Die beiden Alternative-Rock Bands Banana Roadkill und The Aqualung gehen im November gemeinsam auf Tour. Außerdem haben sowohl The Aqualung mit ihrer EP „Fragments“, die am 2. November erscheinen wird, als auch Banana Roadkill mit dem am 18.01. erscheinenden „Shelter“ neue Musik am Start.

minutenmusik: Im November geht ihr zusammen auf Tour. Wie ist das eigentlich zustande gekommen? Und worauf freut ihr euch am meisten?

The Aqualung: Wir haben das letzte Jahr an unserer neuen EP „Fragments“ gearbeitet, die am 2.11. erscheint. Diese möchten wir natürlich auch live präsentieren und haben so mit unserer Bookingagentur Spider Promotion eine Releasetour organisiert. Da Banana Roadkill alte Agentur-Kollegen sind, hat sich eine gemeinsame Tour angeboten.
Am meisten freuen wir uns glaube ich alle darauf, wieder zusammen auf der Bühne zu stehen. Und Bier trinken tun wir auch gerne zusammen… Da wir eine „Fernbeziehungs“-Band sind, sehen wir uns vergleichsweise selten und haben auch schon lange nicht mehr so viele Dates in so kurzer Zeit gespielt.

Banana Roadkill: Wir hatten vor Jahren mal zufällig ein Konzert zusammen (war das nicht sogar das allererste Aqualung Konzert ?). Danach sind wir uns immer mal wieder begegnet, haben aber dann erst auf der letzten Tour Ende 2017 wieder zusammen gespielt. Da wir uns alle super verstehen und das in der Kombination sehr gut funktioniert haben wir uns überlegt die Tour gemeinsam zu machen.

minutenmusik: The Aqualung, ihr habt gerade „Reflection“ rausgebracht und veröffentlicht schon bald eure neue EP „Fragments“. Wie ist es zu dieser Idee zum Musikvideo gekommen? Und warum habt ihr gerade diesen Song als ersten Einblick in die neue EP ausgesucht?

The Aqualung: Ursprünglich wollten wir nur auf die Schnelle ein Performance-Video drehen, um überhaupt neues Videomaterial zu haben. Das haben wir tatsächlich innerhalb einer Woche geplant, samt dem Lichtkonzept und dem Bau der dazugehörigen Lampen. Als dann alles im Kasten war, entwickelte sich so langsam die Idee, mit einfachen Mittel noch eine kleine Storyline, die viel Interpretationsspielraum lässt, hinzuzufügen und das ist uns, wie ich finde, doch ganz gut gelungen. Textlich geht es ganz grob gesagt darum, sein Tun und Handeln zu reflektieren, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und sich dadurch weiter zu entwickeln.

minutenmusik: Wie entsteht denn normalerweise so ein Song bei euch? Setzt ihr euch gemeinsam hin oder überlegt jeder erst einmal für sich selbst?

The Aqualung: Das ist tatsächlich unterschiedlich. Für diese EP haben wir uns wirklich sehr viel Zeit genommen und sehr lange gemeinsam an den Songs rumgeschraubt. So sind auch einige der Songs in Gemeinschaftsarbeit während der Proben entstanden. Oftmals aber kommt unser Schlagzeuger mit dem Grundgerüst um die Ecke und wir machen gemeinsam den Feinschliff. Die zugehörigen Texte entstehen bei uns meist erst wenn wir mit der instrumentalen Umsetzung zufrieden sind.

 minutenmusik: Für die Albumproduktion habt ihr eine Crowdfunding Kampagne gestartet. Wie seid ihr auf die Idee gekommen das so zu machen? Und wie war die Erfahrung?

The Aqualung: Ganz ehrlich, wir wussten nicht, wie wir diese EP anders hätten finanzieren sollen. Ich glaube, viele Leute haben überhaupt keine Vorstellung, wie viel Zeit und Geld die Produktion zu so einer Aufnahme kostet. Da wir komplett unabhängig von Labels und Verlagen arbeiten, müssen wir diese Kosten selber tragen. Das Crowdfunding hat sich als eine Möglichkeit angeboten, sich praktisch von unseren Fans vorfinanzieren zu lassen. Und dieser Plan ist glücklicherweise aufgegangen.

minutenmusik: Ihr lebt je relativ verstreut zwischen Osnabrück, Hannover und Berlin. Wie bekommt man das mit Proben etc. da organisiert?

The Aqualung: Wir treffen uns in unregelmäßigen Abständen zu verlängerten Probewochenenden und mieten uns dafür in die Proberäume von befreundeten Bands ein. Leider kommt es auch oft vor, dass wir uns tatsächlich mehr als drei Monate gar nicht sehen. Dann ist es schon für alle schwer, wieder in den ‚Band-Modus‘ zurückzufinden. Ansonsten läuft bei uns alles über Telefon, E-Mail und Skype. Das, und die Tatsache, dass wir eine demokratische Band sind, sorgen leider auch dafür, dass wir für manche Sachen einfach etwas länger brauchen. Andererseits ist das jetzt schon seit mehr als 5 Jahren der Status quo und uns gibt es immer noch, das ist ja eigentlich ein gutes  Zeichen…

minutenmusik: Was hat euch dazu gebracht Musik zu machen? Gab es da bestimmte Bands?

The Aqualung: Unser Stil hat sich eigentlich recht eigenständig entwickelt; wir kamen auch nie auf die Idee, dass wir Musik machen wollen wie XY. Aber wir lassen uns natürlich auch durch Bands, die wir hören, inspirieren (Thrice, Blackmail, The Intersphere, Dregde, Biffy Clyro, The Hirsch Effect, Agent Fresco usw.)

minutenmusik: Banana Roadkill, ihr habt mit „A Quiet Conversation“ ein Albumrausgebracht, das bei mir letztes Jahr sehr viel gelaufen ist, weil ich es einfach ein sehr schönes zusammenhängendes und atmosphärisches Album finde. Ein Song der hier für mich etwas heraussticht ist „Tragedy“, der mich immer an einen Jahrmarkt erinnert. Wie ist es zu dem Song/der Songidee gekommen?

Banana Roadkill: Vielen Dank erstmal, freut uns sehr dass es dir gefällt! Der Song an sich ist schon recht alt. Unter den ersten die wir geschrieben haben. Ich hatte eine Melodie im Kopf und dachte dazu passt eine leierige Orgel und ein bisschen Ufftauffta. Dazu haben wir eine Geschichte rund um einen gescheiterten Eisverkäufer gesponnen. Ein bisschen weird alles. Für uns gehörte der Song trotzdem mit aufs Album, auch bzw. genau weil er ein wenig raussticht.

minutenmusk: Im Januar erscheint eure zweite EP „ Shelter“. Mögt ihr ein bisschen was über den Entstehungsprozess erzählen? Was kann man erwarten bzw. in wie weit unterscheidet sich es sich von „A Quiet Conversation“?

Banana Roadkill: Shelter als Song ist schon während unserer Tour 2017 entstanden. Direkt nach der Tour wollten wir die Energie, die wir durch die vielen Konzerte und das Feedback hatten direkt nutzen um neue Sachen zu schreiben und aufzunehmen. Für die neue EP haben wir uns in ein abgelegenes Haus auf dem Land zurückgezogen. Raus aus der gewohnten Umgebung, keine Einflüsse von Außen, kein WLAN. Wir hatten Bock möglichst viel alleine zu machen. An vier Tagen haben wir dann die Instrumental-Aufnahmen gemacht, die wir komplett Live eingespielt haben. Am fünften Tag folgte der Gesang. Nur Mix und Master haben wir an Jochen Stummbillig (Kaputtmacher) und Phillipp Welsing (Original Mastering) abgegeben. Insgesamt ist die EP ausgereifter und erwachsener als unser Debüt. Uns ist klarer geworden in welche Richtung unser Sound geht, trotzdem haben wir die musikalische Vielfalt beibehalten. Wir sind schon sehr gespannt auf Reaktionen!

minutenmusik: Wie seid ihr eigentlich dazu gekommen nur zu zweit in einer Band zu spielen? War das von vornherein als Duo geplant oder ist das einfach so entstanden?

Banana Roadkill: Wir haben schon immer zusammen Musik gemacht, haben beide aber in verschiedenen Bands gespielt. Irgendwann haben wir dann mal einen Song geschrieben und zu zweit aufgenommen. Uns war dann schnell klar, dass wir das Ganze nur zu zweit machen wollen, weil es einfach passt. Um zu zweit den Sound zu finden mit dem wir zufrieden sind, haben wir dann viel Zeit und Energie aufgebracht um mit Songwriting, Arrangement und Equipment rumzuprobieren.

minutenmusik: Gab es irgendwelche Vorbilder/Bands die euch dazu inspiriert haben ein Instrument zu spielen?

Banana Roadkill (Björn): Ich hab als kleines Kind angefangen auf Töpfen rumzuschlagen und als meine Eltern mir die Möglichkeit gaben Musikunterricht zu nehmen lag die Entscheidung zum Schlagzeug nah, ich hab tatsächlich erst danach wirklich angefangen Musik zu hören.

minutenmusik: Und was ist euer Lieblingslied von der jeweils anderen Band?

The Aqualung: Die neue Single Shelter ist echt cool und das dazugehörige Video auch!
Banana Roadkill: Reflection! Sind sehr gespannt auf die neue EP.

Und so hört sich das an:

Banana Roadkill:
Website / Facebook / Instagram

The Aqualung:
Website / Facebook / Instagram

Banana Roadkill und The Aqualung live 2018:

02.11.18 Aachen, AZ
03.11.18 Münster, Baracke
07.11.18 Göttingen, Exil
08.11.18 Hannover, Café Glocksee
09.11.18 Osnabrück, Bastard Club
14.11.18 Kiel, Medusa
15.11.18 Hamburg, Pooca Bar
16.11.18 Bremen,  Zollkantine

Das Titelfoto ist von Björn Reschabek.

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