Stereolab – Instant Holograms On Metal Film

Albumcover zu Stereolab - Instant Holograms On Metal Film

Live funktioniert es ja schon seit ein paar Jahren wieder gut, wenn Stereolab beschließen, mal wieder gemeinsam Musik zu machen, wie man auf der letzten Tour gut sehen und erleben konnte. Was bloß den Haken hatte: Neu war das dort gehörte Material nicht. Bei aller durchaus überzeugender Live-Präsenz und eindrucksvollen Konzertabenden kam eben durch die an den Tag gelegte Qualität der Gedanke auf: Wäre doch schön, wenn es da auch mal etwas Neues geben würde. Und siehe da: Sie haben es tatsächlich getan, sodass jetzt, 15 Jahre nach „Not Music“ mit „Instant Holograms On Metal Film“ ein neues Album mit einer knappen Stunde neuen Materials von Sterolab das Licht der Welt erblickt hat.

Beim ersten, nennen wir es wertneutral „oberflächlichen“, Hinhören erfreut man sich zunächst einmal daran, dass Stereolab auf diesem Album vor allem eines tun: nach Stereolab klingen. Die Moogs, der markante Indie-Pop, der Gesang wie auch das Verspielte samt immer mal kantigen Zwischentönen, das ist schon alles sehr Stereolab. Nach dem Intro „Mystical Plosives“ stellt man in „Aerial Troubles“ direkt fest, dass es das ist, was man von Stereolab erwartet. Und das ohne Ansätze von Staub, was ja schließlich die Gefahr ist, wenn man als Band nach einer derart langen Pause wiederkommt, was der Band schon an sich hoch anzurechnen ist.

Schaut man dann einmal genauer hin, stellt man fest: Es hat sich auch einiges getan. Beispielsweise in der Besetzung, gerade bei den Gästen. So bringt Marie Merlet unter anderem  in besagtem „Aerial Troubles“ und „Le Coeur et la Force“ ihre Stimme sehr gekonnt ein – keine neue Mary Hansen, aber unverkennbar im Geist der Band. Mit Ben LaMar Gay und Ric Elsworth steuern ein Jazzcornetist und ein Percussionist neue Akzente bei, zude ist mit Cooper Crain ein neuer Produzent am Werk, der für klangliche Tiefe und organische Übergänge sorgt. Wobei „organisch“ natürlich nicht heißt, dass kein Raum für Überraschungen bliebe. Diese gibt es natürlich auch weiterhin, was gleichermaßen zeitlos als auch bekannt wie auch innovativ ist – auch auf „Instant Holograms On Metal Film“. Ein Stück wie „Immortal Hands“ zeigt es mit Mid-Track-Wechseln in der Dynamik, „Melodie Is a Wound“ wiederum mit instrumentalem Abdriften in ungeahnte Richtungen.

Der tiefergehende Blick erfreut somit genauso wie der oberflächliche, denn Stereolab haben es geschafft, auf einem hohen Niveau an ihr bisheriges Werk anzuknüpfen und dabei mal mehr, mal weniger subtil neue Facetten in ihr Werk zu bringen. Das macht Lust auf mehr! Aber bitte nicht erst wieder in 15 Jahren…

Und so hört sich das an:

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Die Rechte am Album-Cover liegen bei WARP Records.

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