Ein kleiner Konzert-Safe-Space: Mia Morgan, Tower Bremen, 03.11.2023

Dass Konzerte gleichzeitig auch ein Safe-Space für die Besuchenden sind, ist leider keine Selbstverständlichkeit mehr – jüngste Beispiele muss ich hier glaube ich nicht nennen. Und das ist schade, sollten Konzerte doch eigentlich Orte sein, wo sich Gleichgesinnte treffen, um ausgelassen ihre Lieblingsmusik zu feiern und miteinander einen tollen Abend zu haben, an dem sie kurz von der Realität abtauchen und sich voll und ganz auf das Geschehen auf der Bühne einlassen können. Dass die Hoffnung auf einen solchen Ort und ein solches Konzerterlebnis aber doch noch nicht ganz verloren ist, hat nun wieder einmal Mia Morgan gezeigt. Denn nicht zum ersten Mal fühlte ich mich nicht nur während, sondern auch nach einem Konzert von ihr, wahnsinnig empowered, glücklich und vor allem sicher. Gefühle, die ich längst nicht mehr bei allen Konzerten, die ich besuche, spüre.

Das hat sicher auch, aber keinesfalls nur mit den Awareness-Stickern zu tun, die sie bei dieser Tour mit dabei hat und die überall in den Venues aufgehangen werden. Stattdessen ist es eher der gesamte Vibe, der bei ihren Shows herrscht: Ein wahnsinnig liebes und rücksichtsvolles Publikum, die alle einfach nur einen guten Abend haben wollen, empowernde Songs und Texte und vor allem eine Künstlerin, die sich die allergrößte Mühe gibt, dass alle Menschen im Publikum eine gute Zeit haben.

„Hallo, ich bin Mia Morgan aus dem Internet“ – mit diesem Spruch stellte sich die Musikerin bereits auf ihren ersten Support-Shows vor, bei denen sie noch alleine mit einer weißen Bass-Gitarre und einem Laptop auf der Bühne stand und ihre Demos von „Waveboy“, „Blond“ oder „Wiedergänger“ spielte. Über 4 Jahre später hat sich nicht nur ihr Look verändert. Mittlerweile sind die Songs keine Demos mehr, sondern in Form von Singles oder Alben releast, Mia steht mit ihrer eigenen Band auf der Bühne und spielt ihre eigenen Headliner-Touren. Dass diese Entwicklung sie dankbar und stolz macht, merkt man in jeder Sekunde die sie auf der Bühne steht.

Wirklich selten habe ich so intime und angenehme Konzerte erlebt wie die von Mia Morgan. Die Interaktion mit dem Publikum, ihre Ehrlichkeit und ihre wahnsinnig lieben Fans tragen dazu genauso bei wie ihre Performance, die wie gemacht ist für kleine, laute und stickige Clubs. Hoffen wir, dass das noch ganz lange so weitergeht und sie noch vielen, vielen Menschen einen so schönen Konzert-Safe-Space bieten kann, wie uns an diesem Abend in Bremen.

Und so hört sich das an:

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