Killerpilze – Nichts ist für immer…

„Euch folgenden Entschluss zu überbringen fällt uns überhaupt nicht leicht, aber die Tour im Herbst wird unsere vorerst letzte Tour sein. Ebenso wie unser neues Album „NICHTS IST FÜR IMMER…“ unser vorerst letztes sein wird. Nach dem Konzert am 21.12.2019 in München drücken wir auf einen großen Pause-Knopf. Und zwar wirklich. Auf unbestimmte Zeit.“ Mit diesen Worten hatten die Killerpilze sich in diesem Jahr zurückgemeldet. Ein Schock für alle Fans, die die einstige Teenieband seit ihrem Durchbruch 2006 begleitet hatten. Andere wiederum taten diese Ankündigung nur mit einem gelangweilten Lächeln ab, denn warum sollte heutzutage noch irgendjemand die Killerpilze hören?

Wir verraten es euch:

Das Münchener Trio hat während ihrer Karriere stets an dem alten Bandnamen festgehalten, denn er stehe für die jahrelange Beständigkeit und Weiterentwicklung der Band – vom BRAVO Cover bis hin zum Auftritt bei Rock am Ring – so erklärte es Sänger Jo Halbig 2014 in einem Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Doch für viele Musikfans blieben die Killerpilze trotzdem immer in der Teeniebandschublade stecken. Völlig zu Unrecht, denn gerade das am 05. September erschienende und (vorerst) letzte Album „Nichts ist für immer…“ zeigt deutlich die musikalische und persönliche Weiterentwicklung der Band, die weitaus mehr zu bieten hat, als bloß das nette Lächeln auf einem BRAVO-Poster.

Am offensichtlichsten wird diese Entwicklung durch die Special Guests auf ihrer neuen Platte: mit Massendefekt, ZSK und ITCHY haben sich einige Größen der deutschen Punk-Szene versammelt, und auch Rapper Curse erweist dem Album für einen Gastauftritt die Ehre. Wären die Killerpilze noch immer „nur“ eine nicht ernstzunehmende Teenieband, so würde man solche Namen auf dem Album erst gar nicht finden. Doch die Killerpilze haben sich in den vergangenen Jahren stets weiter der deutschen Musikszene etabliert – nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch zahlreichen Konzerten und Festivalauftritten. Dennoch verlassen sie sich nicht auf diese große Namen, sondern präsentieren auf „Nichts ist für immer…“ vor allem große Botschaften:

Schon in der Vorab-Single „LaLaLa“, gesungen von Gitarrist Maximilian ‚Mäx‘ Schlichter, thematisieren die Killerpilze die Probleme der heutigen Zeit: Rechtsruck und Klimawandel. Verpackt in einer sarkastisch heiteren Akustikballade im Fahrstuhlmusik-Gewand kritisiert die Band einen Teil der Gesellschaft, für die Likes und das eigene Wohlbefinden oft wichtiger seien als die wirklichen Probleme der Welt. Dass es aber auch der eigenen Psyche gut tun kann, sich für etwas einzusetzen, wird im Song „Mutausbruch“ behandelt, der einen Aufruf startet, sich für die eigene Meinung stark zu machen. Die Killerpilze machen sich vor allem stark gegen Rechts und haben in der Berliner Skatepunk-Band ZSK den perfekten Feature Gast für den Song „Gegenparty“ gefunden, in dem es heißt: „Du siehst dich selbst nicht als Rassist / und genau das ist das Problem…“ Klare Ansage.

In der Single „Lieben wen ich will“, die musikalisch einen Mix aus die ärzte und dem typischen Killerpilze Sound bietet, macht die Band sich in einer lockeren Punk-Rock-Hymne für die LQBTQ+ Community stark. Auch die Singles „Planet B“, „Nachtronauten“ und „Letztes Leben“ handeln von einem nicht weniger wichtigen Thema: der Endlichkeit der Welt und des eigenen Lebens. Etwas wagen, Dinge riskieren, seine Zeit nicht verschwenden – so lautet die Devise.

Mit ihrer eigenen Rolle als ewige Band in der Teenieschublade und den zahlreichen „Die gibt es noch?!“-Kommentaren unter ihren YouTube Videos rechnen die Killerpilze gemeinsam mit ITCHY in „Gefahr“ ab und liefern einen temporeichen Song, den man auch hervorragend über das diesjährige Comeback von die ärzte hätte schreiben können. Dass die ärzte schon lange zu den Vorbildern der Killerpilze zählen, hört man auf „Nichts ist für immer…“ sehr deutlich. Doch statt eines billigen Abklatsches hat das Münchener Trio sich von ihren Vorbildern lediglich musikalisch inspirieren lassen und ihren eigenen Sound auch bei diesem Album beibehalten.

Um die Platte abzurunden, darf natürlich auch ein Liebes- bzw. Trennungslied nicht fehlen, welches die Killerpilze mit der Ballade „Wie Fremde“ abliefern. Ihre Liebe zueinander und die Thematik der Bandtrennung wird schließlich im letzten Song „Ticken anders als die Zeit“ angesprochen, der ein emotionales Ende einer großartigen Ära bildet.

Die Killerpilze beziehen Stellung und verabschieden sich mit einem Knall: „Nichts ist für immer…“ präsentiert einen Haufen wuchtiger Punk-Rock-Hymnen, mit denen sich die Band nach all den Jahren noch immer treu geblieben ist und dennoch rapide weiterentwickelt hat.

„Wir sehen uns aber bestimmt irgendwann wieder. Denn nichts ist für immer.“
– Killerpilze (Quelle: facebook, 2019)

Das Album könnt ihr hier bestellen.*

So hört sich das an:

 

Website / Facebook / Twitter / Instagram

Die Beste (und vorerst letzte) Show feat. Die Killerpilze

18.10.19 Stuttgart, Club Zentral
19.10.19 Köln, Luxor
25.10.19 Zwickau, Alter Gasometer
26.10.19 Berlin, Musik + Frieden
01.11.19 Paris (FR), Backstage O Sullivan
03.11.19 Mailand (IT), Arci Il Ritorno
07.11.19 Jena, Kassablanca
08.11.19 Bremen, Tower
09.11.19 Hannover, Lux
15.11.19 Frankfurt, Nachtleben
16.11.19 Würzburg, B-Hof
21.11.19 Leipzig, Naumanns
22.11.19 Hamburg, Markthalle
23.11.19 Osnabrück, Rosenhof
29.11.19 Saarbrücken, Garage
30.11.19 Düsseldorf, Tube *ausverkauft*
07.12.19 Wien (AT), B72
21.12.19 München, Backstage Werk

Die Bildrechte liegen bei Killerpilzerecords.

* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.