Interview mit Jade Bird über ihr Debütalbum

(ENGLISCH VERSION BELOW) Jade Bird ist ein Popstar auf dem Sprung. Mit ihren mitreißenden Country-Songs leugnet die Britin nie ihre Affinität zu poppigen Melodien, lässt aber auch immer Platz für ein ordentliches Retro-Feeling. Kein Wunder, dass ihr Debütalbum einige Hits auf Lager hat, die weltweite Erfolge einfahren können. Wir durften dem Newcomer einige Fragen zum Debüt, den Einflüssen hinter den Songs und Birds feministischer Haltung stellen.

Hast du deine kleine Tour durch Europa genossen?

Es war zauberhaft! Wirklich, es war so schön, all die Leute zu treffen, die mich seit einiger Zeit supporten. In jedem der Orte habe ich Erinnerungen geschaffen, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Bist du vor der Veröffentlichung deines Debüts schon aufgeregt? Inwiefern fühlt es sich jetzt anders an als bei deiner EP?

Und wie! Es ist sehr anders, es fühlt sich jetzt wirklich an, als würde ich nur für meine Stimme und meinen eigenen Sound schreiben und nicht aus meinen Einflüssen heraus.

Genießt du die aktuelle Aufmerksamkeit oder überwiegt der Druck?

Es ist ausgeglichen, wie mit allem. Der Druck treibt mich an! Ich habe all diese Musik ohne Kompromisse geschrieben, ich bin also eher positiv aufgeregt, etwas anzutreiben, für das ich so brenne!

Könntest du eins deiner liebsten Debütalben aller Zeiten nennen? Was denkst du, macht ein Debüt besonders gut?

Björks Debüt ist ein phänomenales Album. Aber die meisten Künstler, die ich mag, sind auf dem zweiten oder dritten tatsächlich am besten.

Was können wir von dem Album erwarten? Gibt es musikalische Grenzen, die du niemals überschreiten würdest, zum Beispiel Autotune zu benutzen?

Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen – Ich würde niemals Autotune benutzen…oder eine Triangel! (lacht) Du kannst von Balladen bis zu Rock-Songs alles erwarten. Es geht darum, mich als Songwriter und Menschen vorzustellen.

Da du deine Songs selbst schreibst – woher nimmst du die meiste Inspiration? Manche Menschen lesen viel, andere gehen in die Natur oder schauen Filme…

Ja, “Side Effects” war tatsächlich ursprünglich ein Buchtitel. Ansonsten ziehe ich meine Inspiration hauptsächlich aus Gesprächen. Wenn jemand etwas sagt, höre ich in meinem Kopf direkt ein Lied dazu…

Bisher hast du oft ältere Acts wie Bob Dylan oder Patti Smith als deine Idole bezeichnet – und deine Musik sticht 2019 wirklich positiv hervor, indem du dich an diesem Retro-Americana Vibe  orientierst! Ich frage mich, ob es auch aktuelle Acts gibt, die du magst, vielleicht sogar aus ganz anderen Genres?

Ich liebe Cherry Glazer, SASAMI, Phoebe Bridergs… Eigentlich finde ich die gesamte Indie-Szene ansprechend, da dort Frauen die Vorreiter sind..das finde ich fantastisch.

Wie konsumierst du denn selbst Musik in deiner Freizeit? Bist du ein Retro-Vinyl-Fan oder nutzt du Streaming-Anbieter?

Ich liebe es, klassische Vinyls zu besitzen, die sind wie gepresste Erinnerungen. Aber wenn man unterwegs ist, ist Streaming natürlich viel einfacher.

Du hast in einem sehr jungen Alter angefangen, Musik zu machen. Hattest du jemals in Erwägung gezogen, etwas anderes als Musik zu machen? Erinnerst du dich daran, wovon dein erster Song handelte?

Nicht wirklich. Ich war immer wahnsinnig ehrgeizig und wollte immer hart arbeiten, egal worum es ging. Aber Musik macht mich so glücklich und macht mich zu dem, was ich bin. Ich weiß nicht wirklich, wo ich ohne sie wäre.

Du hast einmal gesagt, dass du niemals mit Co-Writern zusammenarbeiten würdest, weil du nicht glaubst, dass mittelalte Männer wissen, wie du dich fühlst. Denkst du, weibliche Musikerinnen oder Musiker generell sollten sich für einen Wandel in der Musikindustrie stark machen? Würdest du dich selbst als Feministin bezeichnen?

Auf jeden Fall, durch und durch. Ich habe es so gemeint, dass ich nicht denke, dass unsere Gefühle verwässert werden sollten. Frauen sind auf eine Weise kompliziert, die Jahrhunderte lang missverstanden wurde. Wer könnte ihre Geschichte besser erzählen als die Frau selbst?

Hast du konkrete Pläne für dieses Jahr? Wie sieht es mit einer größeren Europa-Tour aus? Was ist dein größter Traum für die Zukunft?

Auf jeden Fall eine größere Touren durch Europa, die USA und die UK. Ich möchte am liebsten immer weiter Alben schreiben.

Und so hört sich das an:

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Right now, Jade Bird is one of Country’s most wanted shooting stars. With her debut record the british singer-songwriter demonstrates her unique songwriting between catchy melodies and retro-americana-vibes. We had the opportunity to ask Jade Bird some questions about her musical influences, her debut and her feminist view on the music industry.

At first I want to thank you for taking your time. Did you enjoy your little tour through Europe?

It was magical!! Truly, so nice to meet everyone who has been supporting me for awhile. There were memories I’ll keep for a very long time in each place.

Are you already excited for the release of your debut record? In how far does it feel different from your EP?

Absolutely! It’s very different in a way, I feel like I’m writing entirely from my voice and sound not my influences.

Do you enjoy the attention or does the feeling of pressure outweigh the excitement?

It’s a balance, like with everything. The pressure spurs me on – I’ve written all this music without compromise so I’m excited to push something I’m so passionate about.

Can you name one of your favourite debut records that‘s ever been made? What do you think makes a debut especially good?

Björk, that’s a phenomenal record. But a lot of the artists I love actually do better on their second or third.

What can we expect from the album? Are there any musically boundaries you would never cross like for example using autotune?

You hit the nail on the head their – i would never use auto tune .. or a triangle haha! You can expect everything from ballads to rock songs. I guess it all comes under wanting to showcase myself as a songwriter and human being.

Since you write your songs on your own – where do you take most inspiration from? Some people read a lot, others prefer going outside or watching movies…

Yeah, “Side Effects” was a book title actually.  Mainly conversations if anyone says something I can hear a song title straight away..

You’ve called older acts like Bob Dylan or Patti Smith your idols – and your music really stands out in 2019 in a positive way by sticking to a clear retro-americana vibe! But I wonder if there are any recent acts you find amazing, maybe even from completely different genres?

I love Cherry Glazer, SASAMI, Phoebe Bridgers… The whole indie scene is so appealing to me as women seem to be pioneering it.. which is fantastic.

How do you consume music yourself? Are you a retro-vinyl fan or do you also use streaming devices?

I enjoy owning classic vinyl, like time stamped memories I’ll buy the vinyl. but streaming is easier when on the road for sure.

You’ve started making music at a very young age. Did you ever consider doing something else than music? Do you remember what your first song was about?

Not really, I’ve always been incredibly ambitious and wanted to work hard in whatever I do. But music makes me so happy and makes me who I am, I’m really not sure where I’d be without it.

You’ve stated once that you would never work with co-writers because you don’t think that middle-aged men know what you feel like. Do you think that female musicians or musicians in general should speak up for change in the music industry? Would you call yourself a feminist?

Absolutely, through and through. I just meant it in the respect of I don’t think our feelings should be diluted. Women are complicated in a whole new way that has been misunderstood for decades. Who best to tell that story than a female herself?

Do you have concrete plans for this year? What about a larger European tour? What is your biggest dream for the future?

Definitely a larger European tour, and US and U.K. I just want to keep making albums.

Rechte am Beitragsbild liegen bei Nicole Nodland.

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