Stand Atlantic: Tourabschluss in der Kantine in Köln

Stand Atlantic auf der Bühne bei ihrem Konzert in der Kantine in Köln am 29.9.24

„Uhhh, weißt du, was dir gefallen hätte? Stand Atlantic! Die waren vorhin auf der neuen Stage, das war so female-fronted Pop Punk.“ So streute ein fremder Typ, mit dem ich auf dem Vainstream 2023 zufällig ins Gespräch kam, noch einmal ordentlich Salz in meine Wunden. Denn ich hatte Stand Atlantic auf der neuen Stage gesehen. Allerdings nur für die letzten zwei Minuten ihres Sets, ungefähr. Ich war nur zufällig vorbeigekommen, auf dem Weg zu einem anderen Act – und war schockverliebt. Den Rest des Tages habe ich damit verbracht, meinem Freund die Ohren vollzujammern und nach kommenden Tourdaten zu googeln. Das ist inzwischen schon über ein Jahr her, und endlich hat es sein sollen. Am 29.9. bekam ich in der Kantine Köln endlich die Gelegenheit, das verpasste Konzert nachzuholen. Spoiler-Alarm: Das Warten hat sich gelohnt!

Stand Atlantic, das ist eine Band aus Australien, die sich in der Pop-Punk-Szene schnell einen Namen gemacht hat. Die Band besteht aus Sängerin und Gitarristin Bonnie Fraser, Gitarrist David Potter, Bassist Miki Rich und Schlagzeuger Jonno Panichi. Sie sind, in wechselnder Besetzung, seit 2012 unterwegs und touren gerade mit ihrem vierten Studioalbum „WAS HERE“ durch Europa und Großbritannien. Beziehungsweise, haben getourt – Köln war das Tourfinale. Im Anschluss geht es für die vier aber nach ein paar Wochen Pause schon wieder weiter mit einer Tour durch die USA.

Stand Atlantic in der Kantine in Köln am 29.9.24

Der Abend startet erstmal mit gleich zwei Vorbands – Slowly Slowly, ebenfalls aus Australien, und Honey Revenge aus Los Angeles. Beide Bands bewegen sich genre-technisch irgendwo zwischen Pop Punk, Pop Rock und Alternative. Dementsprechend groß ist auch die Schnittmenge mit den Stand Atlantic-Fans, und beide Bands sind für das Publikum keine Unbekannten. Sängerin Devin Papadol von Honey Revenge will es vor „Rerun“ genauer wissen und fragt nach, wer sie denn bereits vor dem Konzert kannte. Die enthusiastischen „Woo!“-Rufe sprechen für sich. Noch vor dem eigentlichen Showbeginn von Stand Atlantic hat das Publikum also eine richtig gute Zeit, crowdsurft, pogt, und überall fliegen die Arme in die Luft. „Cologne, are you having a good time?“, fragt Papadol irgendwann. Als Antwort gibt es wieder ein lautes „Woo!“ Ich denke, das zählt als Ja.

In der Umbaupause gibt’s dann ein bisschen White People Karaoke mit absoluten Brettern wie „Don’t Stop Believin‘“ von Journey. Ein alter Trick, der aber immer wieder zieht und jedes Mal für schöne Stimmung sorgt. Kurz vor halb zehn ist es dann endlich so weit: Der Main Act des Abends betritt die Stage. Ich dachte während der Support-Acts schon, dass die Fans richtig in Fahrt wären. Das war aber offensichtlich nur das Aufwärmprogramm. Kaum legen Stand Atlantic los, dreht die Menge erst so richtig auf – und mit ihr auch die Band auf der Bühne. Fraser und ihre Bandkollegen lassen sich nicht anmerken, dass ihnen anderthalb Monate Tour in den Knochen stecken und starten direkt voll rein.

Tour-Finale für Stand Atlantic in Köln

Das neue Album „WAS HERE“, das Ende August veröffentlicht wurde, kam bei den Fans im Vorfeld gemischt an. Es schien, als wolle Stand Atlantic weg vom Pop Punk, mit dem sie groß geworden sind, und sich musikalisch weiterentwickeln. Ihr Sound war auf dem Album experimenteller als gewohnt, die Texte düsterer, irgendwie wütend. Die einen haben es geliebt, die anderen eher weniger. Von der Skepsis spürt man vor Ort aber gar nichts. Der Album-Opener „WAKE UP-SIT DOWN-SHUT UP“ macht auch den Live-Opener vor Ort, und damit ist das Eis schnell gebrochen. Es folgt eine Show, die neben vielen neuen Tracks wie „WARZ0NE“ auch viele alte Banger wie „deathwish“ bereithält und die Fans in der Kantine zum Ausrasten bringt – und Stand Atlantic einen würdigen Tourabschluss beschert. Auch mein Fazit fällt mehr als positiv aus, und für mich ist eins klar: Auf dem nächsten Festival verpasse ich die bestimmt nicht nochmal.

Mehr Stand Atlantic gibt es hier.

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Beitragsfoto: Gina Köhler 

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