Duos im Rock, das funktioniert. Ob Death From Above, Johnossi, The Kills, The Picturebooks oder Royal Blood – die Liste weist beeindruckend erfolgreiche und hochwertige Acts auf. Vor allem in den letzten Jahren scheint das Zusammenspiel aus Drummer und Gitarrist/Bassist zu reichen, um einen energetischen, einzigartigen Sound zu erzeugen. Auch Slaves aus Kent fahren auf diesem Zug mit und präsentieren nun ihr drittes Studioalbum, das wie eine bunte Wundertüte daherkommt.
Was sollte eine Alternative-Platte eigentlich so bieten, um herauszustechen? Möglicherweise einen Trademark-Sound, Songs, die einen direkt packen, verschiedene Ideen, die auf Albumlänge begeistern können. Kriegen Slaves ohne Probleme hin. Schon der Opener “The Lives They Wish They Made” lässt eine*n aufhorchen: in seinem markanten britischen Akzent trägt Sänger und Schlagzeuger (!) Isaac Holman trocken die Strophen vor, bevor im Refrain “Gang-Shouts” ertönen, die stark an den Post-Punk der 80er erinnern. Gegen Ende des Songs explodiert der sonst sehr kühle Sound und Holman kreischt zu den kreisenden Gitarren seines Kollegen Laurie Vincent. Direkt weiter, keine Pause, “Cut and Run” bleibt beim industriellen Klang, verfremdet Holmans Stimme, die Gitarre und das Schlagzeug haben einen klaren Befehl: bewegt euch! Kaum vom ersten Ohrwurm erholt, stürmt schon “Bugs” durch die Kopfhörer, der mit einem wahnsinnigen Gitarrenpicking beginnt, zu dem Holman seine Worte hinspuckt, der Sound ist dreckiger Garage-Rock. Mit “Daddy” wird es plötzlich akkustisch, ein Mann in der Midlife-Crisis wird beschrieben – “Daddy’s got a new girl”, nein, romantisch oder kitschig wird es nicht, keine Sorge. “Chokehold” baut oh-oh-Chöre ein und erinnert plötzlich an Britpop, “Photo Opportunity” könnte so auch von Biffy Clyro geschrieben worden sein. Ein buntes Menü für Fans von Alternative-Rock der verschiedensten Arten. Und trotzdem schaffen es Slaves zwischen all diesen Querverweisen einen roten Faden durch das Album zu ziehen. Und so leuchten die Augen der Alternative-Riege über 9 Songs.
Was könnte noch fehlen, um “Acts of Fear and Love” zu einem der besten Alternative-Alben des Jahres werden zu lassen? Erinnerungswürdiges Zitat gefällig? “There is no such thing as hate, there are just acts of fear and love”. Gern geschehen.
Das Album “Acts Of Fear And Love” kannst du dir hier kaufen.*
Und so hört sich das an:
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Slaves live 2018:
- 20.10.2018 Szene Wien
- 21.10.2018 Lido Berlin
- 22.10.2018 Knust Hamburg
- 25.10.2018 Strom München
- 04.11.2018 Luxor Köln
Rechte am Albumcover liegen bei Virgin EMI Records.
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