Normandie – Dopamine

Normandie-Dopamine

Wir lauschen den Tönen der Zukunft. Dabei malt sich ein dystopisches Bild vor unseren Augen. Braucht man zur heutigen Zeit nur den Morgenkaffee, um durch den Tag zu kommen, so prophezeien uns Normandie zukünftig die regelmäßige Einnahme von Neurotransmittern. Klinische „Dopamine-Treatments“ sozusagen. Sieben solcher Treatments (im musikalischen Stil) verabreichte uns das Trio inzwischen immer pünktlich zum ersten Tag eines jeden Monats.

Serotonin, Dopamin und co, um klar zu kommen

Mit dem Sommer-Hit „Blood in The Water“ ging es los und zuletzt veröffentlichten die Schweden „Serotonin“. Diese Vorab-Singles des vierten Albums „Dopamine“ der Alternative-Rock Band fassen das Albumkonzept zusammen: Die Menschen werden immer stressresistenter, indem sie Verstand und Körper an die Grenzen bringen. Übrig bleiben ausgebrannte Hüllen. Um sich wieder menschlich zu fühlen, müssen deshalb ursprünglich vom Körper selbst ausgestoßene Chemikalien wie Serotonin, Dopamin, Endorphine oder Adrenalin künstlich eingenommen werden.

„Overdrive“ eröffnet das Album. Normandie legen sich, genau wie es die Lautsprecher bei den verzerrten Gitarren müssen, mächtig ins Zeug. Die Lyrics machen sofort klar, dass dieser Langspieler wieder persönlich ist. Der Vorgänger „Dark & Beautiful Secrets“ drehte sich nämlich um Sänger Philip Strands religiöse Erziehung und deren dunklen Nachwirkungen. „Philip what’s the matter? Can’t you take the pressure?“, heißt es nun. Strand und Bandkollegen Håkan Almbladh sowie Anton Franzon gehen die Reizüberflutung der modernen Welt und den konstanten Stress an. Es ist ein Drahtseilakt neben alltäglichen Aufgaben sowohl erfolgreich zu sein als auch seinen Träumen zu folgen. Der Druck steigt. Normandie beantworten daher auf „Dopmanine“ die Frage, was passiert, wenn wir unsere Grenzen dabei (noch viel weiter) überschreiten.

11 dystopische Hits

Die Antworten sind verpackt in starken, grenzüberschreitenden Songs. Alle Extreme sind vertreten. Balladen wie „Ritual“ und „Sorry“ beschreiben zwischenmenschliche Limits. Tracks wie „Colorblind“ oder „Hourglass“ (ft. Dani Winter Bates von Bury Tomorrow) mit Shouts und Breakdowns gehen dagegen in Richtung Metalcore. Egal welcher Stil, das Ergebnis bleibt das gleiche: Dopamin wird nicht mehr länger ein Aufputschmittel sein, sondern benötigt, um zurecht zu kommen. Dazu bleiben Normandie dem Motto „poppy as hell“ natürlich treu. Dass Strand genau weiß, wie man Hits schreibt, zeigen die Erfolgszahlen von Pop-Songs, bei denen er mitgewirkt hat (Armin Van Buuren, Galantis, Icona Pop, u.v.m).

Alle elf Lieder auf „Dopamine“ haben ebenfalls Hit-Charakter, sind eingängig und treffen genau ins Schwarze. Es entsteht ein Mix zwischen „weniger ist mehr“ und Reizüberflutung. Ein dystopisches Album über die Zukunft sollte ja auch nicht allzu einfach Durchzuhören sein. Doch sind die beschriebenen Probleme nicht eigentlich bereits ziemlich aktuell und real? Die Dopamine Clinic von Normandie ist jedenfalls schon geöffnet.

Tickets für ein Dopamine-Treatment in Deiner Nähe gibt es hier.*
Das Album „Dopamine“ kannst du hier kaufen.*

Und so hört sich das an:

Website / Facebook / Twitter / Instagram

Normandie Live 2024

11.02. – Batschkapp, Frankfurt
13.02. – Die Kantine, Köln
14.02. – Patronaat, Haarlem (NL)
15.02. – Übel & Gefährlich, Hamburg
16.03. – Technikum, München
17.03. – Flex Café, Wien (AT)
21.03. – Hole44, Berlin

Die Rechte für das Beitragsbild liegen bei Easy Life Records.

 

* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert