Sophie Chassée – Attachment Theory

Albumcover zu Sophie Chassée - Attachment Theory

Bin ich jetzt vom Mailprogramm geschädigt, wenn ich beim Albumtitel „Attachment Theory“ von Sophie Chassée als Erstes daran denke, wie oft ich vergesse, den Anhang auch wirklich anzuhängen? Wo doch eigentlich die „Attachment Theory“ die englische Entsprechung zur Bindungstheorie ist. Aber wenn man die Wörter in ihren Bedeutungen ein wenig auslegt, ist man inhaltlich vielleicht auch gar nicht so weit voneinander entfernt. Nur ist die Auswirkung bedeutsamer. Wenn man den Anhang in der E-Mail vergisst, entschuldigt man sich, jagt die E-Mail inklusive der fehlenden Datei noch einmal raus, und die Sache hat sich erledigt. Wenn menschliche Verbindungen in Vergessenheit geraten, ist der Schaden allerdings umso größer.

So kann man beispielsweise einen Titel wie „User Not Found“ deuten, wenn die einstige Bezugsperson auf einmal nicht mehr gefunden wird. All das wird musikalisch mit klaren Gitarrensounds und gekonntem Fingerpicking untermalt, über dem die eingängige Stimme der Künstlerin schwebt. Überhaupt ist es sehr eingängig, was Sophie Chassée auf ihrem inzwischen fünften Soloalbum präsentiert. Schon das eröffnende „What Fathers Do“ zeigt dies mit treibenden und sehr klaren Klängen. Die Künstlerin begibt sich damit auf ein sehr radiofreundliches Terrain, zeigt dabei aber auch, dass dies kein von Grund auf zu verteufelndes Medium ist. Schließlich stimmt die Qualität.

Beachtlich ist dabei auch, dass selbst Wut so schön klingen kann, obgleich das Gefühl transportiert wird. Ein Titel wie „Don’t Give A F***“ schafft die gelungene Kombination, seinen Inhalt deutlich zu machen und zugleich eingängig und, ja, sogar schön zu klingen. Manchmal hat man diese Momente von „Moment, singt sie das gerade wirklich?“ – was eine:r Künstler:in auch erst einmal schaffen muss. Und wenn wir das hier schon so sagen: Überhaupt ist es ein Album, dessen Niveau alles andere als selbstverständlich ist. Für Freunde gut gemachten Gitarrenpops mit Tiefgang definitiv empfehlenswert!

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Und so hört sich das an:

Die Rechte am Albumcover liegen bei ROOF Records.

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