Ein ausverkaufter RuhrCongress, dutzende Luftballons im Publikum und ein sich drehendes Sofa auf der Bühne – damit lässt sich der Abend mit Bastille in Bochum bereits ganz gut beschreiben. Im Rahmen der „Still Avoiding Tomorrow-Tour“ spielten die vier Briten am Dienstag ihr erstes Deutschland-Konzert der Tour, mit der sie in den nächsten Wochen noch in sämtlichen anderen europäischen Städten Halt machen werden, und hinterließen mit ihrer mitreißenden Show gleich einen bleibenden Eindruck.
Etwas weniger bunt und mitreißend, dafür aber auf gar keinen Fall schlechter, waren die Performances der beiden Voracts The Dawn of May und Lewis Capaldi. Während erstere vor allem auf düstere und atmosphärische Piano-Stücke setzte, sorgte letzterer zumindest mit seinen Ansagen zwischen den Songs und seinem schottischen Akzent für einige Lacher im Publikum: „The next song may sound happy, but actually it’s f*cking sad“. Mit einem 25-minütigen Set voller traurig-schöner Songs, inklusive seines Hits „Bruises“, versuchte Lewis Capaldi das Publikum also auf die Bastille-Show einzustimmen – das befand sich daraufhin jedoch anscheinend in einer solchen Lethargie, dass während der ersten Songs der Band lediglich in den ersten Reihen Stimmung aufzukommen schien.
Spätestens zur Mitte der Show löste sich der Großteil des Publikums doch dann endlich aus seiner Lähmung und sang und tanzte zumindest leicht verhalten mit. Songs wie „Pompeii“, „Good Grief“ oder „Things We Lost In The Fire“ durften dabei natürlich nicht fehlen – aber auch neure Nummern wie „Quarter Past Midnight“ oder eigentliche Feature-Tracks wie „I Know You“ oder „Grip“ hatten ihren Weg auf die Setlist gefunden.
Gewöhnungsbedürftig waren hingegen Teile der Bühnenshow, die neben Lichteffekten durch ein hin- und her fahrendes und sich drehendes Sofa ergänzt wurde, auf dem sich Sänger Dan während einiger Songs herumfläzte, teilweise fast herunterzufallen schien und auch dann nicht aufstand, als The Dawn of May zu einem Duett auf die Bühne kam. Immerhin als wenig später auch Lewis Capaldi erneut die Bühne betrat, um gemeinsam mit Bastille „Bad Blood“ zu performen, schien er es sich anders überlegt zu haben und begab sich wieder an den vorderen Rand der Bühne.
Zum Ende der Show gaben Band und Publikum dann noch einmal alles: Mit dem Song „Of the Night“ von einem der Mixtapes der Band und der Zugabe „Happier“ sprangen und sangen alle euphorisch mit, während ein Meer aus bunten Luftballons durch die Menge flog – ein würdiger Abschluss für einen gelungenen, wenn auch teilweise gewöhnungsbedürftigen, Abend.
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