Man kennt ihn bislang unter anderem als den ehemaligen Gitarristen von Wincent Weiss und aktuell aus der Band von Sängerin Julia Kautz. Jetzt hat Octavian seine erste eigene Musik veröffentlicht. Ob der Schritt einer Solo-Karriere für ihn schwierig war, und was man in diesem Jahr musikalisch noch von ihm erwarten kann, hat der 25-Jährige uns im Interview verraten:
minutenmusik: Wusstest du schon immer dass du solo durchstarten wolltest oder hat sich dieser Gedanke erst durch die Zeit als Livemusiker entwickelt?
Octavian: Ich war immer schon mehr Künstler als Livemusiker. Ich hatte schon als Jugendlicher Bands, für die ich die Songs geschrieben habe und deren Sänger ich war. Die Tatsache, dass ich als Gitarrist tätig bin, hat sich eher aus interessanten Zufällen ergeben. Sowohl Wincent Weiss, als auch Julia Kautz brauchten halt einen Gitarristen und wollten mich. Für ein Jahr wurde das mein Hauptjob. Jetzt bin ich dabei mein eigenes Projekt immer weiter aufzubauen. Ich hoffe natürlich bald von meiner eigenen Musik leben zu können.
minutenmusik: Wann hast du angefangen, deine erste eigene Musik zu schreiben?
Octavian: Das war mit 16. Ein Geburtstagslied für meinen damaligen Bassisten. Ich hatte keine Ahnung vom Song schreiben und wollte einfach mal irgendwie anfangen. Das Lied, das herauskam war sehr witzig aber auch Quatsch. Aber das gab mir den Ansporn weitere zu schreiben.
minutenmusik: Würdest du sagen, deine Erfahrungen als Gitarrist konnten dir für deine Solokarriere bestimmte Türen öffnen?
Octavian: Auf jeden Fall! Ich verdanke vor allem Wincent Weiss sehr viel. Die vielen Tourneen, Festivals und TV-Auftritte waren sehr lehrreich. Ich bin weniger grün hinter den Ohren. Ich spiele diesen Oktober meine eigene Tour und kann sehr viel Wissen anwenden, das ich damals gelernt habe. Außerdem habe ich sehr viele interessante Leute aus der Musikbranche kennen lernen dürfen.
minutenmusik: Für einen jungen Mann wirken die Worte in deinen Lyrics sehr gewählt und weise – woher nimmst du die Inspiration für deine Texte?
Octavian: Vielen Dank. Meine Texte sind mir sehr wichtig. Ich liebe die deutsche Sprache. Es gibt so viele Möglichkeiten eine Situation oder ein Gefühl zu beschreiben und jedes Wort, das man wählt, bringt eine andere Nuance in den Sinn des Textes. Das ist unglaublich spannend. Mir ist es sehr wichtig, dass jeder Mensch genau den Weg geht, den er möchte, und sich nicht vorschreiben lässt, wie er sein Leben zu leben hat. Was mich angeht: Ich kann gar nicht anders. Deshalb habe ich mein Studium abgebrochen, um mich voll und ganz auf meinen Traum zu konzentrieren. Ich sehe viel zu viele Leute, die sich nicht trauen, ihren Weg zu gehen. Darum predige ich das immer. Mit dem einher geht, dass ich mir einfach unglaublich viele Gedanken darüber mache, was macht mich glücklich, wie lebe ich ein zufriedenes Leben, etc. Gerade als Musiker verleiten einen nämlich sehr viele Verlockungen in die falsche Richtung. Und davon handeln meine Texte dann meistens. Die Quintessenz meiner Botschaft lautet: Geh deinen eigenen Weg, konzentriere dich auf das was wichtig für dich ist – Liebe und Freundschaft ist so viel wertvoller als Geld und Erfolg – und sei glücklich mit dir selbst.
minutenmusik: Was hattest du denn studiert?
Octavian: Medien und Kommunikation.
minutenmusik: Am 07.09. ist deine neue Single „Heim“ erschienen, die du selbst als stärksten Song deiner EP beschreibst. Worum geht in dem Track und was macht das Lied so besonders?
Octavian: Ich reise unglaublich viel. Und jedes mal mit ziemlich vielen Koffern. Entweder spiele ich Konzerte, oder ich ziehe um. Ich hab in der Republik bereits alle großen Städte besucht und so langsam lerne ich auch die ländlichen Regionen auswendig. Da schwingt immer mehr das Bedürfnis mit, mal wieder zur Ruhe zu kommen. Die Textzeile „Wann kommst du Heim“ sagt bereits alles aus. Besonders ist der Track deshalb, weil er anders ist. Anders als meine anderen Lieder und auch anders, als der Deutschpop, den man sonst so momentan im Radio hört. Wir haben uns sehr auf den Bau einer Klangwelt konzentriert und ich verwende die Kopfstimme deutlich öfter und höher, als es der Usus in meinem Genre heute ist. Ich hoffe, dass wir damit Gehör finden.
minutenmusik: Was kann man sonst von deiner EP erwarten?
Octavian: Die EP besteht aus 4 Songs und einem Bonus-Track. Die EP ist quasi bereits zu dreiviertel released. Der letzte Song “Bis dahin”, der die EP komplett macht, erscheint am 05.10.2018. Es ist meine erste Präsentation als Künstler und alle Songs sind im selben Gewand gehalten. Die Platte lädt zum Träumen ein. Das heißt nicht, dass ab jetzt alle meine Songs in so einem ruhigen Halftime-Tempo erscheinen werden. Aber es war uns umso wichtiger, erstmal ein Profil aufzubauen als Künstler. Und Octavian steht für gefühlvolle Texte und interessante Elektro-Sounds.
minutenmusik: Im Herbst gehst du auf deine erste eigene Tour. Fühlst du dich solo auf der Bühne denn schon sicher oder bist du noch nervös?
Octavian: Ja genau. Vom 12. bis 16. Oktober bin ich auf der „Heim“-Tour. Ich bin überhaupt nicht nervös. Eher extrem vorfreudig. Das Spielen auf der Bühne selbst bereitet mir keine Bauchschmerzen. Eher die ganze Planung davor. Ich muss so viel organisieren, da kommt die eigentliche Tätigkeit als Künstler zu kurz.
minutenmusik: Bei der Tour wird dich eine Band begleiten. Handelt es sich hierbei um langjährige Freunde oder Musik, die sich speziell für deine Musik zusammengefunden haben?
Octavian: Das sind Profimusiker, die ich für meine Band extra gecastet habe. Eine Pianistin und ein Drummer.
minutenmusik: Und welches Album beziehungsweise welcher Künstler läuft bei dir selbst aktuell rauf und runter?
Octavian: Ich finde die aktuelle Platte von Ed Sheeran bewundernswert.
So hört sich das an:
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Die Bildrechte liegen bei Octavian / Timo Buske.
Octavian Live 2018:
12.10.18 – Münster – Hot Jazz Club
13.10.18 – Hamburg – Hebebühne
14.10.18 – Köln – Lichtung (als Voract von Ohrenpost)
15.10.18 – Frankfurt – Ponyhof
16.10.18 – München – Backstage
15.12.18 – Berlin – Spirale (als Voract von Ohrenpost)
Support Act für Julia Kautz:
26.10.18 – Frankfurt am Main – Nachtleben
27.10.18 – Köln – MTC
28.10.18 – Essen – Weststadthalle
29.10.18 – Stuttgart – Kellerclub
30.10.18 – Dresden – Club Puschkin
31.10.18 – Hamburg – Hebebühne
04.11.18 – München – Backstage Club
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