Das sipgate ist ein Internet-Telefonie-Unternehmen in Düsseldorf. Was erst einmal nicht nach einer Location für Indie-Punk-Konzerte klingt, kann aber jederzeit eine werden. Im Rahmen des New Fall Festivals standen Love A., Gurr und Isolation Berlin plötzlich dort, wo sonst Apps entwickelt werden oder die neueste Technologie vermarktet. So eine Kombi ist vor allem eines: gewagt.
Das New Fall Festival steht unter dem Motto „besondere Konzerte an besonderen Orten”. So trat etwa Kensington im Robert-Schumann-Saal auf, oder der amerikanische Rockgitarrist Thurston Moore in der Johanneskirche.
Zunächst mögen die Locations zu den Künstlern passen. Gerade das kann die Konzerte aber umso interessanter machen. Jeder weiß, was für Musik die Bands spielen und doch weiß keiner, selbst die Hardcore-Fans, was für eine Atmosphäre sie erwartet.
Bei dem Konzert am Samstag Abend im sipgate erwartete das Publikum drei Bands, die wohl (noch) etwas underground sind, sich aber perfekt ergänzten. Man kann annehmen: Wer Gurr mag, der mag auch Isolation Berlin, der mag auch Love A. Die perfekte Kombi ist vielleicht auch einer der Grunde, weshalb das Konzert restlos ausverkauft war.
Den Anfang machten die zwei Mädels von Gurr, die geballte Mädelspower aus Berlin. Ein eher unschöne Aufgabe bei der Location, die man erst noch einheizen muss, bevor Stimmung aufkommt. Und auch die Akustik wollte am Anfang noch nicht so ganz stimmen. Gurr, die sonst mit energiereichem 60er Jahre Garage-Pop verbrannte Erde auf der Bühne hinterlassen, hat eindeutig mehr drauf, als sie am Samstag zeigen konnten.
Hier kannst du dir das aktuelle Album „In My Head“ von Gurr kaufen! *
Und so hört sich das an:
Bei Isolation Berlin waren dann die akustischen Probleme behoben und das Publikum nach Gurr ja schon eingestimmt. Isolation Berlin nutzte diese Grundlage für ein rasantes Set, das zum Ende hin aber auch seine ruhigeren Momente fand. Beeindrucken konnte besonders Bandleader Tobias Bamborschke. Irgendwie vernarrt, bis in die letzte Ader exzessiv wirkt das, wenn er seine Songs performt. Eine Bühnenshow, die sich anzuschauen lohnt.
Und so hört sich das an:
Ursprünglich standen auch die Nerven mit im Line Up. Stattdessen wurde aber mit Love A. ein würdiger Ersatz gefunden. Die Post-Punk-Band, die schon seit Jahren zusammen durch die Städte tourt und noch im Mai ihre neue Platte „Nichts ist neu“ veröffentlicht hatte, zeigte sich souverän. Dennoch gab es hin und wieder Parts, wo in Sprechgesang gewechselt wurde, schienen nicht ganz auf die Musik zu passen.
Als der Abend vorbei war, kamen die Fans aus einem Pogokreis, der sich im Laufe der drei Konzertes eben doch gebildet hat. Da kann die Location auch noch so sehr eigentlich ein Internet-Telefon-Anbieter-Unternehmen sein.
Hier kannst du dir das aktuelle Album „Nichts ist Neu“ von Love A kaufen! *
Und so hört sich das an:
* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.