Ein Typ mit genialen Ideen, viel Liebe zur Musik und diesem einen Song, der alles auf den Kopf stellt. Der Song „Take Me To Church“ öffnete Andrew Hozier-Byrne im Jahr 2013 die Türen zu der ganz großen Musikkarriere. Nachdem sein erstes Album „Hozier“ ebenfalls gigantische Erfolge feiern und Preise ohne Ende einsammeln konnte, wurde es allerdings still um den Iren. „Take Me To Church“ blieb ein klassisches One-Hit Wonder außerhalb seines Heimatlandes. Vergangene Woche durften wir Hozier allerdings live bestaunen, mit neuer EP und neuer Single im Gepäck.
Sehr selten kommt es vor, dass man die Vorband des Hauptacts noch im Hinterkopf behält. Mit Suzanne Santo hat Hozier allerdings eine exzellente Wahl getroffen! Die aus Amerika stammende Sängerin verschafft nicht nur einen wunderbaren Einstieg in den Abend, sondern gehörte auch zur Band von Hozier. Mit einem sehr sympathischen Auftreten und unverwechselbaren Sound vermochte sie es das Publikum regelrecht aufzulockern. Vom Stil her ähnelte sie dabei sehr der australischen Sängerin Rebecca Lavelle, die für die Fernsehserie Mc Leods Töchter musikalisch tätig war. Ihre Songs waren darüber hinaus sehr erfrischend und repräsentierten einen wirklich gelungener Auftakt!
Etwas dunkler setzte Hozier die Show fort und präsentierte wieder Erwarten von Beginn an einen Mix aus Up-Beat und ruhigen Nummern. Dabei durfte man ein sehr beeindruckendes Zusammenspiel zwischen Hozier und seiner Band beobachten, was vereint ein imposantes Ensemble auf der Bühne bildete. Die Musiker spielten ihre Instrumente mit viel Geschick und ebenso viel Fingerspitzengefühl, was vom Klang her absolut super war. Hozier sang derweil mit vielen Emotionen, fühlte die Musik und wechselte immer wieder das Genre. Seine Texte kamen dabei raffiniert, zum Nachdenken anregend und äußerst geschickt daher.
Als Schade entpuppte sich die Tatsache, dass Hozier das gesamte Konzert über nicht so wirklich aus sich heraus kam. Um ihn herum war viel Bewegung auf der Bühne – manchmal schon fast zu viel, aber er blieb eher für sich und bedeckt. Etwas fremdartig war, bedingt durch die vielen Genre Mischungen, auch der Mix aus teilweise sehr kirchenähnlichen Momenten, mit vielen Chören und solchen Momente, in denen man sich wie auf der Kirmes fühlte.
Die Musik, die Hozier macht ist gut. Dies steht außer Frage. Seine Stimme ist toll, seine Texte sind überragend und er geht absolut in der Musik auf. Dies zeigte er in Köln in vollen Zügen. Allerdings klingen seine Lieder oftmals ziemlich ähnlich und austauschbar, was ein wenig den Reiz an dem Ganzen nimmt. Vielleicht auch gerade deswegen stach „Take Me To Church“ an diesem Abend besonders hervor und hinterließ als einziger Song einen bleibenden Eindruck.
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