Im urigen Restaurant Gdanska in Oberhausen bekamen die Gäste am Samstagabend ein ganz besonderes Erlebnis serviert: im kleinen und intimen Rahmen spielte Magdalena Ganter ein von Indie Radar Ruhr organisiertes Dinner-Konzert. Zwischen Vorspeise, Hauptgang und Dessert gab es Indie Chanson vom Allerfeinsten!
Einmal rein ins polnische Restaurant, um fünf Ecken und dann durch die unscheinbare Tür in der Wand – schon hatte man das Gefühl, eine geheime Parallelwelt betreten zu haben. Im hinteren Teil des Gdanska befanden sich im schummrigen Kerzenlicht ein paar wenige Tische und eine kleine, gemütliche Bühne, auf der Magdalena Ganter und ihr musikalischer Partner Simon Steger an Flügel, Akkordeon, Xylophon und Gitarre ihr außergewöhnliches Können präsentierten. Ihr Chanson Noir wirkte wie aus einer anderen Zeit, aber gleichzeitig – und nicht zuletzt dank der klugen Texte – absolut zeitlos.
Mal waren es zarte, verspielte Klaviermelodien wie im Song „Ganz Nah“, zu denen Magdalena Ganter über die Liebe sang. Mal suchte sie energisch „Im Nebel“ nach dem Sinn, dann wiederum schien sie hüpfend durch Berlin zu tänzeln und pfeifend das Glück zu suchen. Die Texte waren gespickt mit Wortwitz und Komik und doch wurde die Künstlerin manchmal auch ganz ernst, zum Beispiel bei der Suche nach der eigenen Identität in „Bin Nicht“. Besonders unter die Haut ging das Stück „Punkerengel“ mit der kindlichen Frage, ob denn auch Punker Engel werden, was natürlich mit einem eindeutigen Ja beantwortet werden konnte und den Zuhörer*innen unweigerlich Bilder von rockigen Engeln mit rosa-gefärbten Haaren in die Köpfe zauberte.
Noch facettenreicher als die Themen und Stimmungen war Magdalena Ganters Stimme, dabei immer glasklar und auf den Punkt. Zusammen mit ihrer ausdrucksvollen Mimik und Gestik hatte sie eine beeindruckende Bühnenpräsenz, die alle Gäste in ihren Bann zog. Man merkte den beiden Musikern, die auf eine Vergangenheit im Varieté und im Zirkus zurückblicken können, sichtlich an, dass sie sich auf der heimeligen Bühne des Gdanksa wohlfühlten. Die kurzweiligen Erzählungen und Anekdoten zu den einzelnen Songs machten es noch leichter, sich voll und ganz in der Musik zu verlieren und so hörte man während des gesamten Konzertes tatsächlich kaum einen Mucks aus dem Publikum – abgesehen natürlich vom wohlverdienten Applaus.
Was könnte einen solch schönen Abend noch abrunden? Natürlich leckeres Essen, schließlich war das ja ein Dinner-Konzert. Und so gab es neben den musikalischen auch kulinarische Köstlichkeiten, die vor dem Konzert und in einer kurzen Pause serviert wurden. Das verlieh dem Abend noch mehr Wohnzimmer-Atmosphäre, die durch die familiäre Stimmung und die liebenswerte Bedienung des Restaurants unterstrichen wurde. Ab dem nächsten Dinner-Konzert, das übrigens am 10. Oktober mit Luise Weidehaas stattfindet, sind die Speisen dann allerdings nicht mehr Bestandteil des festen Ticketpreises, sondern können optional dazu gebucht werden. Alle weiteren Infos und Tickets zu den Dinner-Konzerten von Indie Radar Ruhr findet ihr hier.
Für Magdalena Ganter folgen nun noch einige weitere Shows (siehe unten), bevor im Februar 2021 ihr erstes Soloalbum veröffentlicht wird. Wir sind gespannt!
Und so hört sich das an:
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Magdalena Ganter live:
30. September – Lübeck, Tonfink
1. Oktober – Berlin, Zigzag Jazzclub
3. Oktober – Wolfsburg, Theater
19. November – Gaggenau, Klagbühne
20. November – Laufenburg, Schlössle
21. November – Denzlingen, Roccafé
22. November – Singen, Die Gems
30. November – Mannheim, Einladung der Kunststiftung Baden-Württemberg
Beitragsbild von Andrea.
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