Lauv – All 4 Nothing

Es ist schon ein Weilchen her, dass Ari Staprans Leff alias Lauv mit „I Like Me Better“ der kometenhafte Aufstieg gelang. Um es genau zu sagen, fünf Jahre. Was damals anfing, mit einigen Liedern über die erste große Liebe sowie den Tücken des Erwachsenwerdens mündeten in der brillanten Playlist „I Met You When I Was 18“ und dem preisgekrönten Debütalbum „how I’m feeling“. Seitdem ist viel passiert in Lauvs Leben – viele Höhepunkte, aber auch so einige Tiefpunkte. Eben das verarbeitet er auch auf seinem neuen Album „All 4 Nothing“, wo er sich reflektierter und kreativer denn je präsentiert.

Dreizehn Songs haben es auf Lauvs neues Album geschafft, die alle durchweg stimmig daherkommen. Er verzichtet vollständig auf Features, was sehr erfrischend ist, schaut man sich die Flut an Features auf Alben anderer Künstler:innen an. War „how I’m feeling“ noch geprägt von traurigen und düsteren Momente, so erklingen auf „All 4 Nothing“ deutlich andere Töne: Ein bisschen Nostalgie und der ein oder andere Hoffnungsschimmer mischen sich unter die altbekannten Lauv-Klänge und machen seine zweite Platte dadurch noch einmal lebhafter und vor allem positiver.

Gewichen sind die nachdenklichen Thematiken deswegen allerdings noch lange nicht. Der Song „Bad Trip“ sprüht beispielsweise nur so vor düsteren Elementen. Lauv besingt auf dem Album seine persönlichen inneren Konflikte und reflektiert unheimlich viel. Egal, ob er dabei in „Kids Are Born Stars“ in Kontakt mit seinem jüngeren Ich tritt oder in „Stranger“ die Angst sich zu verlieben thematisiert. Besonders gelungen ist der zum Album gleichnamige Song „All 4 Nothing“ in dem Lauv einfühlsam besingt, wie es ist, jemanden in einer Phase zu lieben, in der man erkennt, dass man sich eigentlich erst selbst lieben lernen muss.

Sehr feinfühlig und ehrlich führt er durch die Tracks des Albums, präsentiert sich erwachsen und zeigt auch auf, dass er in den vergangenen Jahren ziemlich an sich gearbeitet haben muss. Wortgewandt, mit viel Liebe zum Detail und kreativ spricht er teils heikle Themen an, bringt seine Meinung auf den Punkt und gibt überdies den Anreiz an seine Hörerinnen und Hörer mit, wie wichtig Selbstreflexion und Selbstliebe sind. Bewundernswert ist darüber hinaus, wie offen und intim er mit seinen eigenen Problemen umgeht. Auch auf „All 4 Nothing“ ist Lauv sich nicht zu schade das eigene Verhalten einmal zu hinterfragen.

Stimmlich grandios zieht er vom ersten Track an in den Bann, schafft es Emotionen zu transportieren und damit genau den Nerv der Zeit zu treffen. Seine Songs wechseln sich zwischen Balladen und modernen (R’n’B)-Pop-Songs ab, gemischt mit Elektro-Pop-Elementen. Schade ist, dass „All 4 Nothing“ wenige von diesen Catchy-Songs beinhaltet, die man sonst von Lauv gewohnt ist. Die Songs sind als Gesamtwerk absolut super konzipiert und verfehlen ihre Wirkung nicht, allerdings bleiben sie auch nicht so im Kopf wie ein „I Like Met Better“ oder „Sad Forever“. Schlussendlich schafft Lauv es aber, mit dem wunderschönen „Hey Ari“ die wichtigste Botschaft dieses Albums zu transportieren: „Hey Ari, are you really happy? I say, “Yeah, for sure““

Und so hört sich das an:

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Die Bildrechte liegen bei Hannah Lux Davis.

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