2008. Ein denkwürdiges Jahr für die Pop-Musik mit viel frischem Wind. Lady Gaga schafft mit ihren Hits „Just Dance“ und „Pokerface“ den großen Durchbruch. Und auch Katheryn Elizabeth Hudson alias Katy Perry steigt mit ihren Songs „I Kissed A Girl“ und „Hot N Cold“ fast augenblicklich in die Charts auf. Ein bisschen Provokation, Frauenpower, Diversität und Selbstakzeptanz stehen im Vordergrund und machen die Musik der beiden Damen zu echten Highlights. Zwölf Jahre später ist die Erfolgskurve bei Katy Perry so langsam, aber sicher abgeflacht. Bereits ihr 2017 erschienenes Album „Witness“ kann nicht mehr an den Erfolg der Vorgänger herankommen. Mit „Smile“ veröffentlicht sie nun ihr sechstes Studioalbum und versucht vergeblich, das Hitpotenzial alter Zeiten zu erlangen.
„Smile“ beinhaltet zwölf Songs, die so kunterbunt aneinandergereiht sind, dass ein Konzept bereits von Anfang an nicht ersichtlich ist. Laut Katy Perry ist das Album in der dunkelsten Phase ihres Lebens entstanden, in der sie mit Depressionen und Selbstmordgedanken zu kämpfen hatte. Sehr konträr dazu beinhaltet die Platte einen fröhlichen Grundton, der teilweise einfach too much ist. Wo der Vorgänger „Witness“ noch eindeutig zu viele Elektro-Elemente besaß, rutscht Katy Perry auf „Smile“ immer mehr in die Bubblegum-Plastik-Pop-Sparte. Altbekannt präsentiert sie sich indes beim Song „Never Really Over You“, der zum Radio-Hit mutiert ist. Ein absoluter Ohrwurm und Hit, wie man es von Katy Perry gewohnt ist. Das Problem dabei: Mehr Hits kann man auf „Smile“ nicht wirklich erwarten, geschweige denn finden.
„Not The End Of The World” klingt beispielsweise ähnlich zu Katy Perrys größtem Hit „Dark Horse“, kommt aber definitiv nicht an den Track heran. Songs wie „Resilient“ kommen sehr eintönig und langweilig daher und „Smile“ ist genau diese Musik, die während des Einkaufens im Supermarkt laufen würde. Keine schlechte Musik also, aber absolut belanglos. Die positiven Vibes, die die meisten Songs auf dem Album verströmen, sind daher gar nicht schlechtzureden, driften aber leider an einigen Stellen in die Sparte Kindergeburtstag ab. Beim Song „What Makes A Woman“, den Katy Perry für ihre erst kürzlich geborene Tochter geschrieben hat, kommt zum ersten Mal so etwas wie Ernsthaftigkeit zum Vorschein. Aber auch hier schafft sie es nicht gänzlich zu überzeugen. Kaum ein Song entfaltet das volle Potenzial ihrer Stimme oder Fähigkeiten. Einzig „Daisies“ kann sich hören lassen und hebt sich etwas vom Einerlei der anderen Songs ab.
Irgendwann ist auch die größte Erfolgskurve einmal vorbei und dies hat sich bei Katy Perry schon vor einiger Zeit abgezeichnet. Während sie auf „Witness“ versucht hat, neue musikalische Wege zu gehen, fährt sie auf ihrem sechsten Studioalbum die altbekannte Schiene und driftet noch mehr in den 0815-Pop ab. Einzig „Never Really Over You“ bietet ein Hitpotenzial, alle anderen Songs sind viel zu bunt, zu durcheinander und leider auch belanglos.
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