Vor knapp einem halben Jahr haben Architects wenige Meter von der aktuellen Bühne auf dem Vainstream Festival in unfassbarer Hitze gespielt. Heute sind es bei leichtem Frost draußen, um einiges kühler, doch heizt es sich in der Halle bei ihrer Headline Show sehr schnell auf. Die einen finden die Halle Münsterland altmodisch, die anderen mögen die prunkvollen Kronleuchter an der Decke, Charme hat die Halle auf jeden Fall. Und dass hier internationale Metal /Metalcore Bands spielen, kommt nicht so oft vor, aber der frühe Ausverkauf der Show ist ein gutes Indiz dafür, dass die Nachfrage definitiv da ist.
Mit dem neuen Song „Red“ startet die Band ihr Set und taucht die Halle in ein Meer aus roten Lichteffekten. Etwas melodiöser als die älteren Songs, ist es live ein absoluter Banger und reiht sich nahtlos in die Reihe der anderen herausragenden Live-Songs von Architects wie „Animals“ oder „When We Were“ Young ein. Die Produktion der Band ist fast zu groß für die Halle. Mit riesigen LED-Wänden, die über drei Etagen quer über die Bühne ragen und so die Musiker auf verschiedenen Ebenen platziert sind. Verschiedene Grafiken, Videos und teilweise auch die Lyrics werden eingespielt und unterstützen den Abend sehr. So scheint es Sänger Sam Carters Workout zu sein die Treppen immer wieder von unten nach oben zu erklimmen, während die anderen fünf Bandmitglieder eher statisch auf ihren Plätzen verharren.
Mit ganzen sechs Leuten auf der Bühne haben Architects den Vorteil, dass sie gerade bei den neueren Songs, die vielen Synthesizer Einsätzen haben, so viel wie möglich live spielen können und nicht so viel auf Backingtracks zurückgreifen zu müssen. Weiter geht es mit „Dead Butterflies“, dem wohl balladeskesten Song der Band, und als Höhepunkt „These Colours Don’t Run”, bei dem Kadeem France von der Band Loathe mit auf die Bühne kommt.
Dass Architects live eine Wucht sind, wird den ganzen Abend über deutlich. Auch eine kleine technische Pause kann die Band nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil: Frontmann Sam Carter nutzt die Zeit, um sich dafür zu bedanken, dass sie hier vor so vielen Menschen spielen dürfen. Und während wir das Treiben von der Tribüne aus beobachten, gibt es unten in der Menge keine Sekunde Ruhe. Moshpits bilden sich, es wird gehüpft, lauthals mitgesungen und es gibt jede Menge Crowdsurfer. Und schließlich geht der Abend mit „Animals“ und einer letzten Eskalation zu Ende geht.
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