2014 war das Jahr, in dem sich Yonaka als Quartett zusammenfanden. Seitdem ist einiges geschehen, sowohl in der Welt als auch bei den Bandmitgliedern selbst. Nur nicht so wirklich in ihrer Musik, finden zumindest die Brit*innen in unserem Interview. Die Pandemie als spürbare Zäsur war da die perfekte Gelegenheit für das, was viele Künstler*innen im Laufe ihrer Karriere suchen: den Befreiungsschlag. Bei einem Gros dieser Acts klingt dieser Neubeginn jedoch nicht so überwältigend wie er angekündigt wird. Anders bei Yonaka, die mit dem Mixtape-Album “Seize the Power” so viel Energie produzieren, dass man den ganzen Pott für 5 Jahre damit heizen könnte. Ihr Katalysator ist altbekannt, aber in Topform: Crossover.
“Forget the past, it’s over” – Yonaka
Mixtape darf sich diese Platte wohl schimpfen, weil so weniger Wert auf den überspannenden Bogen und mehr auf die einzelnen Tracks gelegt wird. Fair. Dann müssen die acht Stücke aber eben auch abliefern. Kein Problem für die Brit*innen, die sich nicht nur einen neuen, kantigeren Sound, sondern auch eine neue Attitüde anlegen. Weniger bedröppelte Introspektive, mehr Empowerment & Revolution. Dafür ist der Lieblingstrack der Band “Seize the Power” ein Paradebeispiel, in dem Theresa Jarvis ein Versprechen wahrmacht: “I could be your Harley Quinn, baby dive in” sang sie noch im Fan-Liebling “Creature” vor drei Jahren. Nun klingt der Titeltrack der neuen Platte wie eine Ode an jene DC-Figur, Jarvis als neckische und etwas irre Anführerin einer Selbstbefreiung. Musikalisch gibt dieser Vorab-Song ebenfalls einen guten ersten Eindruck, im Mix von “Ordinary” gesellen sich zu diesen Eckdaten noch etwas Electronica und Screamo hinzu, “Clique” mit Fever 333-Frontmann Jason Aalon Butler legt noch einen Zahn zu.
Aber gerade Stücke wie das weit aufreißende “Raise Your Glass” und das atmosphärisch geladene “Call me a Saint” zeigen: Hier spielt eine Band, die sich endlich selbst gefunden hat. So Hit verdächtig wie das Quartett ohnehin immer war, klingt das hier – trotz Mixtape-Zusatz – erstmals wie eine runde Sache, wie ein Trademark-Sound mit ordentlich Biss. Dass der Closer “Anthem” im Feature mit Barns Courtney dann die Worte “We’re an Army and you can’t take us down” anstimmt, wirkt dank dieses beeindruckenden Songwritings auch gar nicht unangenhm pathetisch, sondern wie ein großes Versprechen, dem viele alte und neue Fans folgen werden.
Das Album “Seize the Power” kannst du hier kaufen.*
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Rechte am Albumcover liegen bei Creature Records.
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