In Köln versammelten sich letzte Woche 900 Fans für ein Dopamine-Treatment in der Kantine. Natürlich sollten sie dies in großer Dosis von Normandie bekommen. Das Alternative-Rock Trio verabreichte den Fans bereits im Rahmen der Album-Promo zu „Dopamine“ zum ersten jeden Monats einen Songs. Jetzt war es endlich an der Zeit für eine Live-Behandlung. Es war die größte Headliner Show der Schweden, also auch für die Musiker ein ganz besonderes Treatment.
Zuletzt eröffneten Normandie nämlich für The Faim in 2019 hier in der Kantine. Im Frühling 2022 spielten sie im ca. halb so großen Club Volta als Headliner. Die einzigen Live Shows letztes Jahr waren die Auftritte beim Reading und Leeds Festival. Leider schwebt die selbst ernannte „UK-Band based in Stockholm“ hier (auch dieses Jahr) unter dem Festival-Booking-Radar. Nicht nur die deutschen Fans sehnten sich nach der Band. Sänger Philip Strand erklärte, dass er Deutschland und besonders Köln vermisst hätte.
Auch wenn Normandie manchmal nur als Hobby-Projekt der Musiker wirkt, oder gerade weil es ein Herzensprojekt ist, genossen die Jungs es sichtlich auf der Bühne zu stehen. Strand scherzte rum, tanzte wild über die Stage und suchte Augenkontakt mit möglichst vielen Fans. Übrigens forderten ihn seine Bandkollegen heraus, seine Jeansjacke möglichst lange anzulassen. Generell entstand durch die authentische Art der Band eine freundschaftliche und familiäre Atmosphäre. Gitarrist Håkan Almbladh und Touring Bassist Jules Wildblood ließen die Menge zwischen „Overdrive“ und „Dead“ abstimmen, wobei letzterer (laut) gewann.
Am Vormittag konnten die Fans bereits bei Instagram zwischen „Collide“ und „Atmosphere“ wählen. Hier machte „Collide“ das Rennen. Diese Ergebnisse spiegeln auch das Verhalten beim Konzert wieder. Denn bei den neuen Songs zeigten sich die Fans noch ein wenig verhaltener, während zum Beispiel bei Oldie „Awakening“ die Stimmung kochte. Hier zog Strand dann seine Jacke aus. Die neusten Lieder von Normandie wie „Blood in The Water“ und Konzert-Opener „Serotonin“ sind aber nichtsdestotrotz wahre Hits. Emotional wurde es sowohl bei „Sorry“ als auch bei „Ritual“. Der Fokus lag im Allgemeinen auf einem MIx aus Songs von „Dopamine“ und Vorgänger „Dead & Beautiful Secrets“.
Wie bereits schon bei den vorherigen Touren präsentierten Normandie die Songs härter als auf Platte. Strand nutzte jede Gelegenheit Shouts und Growls einzubauen. Außerdem lieferte der Sänger den screamy-screamy Part in „Hourglass“ von Daniel Winter-Bates (Bury Tomorrow) dermaßen überzeugend ab, dass es nicht überraschend wäre, sollte er eine Metalcoreband als Nebenprojekt gründen. Der Pit bildete sich nebenbei bemerkt weiter hinten in der Halle, sodass es überraschend statisch vor der Bühne wirkte. Das sorgte dafür, dass es zu keinerlei Unstimmigkeiten zwischen den eher vibenden und den moshenden Fans gab. So konnte schlussendlich jeder uneingeschränkt sein Dopamine-Treatment genießen.
Tickets für den zweiten Teil der Dopamine-Tour gibt es hier.*
Das Album „Dopamine“ kannst du hier kaufen.*
Und so hört sich das an:
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Normandie Live 2024
16.03. – Technikum, München
17.03. – Flex Café, Wien (AT)
21.03. – Hole44, Berlin
Beitragsbild von Lucie.
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