Es ist wieder Juni – das heißt: Es ist wieder Pride Month! Insbesondere im Juni feiern wir die Liebe und die Vielfalt. Mit dem Juni starten auch wieder die zahlreichen Christopher Street Days. Bei den CSD-Paraden und Demos gehen queere Menschen und ihre Allies weltweit auf die Straßen, um Sichtbarkeit zu schaffen, für Gleichberechtigung zu kämpfen und das Leben in seiner Vielfalt zu feiern. Wir freuen uns schon jetzt auf ein Meer an Regenbogenflaggen, Glitzer, abgefahrene Kostüme und Outfits und jede Menge Fröhlichkeit auf den Straßen.
Auch die Musikszene lebt von ihrer Vielfalt. Queere Künstler*innen, queere Songs oder einfach nur Musik, die genau in die richtige Stimmung bringt für den Pride Month – es gibt unzählig viel Musik, die wir lieben und die besonders im Pride Month Spaß macht. Manche Tracks sind längst zu inoffiziellen Hymnen der Pride-Bewegung geworden, andere überraschen mit emotionaler Tiefe, empowernden Texten oder erinnern einfach daran, wie schön es ist, ohne Kompromisse zu lieben und zu leben.
Einige unserer liebsten Songs zum Pride Month haben wir in unserem Pride-Month-Special aufgelistet. Herausgekommen ist eine bunte und wilde Liste: Von Pop-Legenden wie Madonna und Cher über queere Newcomer*innen bis zu Punk- und Rap-Acts, die den Protest zum Ausdruck bringen.
PS: Unten findest Du außerdem eine Liste mit den Terminen aller uns bekannten CSDs in Deutschland im Juni 2025
Taucht ein in unser Pride-Month-Special – und Happy Pride! ✨
Pride Month 2025: 16 Songs für Sichtbarkeit, Vielfalt und queeren Protest
Lady Gaga – Born This Way
Wenn es eine inoffizielle Nationalhymne für den CSD gibt, dann wohl diese: Born This Way ist nicht einfach nur ein Song, sondern ein Manifest. Gaga predigt Selbstliebe, Akzeptanz und das ganz große Empowerment – und das mit einer Melodie, die selbst die trägste Hüfte zum Schwingen bringt. Kein Wunder, dass der Track bei jeder Pride-Parade mindestens dreimal läuft – mit Konfetti, Glitzerregen und einem kleinen gerührten Tränchen im Auge.
Madonna – Vogue
Voguing gibt’s heutzutage in fast jedem geilen Dance-Battle. Und nein, Madonna hat den Stil nicht erfunden, aber ihn aus dem Underground in die großen Clubs geholt. Mit “Vogue” erschien 1990 das wahrscheinlich ikonischste Lied der irgendwo immer noch Queen of Pop, dabei hat sie durch ihre Stile sehr oft für ikonische Momente gesorgt. Aber durch das atemberaubende Video von David Fincher, die prägnanten Klamotten, den treibenden 90s-House-Beat und die einzigartige Choreografie wurde “Vogue” ein Meilenstein. Fünf Minuten, in denen nahezu jede einzelne Sekunde spannend ist und die innere Diva in vollem Umfang nach außen gekehrt werden muss. Strike a pose!
Queen – Don’t Stop Me Now
Freddie Mercury in Hochform – und ein Song, der so viel Lebensfreude verströmt, dass selbst der pessimistischste Schwippschwager kurz mit der Hüfte wippen muss. Don’t Stop Me Now ist ein Freifahrtschein für die gute Laune und ein musikalischer Reminder daran, dass Queerness mit Mut, Kraft und unbändiger Lust am Leben zu tun hat. Freddie, we miss you!
Cher – Believe
Der Song, der Autotune gesellschaftsfähig machte – und ganz nebenbei zur ultimativen Queer-Hymne wurde. Believe ist Herzschmerz in Glitzerpapier: Cher leidet, aber sie tut es mit so viel Stil, dass man am Ende trotzdem aufrecht und tanzend aus der Trennung rausgeht. Dieser Track ist kein Jammerlied, sondern ein glitzernder Befreiungsschlag – erst recht, wenn er von tausenden queeren Kehlen gleichzeitig auf dem CSD mitgeschrien wird. Also: Tief durchatmen, Lipgloss nachziehen – and do you believe in life after love? Hell yes.
Britney Spears – Toxic
Dieser Beat? Purer Rausch. Die auf- und absteigenden Geigen? Ein Gefühl von Ekstase! Toxic ist wie ein mit Strass besetzter Catwalk-Moment in Songform: gefährlich, glamourös und absolut unvergesslich. Britney liefert hier nicht nur Drama und High-Fashion-Vibes in Stewardessen-Form, sondern auch eine Extraportion Glitzer-Attitüde. Wenn bei dieser Nummer nicht mindestens eine Drag-Queen auf die Bühne springt, läuft was falsch.
Chappell Roan – Pink Pony Club
Vom Dorf in die große Stadt. Ketten sprengen. Dem Ort, der zwar Heimat ist, aber sich dennoch nie ganz richtig anfühlte, Goodbye sagen. Das gefällt Mama nicht. Weder das Gehen, noch das, was man dann in der Big City so tut. Aber für die eigene Charakterbildung, für die Entwicklung und auch für das Ausleben der eigenen Identität und Sexualität ist es unabdingbar. Chappell Roan vertont genau dieses Feeling in vier Minuten. Erst mit viel Melancholie und Schwermut als Piano-Ballade. Doch da ist dieser Hoffnungsschimmer. Er blitzt auf, er wird größer – und er wird zum Befreiungsschlag. “Pink Pony Club” ist der erste wirkliche Safe Space. Der Ort, den du als andere Person wieder verlässt. Ein Song, den man fühlt und nicht einfach mag.
Frankie Goes to Hollywood – Relax
Never forget where you came from – und somit huldigen wir berechtigterweise Holly Johnson und seiner kultigen 80s-Band Frankie Goes to Hollywood, die mit “The Power of Love” nicht nur einen der allerbesten Weihnachtssongs ever veröffentlicht hat, sondern mit “Relax” auch für Sichtbarkeit sorgte. 1983 wird das HI-Virus als Erreger von AIDS identifiziert. Genau in dem Moment erscheint “Relax” und thematisiert die Gay-Szene, Leder-Fetische und BDSM-Praktiken. Das hat Eier. Eine Zeit, in der das nächste Sex-Date nicht auf einer der unzähligen Apps wartet, sondern man sich mit farbigen Tüchern, die aus Hosentaschen blitzen, gegenseitig erkennt – und vor allen Dingen in den meisten Ländern, darunter auch Deutschland, Homosexualität noch strafbar ist. Danke für den Mut und die riesige Vorarbeit, aber auch für den New-Wave-Banger, der einfach eine sexy Stimmung kreiert.
Janelle Monáe – Pynk
“Pynk like the inside of your, Baby” – so startet “Pynk”, diese herrlich grafische, sexuelle, freizügige und feierwütige Zelebrierung der Sappho-Liebe. Und dann diese Vulva-Hose im Video! Janelle Monáe als absolutes Queer Icon ist damit zur Legende geworden. Gut so!
Little Mix – Secret Love Song Pt. II
I don’t wanna live love this way. I don’t wanna hide us away. I wonder if it ever will change. I’m living for that day, someday. Eine Liebe, die geheim gehalten werden muss, weil sie verboten ist. Genau darum geht es in Little Mix Ballade „Secret Love Song“, mit der die Girlband nicht nur stimmlich brilliert, sondern auch eine wichtige Message kreiert hat. Seit Release gilt der Song unter den Fans als absolute LGBTQ+ Hymne. Nach jeder Performance des Songs haben Little Mix in der Vergangenheit die Pride-Flagge gehisst und den Song der LGBTQ+-Community gewidmet. Ein Lied, das bis heute Mut macht und in keiner Pride-Playlist fehlen sollte!
Rosenstolz – Schlampenfieber
Diesen März starb AnNa R., jahrelange Sängerin der Band Rosenstolz – der wohl ersten wahrhaftig queeren Gruppe Deutschlands. Das erschütterte die Szene so sehr, dass es sogar eine Petition gab, die forderte, dass sämtliche CSDs in diesem Jahr “Stolz dank Rosenstolz” als Motto tragen. Rosenstolz, das waren AnNa und Peter – Peter eh immer offen schwul, AnNa einfach eine Ally wie sie im Buche steht. Anfang der 90er entwickelten sie ihr eigenes Genre, den Mondän-Pop. Poppig, schlagerig, sehr dramatisch, schrullig-schräg. Und vor allen Dingen: Deutsch. Zwar wurde es mit dem großen durchschlagenden Erfolg Anfang der 00er im Sound sehr viel mainstreamiger, mit “Schlampenfieber” gibt es aber noch das raue Rosenstolz, was die meisten Fans später sehr vermissten. Eine Hymne an alle Schlampen – ein Begriff, den AnNa und Peter schon damals positiv konnotierten. Eine Person, die sich nimmt, was sie will, sich dafür nicht schämt, aber probiert, niemanden zu verletzen. Abends geht’s mit Federboa auf die Pirsch, davor wird Sektchen gekippt. Doch schon am nächsten Morgen ist der Zauber vorbei. Jetzt ist der Moment, um den Song endlich wieder zu feiern.
The Weather Girls – It’s Raining Men
HALLELUJA! Bei diesem Klassiker regnet‘s nicht nur Männer – es regnet Lebensfreude, Glamour und ausgelassenes Tanzen auf Heels (… oder eben, wie in meinem Fall, in Birkenstocks). Ein absoluter Evergreen, der auf keiner Pride-Playlist fehlen darf. Ich muss bei dem Song im Übrigen immer an den jungen Bill Kaulitz denken, der damit in der Castingshow Star Search seinen allerersten großen Auftritt feierte – und damit nicht nur Herzen gewann, sondern auch Geschichte schrieb.
Dream Nails – Kiss My Fist
“You like us in the Video / You Like us when you have control / You want an onscreen fantasy / but you hate us holding hands in the street” – die Differenz zwischen queerem Begehren auf P0rn0-Plattformen & der steigenden Gewalt gegen eben jene Personengruppe wird gefühlt immer schlimmer. Bei den Dream Nails gibts mit diesem Punk-Hit eine Antwort darauf: die Faust. Passend, denn auch 2025 gilt: Stonewall was a riot. Und Widerstand muss weitergehen.
Muna – I Know A Place
Die meisten Queers werden sich in den aktuellen Zeiten mehr denn je nach Safe Spaces sehnen. Muna bieten diese mit diesem wohlig warmen Synth Pop und dem Versprechen: I know a place where everyone is gonna lay down their weapon. Dieser Community-Wunsch ist für diesen Song lang zum Greifen nah.
Tyler, the Creator feat. Doechii – Balloon
Vor diesem absurd großartigen Beat rappen sich Tyler und Doechii die sexuellen Vorlieben gegenseitig ins Ohr. Wo solche Duette früher häufig im Hetero-Feld stecken blieben, ist “Balloon” (von Doechiis Seite aus) herrlich und unverblümt queer. Und ein Banger noch dazu.
Lambrini Girls – No Homo
Mit den Lambrini Girls gibt’s dem erbärmlichen Hashtag #nohomo auf den Sack. Natürlich ist der roughe Punk der Britinnen komplett homo – und dabei gleichzeitig eine Feier der Queerness und eine Abwehr konservativer Denkmuster! “I Like your face & it’s in a gay way!”
Fettes Brot – Schwule Mädchen
Deutschrap beim CSD? Ja bitte – nunja, zumindest wenn er so kommt! Schwule Mädchen war Anfang der 2000er ein wahrer Tabubruch – und ist heute fast schon ein charmant-skurriler CSD-Klassiker. Der Track spielt mit Klischees, räumt mit Schubladendenken auf und zeigt: Vielfalt rockt. Und das mit einem Beat, zu dem man bestens zwischen Sektflasche und Regenbogenfahne wippen kann.
Pride Month 2025: Diese CSDs finden im Juni in Deutschland statt
Und wenn du jetzt so richtig in Pride-Stimmung bist: Dann schnapp dir deine Lieblingsmenschen, pack die Playlist ein und ab zum nächsten CSD! Hier findest du eine Übersicht der Termine aller uns bekannten Christopher Street Days in Deutschland im Juni 2025.
21.06. CSD Düsseldorf 2025
21.06. CSD Bielefeld 2025
21.06. CSD Oldenburg 2025
21.06. CSD Freiburg 2025
21.06. CSD Ulm 2025
21.06. CSD Jena 2025
21.06. CSD Marzhan 2025
21.06. CSD Coburg 2025
21.06. CSD Hildesheim 2025
21.06. CSD Dachau 2025
21.06. CSD Esslingen 2025
21.06. CSD Herrenberg 2025
21.06. CSD Winsen (Luhe) 2025
21.06. CSD Hameln 2025
21.06. CSD Eberswalde 2025
21.06. CSD Rendsburg 2025
21.06. CSD Lutherstadt Wittenberg 2025
21.06. CSD Borna 2025
21.06. CSD Siegburg 2025
21.06. CSD Zweibrücken 2025
28.06. CSD München 2025
28.06. CSD Leipzig 2025
28.06. CSD Cloppenburg 2025
28.06. CSD Würzburg 2025
28.06. CSD Hanau 2025
28.06. CSD Stade 2025
28.06. CSD Nordenham 2025
28.06. CSD Lüchow 2025
28.06. CSD Offenburg 2025
28.06. CSD Hückelhoven 2025
28.06. CSD Soest 2025
28.06. CSD Erkrath 2025
28.06. CSD Bramsche 2025
28.06. CSD Parchim 2025
Beitragsbild von Pexels / Montage von Annalena
* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.