Nach der ersten Doppel-EP “Triceratops / Stegosaurus“ bleiben sich die Londoner der Indie-Rock Band ME REX treu und behalten auch für die Nachfolger die Dinosaurier Namen als Titel bei. Auf die am Anfang des Jahres erschienene EP „Pterodactyl“, folgt nun am 17.06. der zweite Teil mit „Plesiosaur“. Obwohl, wenn man es ganz genau nimmt, gehört nach der wissenschaftlichen Gruppierung weder der Pterodactylus noch der Plesiosaurus zu der Gruppe der Dinosaurier. Denn der Plesiosaurus ist evolutionstechnisch gesehen schon vor mehr als 250 Millionen Jahren von den Dinosauriern auseinandergedriftet und somit näher mit Echsen und Schlangen verwandt. Das interessiert vermutlich niemanden und ändert an auch nichts daran, wie gut diese EP geworden ist, aber ich wollte es erwähnt haben.
Ob es jetzt Dinosaurier sind oder nicht ist auch egal, denn die EP „Plesiosaur“ überzeugt vor allem mit ihrer fesselnden Musik. Verspielter Indie Rock mit süchtig machenden Riffs, harmonische Backing Vocals und darüber die immer leicht nervös-aufgeregte Stimme vom Myles McCabe. Dazu das fortlaufende Spiel mit Rhythmus und Geschwindigkeit, welches einen immer wieder aufhorchen lässt. Als Soloprojekt des Songwriters Myles McCabe 2015 gestartet, hat sich ME REX inzwischen zu einer vierköpfigen Band entwickelt in welcher Myles von Kathryn Woods (Gitarre/Vocals), Phoebe Cross (Schlagzeug/Vocals) und Rich Mandell (Bass/Keys/Vocals) begleitet wird. Dabei halten sich ME REX nicht unbedingt an klassische Songstrukturen. Dieses konnte man bereits bei ihrem Debütalbum „Megabear“ von 2021 merken. Dieses besteht aus 52 Tracks, alle nur ca. 30 Sekunden lang, mit der Idee dahinter, diese Tracks auf Shuffle zu hören und somit ein immer wieder vollkommen neues Hörerlebnis zu erschaffen.
Plesiosaur hingegen besteht nur aus 4 Songs und, während der erste Song der EP „Lager Door“ gegenwärtige Probleme beschreibt, geht der nach einem Gemälde benannte Song „Toilet of Venus“ auf in der Vergangenheit liegende Themen ein. Die Bedeutung des Wortes „Toilette“ hat sich im Laufe der Zeit einen Wandel durchlebt und die Art von Perspektivwechsel hat Myles McCabe dazu bewogen, diesen Titel für den Song zu benutzen. Und auch „Jupiter Pluvius“ verweist auf das gleichnamige Gemälde von Joseph Gandy und bleibt mit dem Chorus „Even if I’m crazy half the time. I will rember these as the best days of my life“ noch lange im Kopf hängen.
Mit Wortwitz, klugen Texten und komplexen Songstrukturen, haben die Londoner ME REX eine wunderschöne EP geschaffen. Eigentlich sollten sie bereits vor einem Monat als Support von Foxing Shows in Deutschland spielen, aber diese mussten leider abgesagt werden. Doch die Hoffnung bleibt diese fabelhafte Band möglichst bald mit den mehr oder weniger Dinosaurier bezogenen EPs live zu sehen!
Und so hört sich das an:
Website / Facebook / Twitter / Instagram / Bandcamp
* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.