Interview mit Polar über „Nova“!

(English version below) Polar veröffentlichten mit „Nova“ ein sehr persönliches Album. Auch musikalisch konnten sie sich weiterentwickeln. Wir trafen die Jungs im Cafe Nova und sprachen mit Frontmann Adam „Woody“ und Gitarrist Fabian „Fab“ über diese Entwicklung, ihren neuen Stil und darüber wieso das Album sehr persönliche Themen behandelt. Außerdem unterhielten wir uns über die noch zu geringe Zusammenarbeit von Bands untereinander in der Metal- und Rock-Szene.

minutenmusik: Fangen wir mal mit etwas grundsätzlichem an: Was sind die drei Dinge, die man über Polar wissen muss?

Woody: Wir sind lustige, energiegeladene, allerliebste Menschen.

minutenmusik: Dann kommen wir jetzt direkt mal zu eurem aktuellen Album „Nova“. Ihr sagt darüber, dass es Euer brightest Material ist. Wie genau ist das zu verstehen?

Woody: Also, Nova beschreibt einen Stern in seinem hellsten Stadium. Und unser neues Album „Nova“ ist das größte und brightest Material, das wir geschrieben haben. Die Musik, die Texte oder einfach die gesamten Lieder selbst distanzieren sich von Allem, was wir bisher gemacht haben. Deshalb haben wir den Namen „Nova“ gewählt, da eine Nova am besten symbolisiert, wie das Album ist.

minutenmusik: Der neue Sound war sicherlich sehr aufwendig. Welche Mühen musstet Ihr aufbringen, um euch so stark zu entwickeln?

Woody: Es war wirklich viel aufwendiger. Wir haben für dieses Album sehr persönliche Texte geschrieben. Ich habe viele neue Stile meiner Stimme ausprobiert und mit eingebracht, was natürlich auch mehr Aufwand war. Es hat drei Jahre gedauert das ganze Album zusammenzustellen.

minutenmusik: Für Deinen Gesang hast Du auch einen Lehrer, oder?

Woody: Ja genau. Ich habe jetzt gerade auch erst mit einem neuen Lehrer angefangen. Der heißt Josh und er bringt mir bei, wie ich meine Stimme benutzen kann. Er fordert mich ganz schön. Das wird sich vermutlich in Zukunft auch bemerkbar machen.

minutenmusik: Wie würdet Ihr den neuen Stil beschreiben?

Woody: Das ist schwer, weil man ihn in kein bestimmtes Genre einordnen kann. Wir bleiben auch dabei, dass unsere Band nicht durch ein bestimmtes Genre repräsentiert wird. Wir passen halt nirgends rein. Ich denke, das ist eine gute Sache. Ich glaube, das erlaubt uns sowohl mit Thy Art Is Murder als auch einer Rock Band wie Deaf Havana zu touren. Wir haben so viele verschiedene Richtungen in unserem Sound. Dadurch können wir für sehr viele Stile und Genres offen sein und mit den unterschiedlichsten Bands touren. Und das klappt definitiv gut!

Fab: Das ermöglicht uns, uns selbst nicht einzuschränken. Sobald man sich in ein bestimmtes Genre einordnet, grenzt man sich irgendwie ein. Wir waren schon auf Tour mit Thy Art is Murder und eben auch mit Beeing As An Ocean. Zwei komplett unterschiedliche Bands.

minutenmusik: Mit wem würdet Ihr denn sonst so gerne mal touren?

Woody: Ich denke Bring Me The Horizon. Die haben so viele coole verschiedene Sachen mit ihrem Sound gemacht. Und Slipknot. Ich wollte schon immer mal mit Slipknot touren.

Fab: Ja! Slipknot.

Woody: Und Machine Head?

Fab: Yeah. Ich bin ein großer Machine Head Fan. Besonders als ich ein Kind war. Also mit denen zu touren wäre super!

minutenmusik: Glaubt Ihr Bands (und Agenturen) sollten für sowas mehr zusammen arbeiten?

Fab: Über so etwas haben wir tatsächlich letztens mal gesprochen. In der Hip-Hop- oder Pop-Welt gibt es jede Menge solcher Kollaborationen. Jeder arbeitet mit jedem zusammen. Da ist nicht jeder gegen jeden. Jeder schafft diese große Welle und arbeitet an dieser großen Sache. Dagegen ist es in der Rock- und Metal-Szene eher so: „Das ist unsere Band und wir wollen so groß wie möglich werden.“ und „Wir sind eine andere Band und wir wollen so erfolgreich wie möglich werden.“ Da gibt es nicht so viel …

Woody: Einheit.

Fab: … Einheit und Zusammenarbeit.

Woody: Es ist ein geschlossenes Buch. Aber es scheint schon so, dass sich das auch stark ändert.

minutenmusik: Also eine Kollaboration mit Bring Me The Horizon wäre für Euch durchaus denkbar?

Woody: Yeah!

Fab: Sicher. Es sollte für so etwas nicht die richtige oder falsche Antwort geben; Es sollte keine Limits geben. Es geht ja darum Musik zu kreieren. Und wenn die Leute es dann mögen, mögen sie es. Wir haben auch viele Einflüsse aus verschiedenen Arten, nicht nur Metal und ich denke das hört man in unserem Sound. Wir haben viele Melodien und viele verschiedene Vibes in unseren Liedern.

minutenmusik: Die verschiedenen Stimmungen kommen wohl daher, dass „Nova“ ein sehr persönliches Album ist. Zu jeder veröffentlichen Single habt ihr dem Zuhörer mitgeteilt, um was es genau geht. Wieso ist Euch das wichtig, dass eure Fans das wissen?

Woody: Bisher haben wir noch nie ein persönliches Album geschrieben. Eine Menge persönliche Situationen haben sich allerdings in den letzten drei Jahren verändert und für uns war es nun die richtige Zeit über genau diese Situationen zu sprechen. Durch unsere Musik. Wir wollen ehrlich sein, was die Lieder für uns bedeuten. Ich denke unsere Songs sind aber immer noch offen für Interpretationen. Es gibt immer einen Zuhörer, für den ein Lied eine persönliche Bedeutung für etwas, das er gerade durchmacht, hat. Er kann sich mit den Texten identifizieren. Wir wollten aber klar stellen woher die Idee kam, was das Konzept des Liedes ist und was genau es für uns bedeutet. Das war uns einfach richtig wichtig.

Fab: Die Leute können die Lieder natürlich trotzdem so interpretieren, wie sie es gerne möchten. Aber wenn ein Lied geschrieben wird, dann wird es natürlich über etwas Bestimmtes geschrieben was die Texte angeht. Und wir haben uns dafür entschieden genau das mitzuteilen. Das ist auch gut so. Man schließt den Hörer mit ein, man lässt ihn so nah wie möglich an die Band heran.

minutenmusik: Also für euch bedeutet „Nova“ ein neues Kapitel und ihr beschreibt es als eine neue Ära. Können wir noch mehr aus diesem Kapitel erwarten?

Woody: Oh ja! Nun, es gab ja auch eine Veränderung in unserer Band. Wir haben jemand Neuen an Bord. Und er hat vermutlich auch neue Ideen. Für uns ist es klasse uns weiter zu fordern, unseren Sound noch größer und besser zu machen. Wir lernen aus unseren alten Alben, stärken uns und gestalten dann unsere Songs. Ich kann mir vorstellen, dass das nächste Album noch vielschichtiger sein wird.

Kurz vor der Veröffentlichung von „Nova“ gab Drummer Nick bekannt die Band zu verlassen. Noah See nimmt jetzt seinen Platz ein und stand auch schon bei der Nova-Tour mit auf der Bühne.

minutenmusik: Was genau hat es eigentlich mit diesem rot-grünen Farb-Schema auf sich?

Fab: Eigentlich nichts bestimmtes. Das war etwas, was wir für die Grafik und für das Video für „Breathe“ gemacht hatten. Das gefiel uns, also verbesserten wir es und es bekam ein Thema für alles. Uns gefällt diese Konsistenz. Man kann es in den Lyric-Videos sehen, auf dem Album Cover, auf dem Banner, einfach überall.

Woody: Und durch dieses Farb-Schema können Leute direkt an uns denken, wenn sie es sehen. Man verbindet damit direkt „Nova“ oder unsere Band generell. Also es ist wirklich toll diese Beständigkeit zu haben.

minutenmusik: Wie verhält es sich mit den neuen Songs bei den Konzerten?

Fab: Es ist immer spaßig neue Lieder zu spielen. Und viele dieser Lieder werden wir jetzt eine längere Zeit spielen. Die neuen Sachen sind viel aufwändiger. Um die neuen Songs zu performen, mussten wir neue Skills lernen. Wir wollen, dass das Publikum eine breitere Show zu sehen bekommt. Die Lieder selbst besitzen nämlich einfach ein weiteres Spektrum.

Woody: Es ist auch spannend zu sehen wie die Leute auf die Songs reagieren. Man darf nicht vergessen, dass wir das Album ja gerade erst veröffentlicht haben und bisher nur Reaktionen zu den Aufnahmen kennen. Es ist also aufregend die Lieder live zu spielen, zu schauen was die Menge daraus macht, wie Leute dazu abgehen. Wir werden einiges von dieser Tour mitnehmen können. Wir werden zukünftige Setlists anhand der Reaktionen der aktuellen Shows planen können.

minutenmusik: Wie würdet Ihr denn ein Polar Konzert beschreiben?

Woody: Chaotisch.

Fab: Yeah. Und auch heiß.

Woody: Heiß und chaotisch.

Fab: Es wird schon ziemlich wild. Und um auf die Frage zu dem persönlichen Bezug der Lieder zurück zu kommen, die Zuschauer kennen nun die Geschichte hinter den Liedern. Sie kennen also die Sensibilität und das findet sich in der Gemeinschaft während eines Konzertes wieder. Die Menge wird dadurch richtig mit einbezogen.

minutenmusik: Habt Ihr auch schon Ideen für neues Material?

Fab: Ja da ist schon etwas in der Planung. Wir werden darauf sicherlich nicht wieder solange drauf warten lassen. Da wird was Neues kommen, eher früher als später. Ganz sicher.

minutenmusik: Vielen Dank für Eure Zeit!

Woody: Auch vielen Dank, dass Ihr euch die Zeit genommen habt und Fragen ausgedacht habt!

Das aktuelle Album “Nova” kannst Du hier kaufen.*

Und so hört sich das an:

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Die Rechte am Beitragsbild liegen bei Gavin Thane und Tom Green.

English version:

minutenmusik: For the beginning: What three things do you think people need to know about Polar?

Woody: Fun, energetic and lovely people.

minutenmusik: You say that „Nova“ is your brightest material. What exactly do you mean with bright?

Woody: So the Nova Meaning is, it’s about a star being at its brightest point. And I feel that our new Album „Nova“  is the biggest and brightest material we had written. So in regards to music, lyrics or the songs themselves, they pull themselves from everything we’ve done before. We use the word Nova as the meaning, cause it kind of symbolises what the album is.

minutenmusik: So the new sound was certainly expensive. What efforts did it take to progress?

Woody: It took a lot more effort. We obviously wrote a very personal album like lyrically. I’ve done a lot more different styles of voice, which meant I spent a lot more time. I was really looking into more ways to use my voice. The album took about three years to put together.

minutenmusik: You’re having a singing teacher, aren’t you?

Woody: Yes I have a Teacher. I just started with a new one, his name is Josh. He’s just teaching me how to use my voice. And he pushes me very well. You’ll probably be able to tell in the future.

minutenmusik: What would you call your style?

Woody: It’s hard to say, because it’s no particular style. We stood by a statement that we don’t feel that our band is represented by a particular genre. I feel that we don’t fit in anywhere particular. And I think that’s a good thing. I think it allows us to be able to do a tour with Thy Art is Murder but then we could do a rock-tour with like Deaf Havana. We’ve got so many different dynamics in our sound. It allows us to be able to open to as many different styles and genres and music and to be able to tour with different bands. I think that definitely works.

Fab: It just allows us not to limit ourselves. As soon as you place yourself in a genre, then you are kind of limiting yourself, you know? We’ve toured with Thy Art Is Murder and we’ve toured with Beeing As An Ocean; Two completely different bands.

minutenmusik: Who else would you like to tour with?

Woody: I think Bring Me The Horizon, because they’ve done so many different cool things with their sound. And Slipknot. I’ve always wanted to tour with Slipknot.

Fab: Yes. Slipknot.

Woody: Machine Head.

Fab: I am a big Fan of Machine Head, especially when I was a kid, so touring with them would be fun.

minutenmusik: Do you think bands (and agencies) should work together more?

Fab: Yeah, we’ve spoken of this before. Well, in the Hip-Hop World you got a lot of collaborations, or even in the Pop-World. Everyone collaborates with everyone. It’s not like a doggy-dog-world. Everyone’s creating this big wave and jumps on it and creates this big thing. Whereas in sort of Rock and Metal-Music it’s a lot more like “This is our band and we want to be as big as we can” and “We’re another band and we want to be as big as we can”. There’s not a lot…

Woody: Unity.

Fab: Yeah. Unity, collaborations…

Woody: It’s a very closed book. But I feel it’s starting to change a lot.

minutenmusik: So you’d be up for a collaboration with Bring Me The Horizon?

Woody: Yeah!

Fab: Sure. There shouldn’t be any wrong or right answer; there shouldn’t be limits on it. It’s about creating music. And if people like it, people like it, you know? We’ve got a lot of influences from different places, not just metal music and I think you can tell that in our music. There’s a lot of melody, a lot of different vibes.

minutenmusik: Those different vibes are probably because of the Album being so personal. You choose to tell what the songs are exactly about. Why is it so important to you that your fans know?

Woody: We’ve never done a personal album before and a lot of personal situations over the last three years have changed and we felt that it was the right time to talk about these personal situations right with our music. We wanted to be honest about what the songs meant to us, because they are very personal to us. But I still think that our songs are very open to interpretations to the listener. You will always find a listener listen to the songs and have a meaning for themselves about something they’re going through. They can relate to the lyrics. But we wanted to put a statement in of where the idea came from, what the concept of the song is and what it meant to us really. It was important for us to do that.

Fab: People are still open to interpret the way they want. But you know, when a song is written then it’s genuinely written about something, in terms of lyrics I mean. We just chose to explain to people what they’re about. We’ve never done that before. But it’s a good thing. You let the listener in, you let them into your band as close as possible.

minutenmusik: So „Nova“ is a new chapter for you. You call it a new era. Can we expect more out of this chapter?

Woody: Oh yeah. I guess we’ve had like some changes in our musical group as well so. We brought someone fresh into the vault. He’s probably got his own ideas. And I think for us it’s nice to challenge yourself, to make our sound bigger and better each time. To learn from what we did from previous albums. And to building our strength and craft our songs. So I can imagine the next album is going to even have more dynamics to it which is kind of learning how to craft the movement into new songs.

minutenmusik: Is there anything behind this red-green colour-scheme?

Fab: Not really. It’s something we did for the artwork and video when we released „Breathe“  a while back now. And this was something that we liked and we thought we’re going to use that, improve it a bit and then it just became a theme for the whole thing. We liked to have a lot of consistency with it. You can see it in all the lyric videos, on all the art work on the backdrop …

Woody: And with having that theme people see it and think about us straight away. When you see it you know it has something to do with „Nova“ or the Band. So it’s good to have like consistency for an album.

minutenmusik: How is it to play the new songs live?

Fab: It’s always fun to play new songs. Some of these songs, we will be playing for a long time now. I think the new stuff is just even more expensive than the stuff before. We have to sing them and perform them, we’re learning new skills. We want the listener to get a far wider performance because the songs are wider as such, there’s more spectrum to them.

Woody: And it’s exciting to see reactions as well; How the crowd reacts to them. I mean bear in mind that we only had put the album out and we’ve only had the reactions of someone listening to the record. So it’s exciting to put it into a live atmosphere to see what people make of it, how they react to it, see how well people can jump on-board of it. We’ll be able to take a lot away from this tour and be able to mode and sculpt future setlists just by actually playing songs and see what works with crowds and what doesn’t.

minutenmusik: How would you describe a Polar concert?

Woody: Chaotic.

Fab: Yeah. Hot as well.

Woody: Hot and Chaotic.

Fab: It does get quite wild. And going back to your earlier question about telling the personal meaning behind the song: The listener knows the story behind a song. So the people know the sensitivity behind it. Which relates to the sense of community at a show. The message is inclusion.

minutenmusik: Do you already have ideas for new material?

Fab: Yes. In the pipeline. I think we’re definitely not going to leave it there as long as for the last album. There will be more coming sooner rather than later, for sure.

minutenmusik: Thank you for your time!

Woody: Yes thank you for taking the time and coming up with questions.

 

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