Alice Merton – MINT

„Wie, das ist ihr Debütalbum?“ – So in etwa habe ich reagiert, als ich erfuhr, dass „MINT“ tatsächlich die erste eigene Platte von Alice Merton ist. Und damit bin ich bestimmt nicht die Einzige. Denn die Verwunderung ist begründet: Schließlich kam man in den letzten eineinhalb Jahren, vor allem aber im Sommer 2017 kaum an der Sängerin und ihren Songs vorbei – allen voran am Hit „No Roots“, der sicherlich einer der meistgespielten Songs des vorletzten Jahres war. Nach einer EP und einigen Singles erscheint nun aber auch endlich das Album-Debüt der jungen Frau, mit dem die Deutsch-Kanadierin zeigt, dass sie definitiv mehr als nur ein One-Hit-Wonder ist.

Gleich von der ersten Sekunde an klingt die Platte auch zu 100 Prozent nach Alice Merton: Charakteristische Gitarren im Intro, eine eingängige Melodie und die unverwechselbare Stimme der Sängerin erzeugen ab dem ersten Song eine ganz besondere und eigene Stimmung und schaffen es, den Hörer sofort mitzureißen. Aber auch die folgenden Songs haben es in sich. So schaffen es etwa die atmosphärische und emotionale Nummer „2 Kids“, der groovige Pop-Song „I Don’t Hold A Grudge“ oder der etwas rockigere Uptempo-Track „Lash Out“ sofort ins Ohr zu gehen und sich dort auch ziemlich hartnäckig zu halten, während der Hit „No Roots“ auf der Platte natürlich auch nicht fehlen darf.

Insgesamt erweist sich „MINT“ also als lupenreines Pop-Album mit leichten Einschlägen in Richtung RnB, Rock, Indie oder Soul, das jedoch trotzdem keinesfalls beliebig oder langweilig wird. Dazu tragen unter anderem experimentelle Passagen sowie abwechslungsreiche Songs hinsichtlich Tempo, Rhythmus und Begleitung bei. Dennoch muss man einfach festhalten, dass die schnelleren, poppigeren Nummern Alice deutlich besser stehen und auch mehr herausstechen als ruhigere Songs wie „Speak Your Mind“ oder „Honeymoon Heartbreak“. Die schmissigen Tracks „Trouble in Paradise“ und „Why So Serious“ runden das Album hingegen zum Ende nochmal perfekt ab.

Auch wenn ihre Songs also alle einem gewissen Schema folgen und sich vom Aufbau sehr ähneln, schafft Alice Merton es, eine frische und eingängige Pop-Platte abzuliefern – und das alles auf dem eigenen Label. Ob sie es je wieder schafft, an ihren „No Roots“-Erfolg anzuknüpfen – oder eben diesen One-Hit-Wonder-Stempel loszuwerden – ist fraglich, aber schlechter macht das ihre Musik auf keinen Fall.

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Und so hört sich das an:

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Die Rechte für das Albumcover liegen bei Paper Plane Records.

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