Jahr 2015. Nun, knapp vier Jahre später, ist der Sänger mi einem neuen Projekt zurück. Unter dem Titel „2 Sides (Side 1) veröffentlicht er den ersten Part eines Doppelalbums, schafft es aber nicht an alte Erfolge anzuknüpfen.

Bereits der Opener „F It Up“ lässt die Frage aufstellen, ob man das nicht schon einmal alles gehört hat. Jason Derulo konnte in der Vergangenheit weniger durch kluge Texte auffallen, als durch Hits die im Ohr bleiben. Der Song beinhaltet dahingehend nichts von beiden. Textlich fragt man sich zeitweise, wo der Verstand beim Schreiben geblieben ist – denn Jason Derulo ist nach wie vor auch Singer-Songwriter. Zumindest vermeintlich. Melodisch beinhaltet der Song eine so merkwürdige Mischung aus Pop-Klängen und Hip-Hop Beats, dass die Kopfschmerzen im Grunde schon vorprogrammiert sind. Leider zieht sich dies durch die weiteren fünf Songs ebenfalls durch.

Wird es einmal etwas ruhiger wie bei „Be The One“ fällt das nächste Problem auf. Die fehlende Stimme des Sängers. Keine Frage, Jason Derulo hat in der Vergangenheit gute Hits produziert – einen guten Sänger macht das aber nicht aus ihm. Seine Stimme quietscht, ist teilweise viel zu hoch und die AutoTune- Elemente verbessern diese Tatsache leider wenig. Als Features hat sich Jason Derulo die Rapperin Stefflon Don für den Song „Talk About Us“ und Ty Dollar Sign für den Song „Best Friend hinzugeholt. Trotz der Abwechslung durch die Kollaborationen fragt man sich des Öfteren, ob es diese Art von Song nicht schon einmal in der Vergangenheit gab.

Und eben dies ist das Problem auf „2 Sides (Part 1)“. Jason Derulo liefert nichts Neues. Es fehlt der Hit, dessen Potenzial über bescheidene Stimme und fehlende Sinnhaftigkeit beim Text hinwegsieht. Bei den Songs stellt man sich konsequent eines dieser Musikvideos vor, in dem fette Autos mit halb nackten Frauen, Alkohol und kitschigem Schmuck einhergehen – und eigentlich möchte man da nur den Kopf schütteln. Genau das vermag man wahrscheinlich bei Jason Derulo auch erwarten – wahrhaben möchte man es dann aber irgendwie auch nicht. Mal sehen, ob Jason Derulo auf „Side 2“ ein neues Konzept einfällt.

Das Album „2 Sides (Side 1)“ kannst du hier kaufen.*

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