Durch die Serie Glee wurde Lea Michele im Jahre 2011 vom einen auf den anderen Tag berühmt. In der Musical Serie sang und tanzte sie sich als Rachel Berry in die Herzen der Zuschauer. Bereits 2014 wagte sie mit ihrem ersten Soloalbum “Louder“ den Schritt weg vom Serienstar hin zur Musikerin. Jetzt veröffentlichte Lea Michele ihr zweites Album „ Places“ und kehrt damit zurück zu ihren Wurzeln als Musicaldarstellerin.
Lea Michele hat ihre Karriere am Broadway begonnen und dort in unzähligen Stücken mitgespielt. Dieser „Musical- Touch“ findet sich bereits beim ersten Song des Albums „Love Is Alive“ deutlich wieder. Er wirkt sehr getragen, emotional und ein wenig zu inszeniert. Ihre Stimme steht dabei absolut im Vordergrund und wird von Klavier und anderen Instrumenten begleitet.
Wie auch bei all den anderen Songs des Albums ist die Stimmgewalt, mit der Lea Michele jeden einzelnen von ihnen dahin schmettert, atemberaubend. Sie schafft es zugleich ganz zarte Töne hervorzubringen, aber auch powervolle und kräftige Töne. Dabei wechselt sie so famos in tiefen und hohen Tonlagen, dass die Art und Weise wie sie singt, mit Größen wie Céline Dion oder Indina Menzel verglichen werden kann. Es scheint fast so als würde ihre Stimme mit der Musik spielen.
Anders als bei ihrem Vorgänger Album „Louder“ setzt Lea Michele bei Places überwiegend auf sehr theatralische Pop- Balladen. Mitreißend und emotional singt sie über Freude und Herzschmerz und beweist dabei ihr gesamtes Talent. Leider geht damit aber auch die Leichtigkeit und Abwechslung verloren. Die Lieder klingen bis auf wenige Ausnahmen sehr ähnlich. Sie wirken alle sehr getragen und seicht. Zudem fehlt bei so vielen Ähnlichkeiten hinsichtlich der Melodie der Charakter eines jeden Songs.
Wer etwas poppigere, stimmungsvollere Songs sucht, wird auf „Places“ definitiv nicht fündig. Etwas schneller kommt nur der Song „Anything‘s Possible“ daher, der individueller klingt als die anderen.
Seit Glee wissen wir, dass Lea Michele im Grunde jeden Song singen kann. Egal ob eine Katy Perry Nummer, ein Bon Jovi Song oder doch der Céline Dion Klassiker. Mit „Places“ hat sie ihren eigenen Sound gefunden, fernab von dem was man in dieser Hinsicht vielleicht als Mainstream Pop bezeichnen kann. Stimmlich brilliert sie zudem absolut.
Wer allerdings auf einen gebührenden Nachfolger für „Louder“ gewartet hat, wird mit „Places“ enttäuscht. Es fehlen leichte, stimmungsvolle Pop-Songs. Stattdessen bekommt man auf „Places“ die gesamte Tragik der Pop- Balladen zu hören. Für Musicalliebhaber eine wahre Freude, allen anderen wird der neue Sound von Lea Michele aber wahrscheinlich nicht so gut gefallen.
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