Dass die Jungs aus dem Großraum Manchester kommen, hört man sofort. Denn The Counteeners leben nicht nur den britischen Indierock, mit ihrer ganz eigenen Signatur klingen sie im ersten Moment wie eine etwas härterte Version der “Arctic Monkeys”. So ganz schafft es Sänger Liam Fray nämlich nicht, seinen charmanten Akzent zu verbergen und irgendwie scheint sich oben im Norden von England ein ganz eigenes kleinen Subgenre etabliert zu haben, dessen Farbe auch The Counteeners verinnerlicht haben.
Anders als bei uns, gelten die Jungs in Großbritannien schon längst nicht mehr als Geheimtipp. Bereits mit ihrem ersten Album landete die Band 2008 auf dem Radar der Radiostationen, stieg promt auf Platz vier der Charts und erreichte Goldstatus. Seitdem schwirrt sie durchs britische Indie-Universe, schafften es immer wieder, sich auf den neuen Alben ein bisschen neu zu sortieren und trotzdem ihrem Sound treu zu bleiben.
Da steigen natürlich auch die Erwartungen für “Mapping The Rendevouz”, vor allem wenn man hört, was Sänger Liam Fray zu der neuen Platte zu sagen hat. “We’ve finally finished our best (and dare I even suggest, sexiest) set of songs ever.” Ob wir beim hören dieses Albums tatsächlich unseren inneren “Danny Zuko” (“Grease”) nach außern kehren, wie Fray im folgenden auffordert, bleibt einmal dahin gestellt. Sicher ist aber schon nach den ersten Takten: “Mapping the Rendesvouz” ist ziemlich heiß, ziemlich wild und auf jeden Fall (für jedes Indieherz) ziemlich tanzbar.
Mit ihrem fünften Studioalbum laden uns die Jungs aus UK also auf ein Date ein. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn neben den ersten Songs verspricht auch das Cover ziemlich viel – und wir wissen alle, das eine gute Verpackung Lust auf mehr macht. Mit dem leicht bluesigen Einschlag, der das Album vor allem am Anfang begeleitet, ist man auf jeden Fall sofort mitten drin im typischen, soliden “The Courteeners”-Sound und kann sich durchaus direkt verlieben. Leider verwischen sich die Songs im Mittelteil kurz in poppigen Radiomomenten, bevor die Jungs mit Songs wie “Modern Love” und “Most Important” in guter alter Britpoprock-Manier mitreißen können.
So oder so, war ich wirklich positiv überrascht und ein bisschen schockiert, das diese in UK längst etablierte Indieband so lange unter meinem Radar hindurchgeflogen ist. Also Leute: Wer die Courteeners noch nicht kennt, der sollte sie unbedingt kennenlernen. Alle anderen dürfen sich bei “Mapping the Rendesvouz” auf eine weiteres gelungenes Album freuen, dass gute Laune verbreitet und sich perfekt in die lange Tradition des britischen Indie-Pop-Rock einreiht.
So hört sich das an:
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