Der Support habe abgesagt, weil die Band im Stau stehe, deshalb könne man selber ein wenig länger spielen, kündigt Sänger Evan Stephens Hall der Indie-Rock-Band Pinegrove im gut gefüllten Kölner Underground zu Beginn des gut einstündigen Sets seiner Band an. Die folgende Stunde sollte es aber in sich haben.
Pinegrove spielen eher ruhigeren in sich gekehrten Indie, in dem teilweise Emo- und College-Rock-Einflüsse hervortreten. Für ihre Live-Shows vergrößert sich die Band von vier auf sechs Menschen. Drei Gitarren, Bass, Klavier und Schlagzeug erzeugen ein wunderschönes klares Klangbild. Die Band möchte nicht gefallen und das ist auch gut so, denn nur so wirkt ihre Musik wirklich. Hall hat sein T-Shirt streng in seine Jeans gesteckt, der Bassist und die zwei Gitarristen stehen eher unauffällig in der Ecke der kleinen Bühne. Hall selber geht nur wirklich in seiner Musik auf, ist sonst auch eher schüchtern und zurückhalten – bedankt sich dennoch mehrmals umschweifend dafür, dass sich überhaupt Menschen so weit weg von seiner Heimat New Jersey für seine Musik interessieren.
Humor beweist Hall vor allem gegen Ende des Sets, als er anhand von sprudelndem Wasser, was als „classic“ gekennzeichnet ist, auf den kulturellen Unterschied zwischen Amerikanern und Deutschen aufmerksam macht. In Amerika sei „classic“ stilles Wasser. Als Zugabe präsentiert er alleine dann noch einen Song über ein im Toaster vergessenes Toast und, wie man dieses retten kann. Auch lustig! Am Ende hat die Band jeden Song gespielt, den sie für die Tour geprobt hat und hat das Publikum – vor allem mit ihrer Musik – eine Stunde lang begeistern können. Manchmal profitiert man eben davon, wenn etwas nicht so läuft, wie es laufen soll. Einfach schöne bodenständige Musik von sympathischen ehrlichen Menschen!
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Foto: Pressfreigabe.
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