Maggie Rogers – Notes From The Archive: Recordings 2011-2016

Maggie Rogers

Manchmal kann ein Moment alles verändern. Gerade in Zeiten von sozialen Netzwerken, wo eine spontane Aufnahme binnen weniger Sekunden auf der ganzen Welt viral gehen kann. Ein Umstand, der eng mit der Erfolgsgeschichte von Maggie Rogers verbunden ist, die 2016 durch ein Video so richtig ins Rollen kam. Dieses zeigte Pharrell Williams in einer Masterclass, der vollkommen begeistert von Rogers‘ Vortrag ihres Songs „Alaska“ ist. Kurz darauf rissen sich die Plattenfirmen nur so um das junge Talent, mit dem Majordebüt „Now That The Light Is Fading“ bewies die Musikerin, dass die frühen Lorbeeren ihre Berechtigung hatten. Kommerziell ein voller Erfolg, die Kritiker*innen sind begeistert, Rogers wird glatt als bester neuer Act bei den Grammys nominiert. Ein Video als Auslöser, eine Momentaufnahme als Zündstoff. Doch natürlich wächst so ein Meisterwerk wie „Alaska“ nicht einfach so aus dem Boden, ist hingegen eng verwoben mit einem Lebensweg und der Person hinter dem Songwriting. Hier setzt nun die Songsammlung „Notes From The Archive: Recordings 2011-2016“ an, zeigt die Künstlerin vor ihrem großen Durchbruch. Eine Spurensuche ohne Qualitätsabstriche.

Weitläufige Landschaften

Ganze 16 Songs kredenzt Rogers ihren Fans, einige von ihnen von ihren beiden Indie-Alben „The Echo“ und „Blood Ballett“. Wer sich jetzt auf halbgare, knirschende Demo-Tapes eingestellt hat, wird positiv überrascht. Mit viel Finesse produziert wirken die 16 Stücke äußerst ansehnlich, wirken weniger wie eine Songsammlung denn wie ein eigenständiges Album. Aber natürlich, die Songwriting-Kunst kommt ja nicht von irgendwoher. Und dass „Alaska“ kein Einzelfall war, bewies Rogers mittlerweile noch allen. Daher darf sich diese Platte auch wirklich sehen lassen, zeigt schon all das auf, womit Rogers mittlerweile zu einer äußerst gefragten Musikerin geworden ist. So schlicht und doch bewusst wie das Cover anmutet, changiert auch die Sound-Atmosphäre zwischen ruhigen Akustik-Tönen und dem immer wieder präzise angewandten Klimax.

Weitläufige Emotionen

Aus der Symbiose zwischen Ausnahme-Songwriting und Ausnahme-Stimme heraus entstehen auf der ganzen Spiellänge immer wieder diese magischen Momente. Wenn man so von den gegeneinander läufenden Soundspuren in „Resonant Body“ seinem eigenen Körper zu entfliehen scheint oder wenn die dezente Dringlichkeit von „Together“ den eigenen Verlustängsten einen fruchtigen Nährboden pflügt, ist die eigene Gefühlswelt in Aufruhr. Und das ist ja auch Rogers‘ großes Ziel, wie sie auf ihrer Website selbst verkündet: Menschlichkeit verbreiten. Ob in den großen Weiten des cineastisch anmutenden Banjo-Tracks „James“ oder dem stillen, akustischen „Blood Ballett“, ob in den intensiven Wellen von „One More Afternoon“ oder den dichten Harmonien von „Little Joys“ – „Notes From The Archive: Recordings 2011-2016“ ist ein eindrücklicher Beweis dessen, dass Maggie Rogers auch ohne diesen einen viralen Moment früher oder später durch die Decke hätte gehen müssen.

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