Tyler Bryants Geschichte liest sich wie ein Jugendroman, der für Musik begeistern soll: Ein 11-jähriger Junge aus Texas kann mit seinem Weihnachtsgeschenk nichts anfangen und verkauft es kurzerhand für eine neue Gitarre um bei seinem Lehrer Mr. Twitty den Blues zu erlernen. Rückblickend betrachtet eine valide Investition, mit einem Dirtbike kommt man nämlich nicht über den Atlantik, falls man mit fünfzehn mal Konzerte in Europa geben muss.
Mittlerweile ist Tyler Bryant 29 und kann auf eine beeindruckende Vita zurückblicken. Neben seinen Europaauftritten in jungen Jahren spielte er unter anderem auf dem “Crossroads Guitar Festival” in Chicago. Mit seiner 2008 gegründeten Band Tyler Bryant & The Shakedown spielte er bereits als Vorband von Giganten der Rockszene wie Aerosmith, AC/DC oder ZZ Top. Und jetzt steht nach ihrem dritten Album “Truth and Lies” 2019 bereits der vierte Streich von Tyler Bryant & The Shakedown in den Startlöchern.
“Pressure” ist ein gelungenes Werk, gespickt mit Rock- und Blueselementen. Der Titel soll wie das Artwork (ein VU-Meter am Anschlag) die Transformation von Druck, den man als Musiker verspürt, in Soundqualität versinnbildlichen. Zudem nimmt Tyler Bryant im dritten Track “Crazy Days” direkten Bezug auf die Corona-Krise. Zusammen mit seiner Frau Rebecca Lovell singt er über einen der größten Motivationsherde von “Pressure”, den Lockdown. Schlagzeuger Caleb Crosby bringt es ganz gut auf den Punkt:”Wenn und irgendetwas motiviert hat, dann die Krise. Es kann nicht jeder rumsitzen und darauf warten, dass alles wieder normal wird, sondern muss sich anpassen um zu überleben. Und ich glaube es war wichtig für uns zu sagen: ‘Jetzt erst recht!’.” Neben Crosby wird die vierköpfige Band von Bassist Ryan Fitzgerald und dem zweitem Gitarrist und Vocalist Graham Whitford vervollständigt, übrigens Sohn von Aerosmith’s Brad Whitford. Da Fitzgerald allerdingsa erst im März dieses Jahres dazustieß, war die Kreativarbeit an den dreizehn Tracks Whitford, Crosby und natürlich dem omnipräsenten Tyler Bryant vorbehalten.
Insgesamt liefert Tyler Bryant & The Shakedown zum Ende des Jahres mit “Pressure” noch einmal eine fette Duftmarke für alle Rock’n’Roll-Fans ab und weiß in der Breite durch seine Einzelmusiker und Gesamtatmosphäre zu überzeugen. Und sogar der alte Mr. Twitty wird bei blueslastigen Nummern wie Hitchhiker oder Misery feuchte Augen kriegen.
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