(Die gesamte Bildergalerie findet ihr unter dem Text!) Mein 13-Jähriges Ich würde mich jetzt wohl hassen, denn zu der Zeit fand ich alles, was auch nur im Ansatz Mainstream war aus Prinzip schlecht. So wurde ohne je reingehört zu haben Tokio Hotel oder eben auch die Killerpilze gekonnt ignoriert. So langsam würde ich behaupten ein bisschen erwachsener geworden zu sein und bevor es zu spät ist, habe ich mich dazu entschlossen den Killerpilzen eine neue Chance zu geben. Und das war auch kurz vor knapp, denn ihre aktuelle Tour ist auf absehbare Zeit auch die letzte als Band.
Nach einer Stunde Fahrt mit dem Schienenersatzverkehr durch gefühlt jegliche Dörfer im Münsterland endlich am Rosenhof in Osnabrück angekommen, legen zuerst Kopfecho los. Die fünfköpfige Band springt mit viel Energie über die Bühne und freuen sich besonders darüber, dass es auch einige Zuhörer gibt, die sie bereits kennen. Die Düsseldorfer Kopfecho geben einen schönen Start in dem Abend mit ihrem deutschsprachiger Alternative-Rock und haben einen Tag zuvor imit “Ein letztes Mal” die erste Single aus ihrem am 31.01. erscheinenden Album “Etwas bleibt” herausgebracht.
Als die Killerpilze dann starten ist es ziemlich voll im Rosenhof und die Songs „Planet B“ und „Drei“ werden bereits in den ersten drei Songs gespielt. Damit wären die Lieder, die ich kenne auch schon vorbei. Doch trotzdem wird es danach alles andere als langweilig . Es werden viele Songs des zuletzt veröffentlichten Albums „Nichts ist für immer“ (eine ausführliche Rezension dazu gibt es hier) gespielt, doch sind auch einige Fans da, die gerade auf die älteren Songs warten, die sie noch einmal vor der Band-Pause hören wollen. Insgesamt ist es ein Set voller Punk-Rock-Hymnen und es wird klar, dass sowohl Band als auch Fans sind in der Zwischenzeit erwachsener geworden. Knapp die Hälfte der Besucher war auf Nachfrage der Band bereits vor 12 Jahren beim letzten Konzert im Rosenhof da, aber auch einige neue Fans sind vorbei gekommen.
Ein großes Lob geht an die Jungs dafür, dass sie im Lied abgebrochen haben, um dafür zu sorgen, dass sich alle im MoshPit wohl fühlen und einen Jungen, der sichtlich zu brutal in die anderen hereinspringt auffordern sich zurückzuhalten. Schließlich soll das hier ein Abend sein an dem sich alle wohlfühlen können und Spaß haben. Nach einer kurzen Pause spielten sie die längste Zugabe, die ich je gesehen habe. Aber es müssen ja auch einige Wünsche aus den letzten 17 Jahren Bandgeschichte erfüllt werden. So wird nach fast 45 Minuten Zugabe in der unter anderem „SCHNEESONNESCHNEE“ akustisch (und zwar wirklich akustisch ohne jegliche Verstärkung mitten im Publikum) gespielt wurde, und das Set schließlich mit „Ich kann auch ohne Dich“ beendet.
Damit war es die erste und leider auch die erstmal letzte Killerpilze Show für mich. Und ein klein bisschen bereue ich es nicht früher schon einmal ohne Vorurteile reingehört zu haben. Schade. Da bleibt mir nur zu hoffen, dass die Pause nicht allzu lange dauern wird und ich nehme sie bei ihrem Versprechen, dass sie irgendwann noch einmal im Rosenhof spielen!
Das Album könnt ihr hier bestellen.*
Und so hört sich das an:
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Bildergalerie Killerpilze:
Bildergalerie Kopfecho:
Die Beste (und vorerst letzte) Show feat. Die Killerpilze
30.11.19 Düsseldorf, Tube *ausverkauft*
07.12.19 Wien (AT), B72
21.12.19 München, Backstage Werk
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