In den vergangenen Jahren ist es etwas ruhiger um Sänger Joris geworden. 2021 veröffentlichte der Musiker sein drittes Studioalbum „Willkommen Goodbye“, wirkte bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ mit und ging 2022 mit seinem Album auf Tour. Danach folgte bis auf wenige Ausnahmen eine längere Schaffenspause. Mit seinen neuen Songs „Spring“ und „Bye bye mein Herz“ meldet sich der Künstler nun allerdings wieder zurück – unter anderem gab es ein fulminantes Wiedersehen mit dem Zeltfestival Ruhr.

Als eindrucksvoll entpuppte sich dabei bereits der Opener „Sturm & Drang“, den Joris und seine Band in einer gelungenen Akustik-Version wiedergaben, bei der Joris Stimme wahnsinnig gut zur Geltung kam. Dies sorgte nicht nur für einen sehr intimen Moment, sondern schaffte gleichzeitig auch eine Art Wohnzimmeratmosphäre – die sich trotz der vielen Menschen den gesamten Abend über hielt.

Joris und Band präsentierten einen bunten Mix an Songs der drei bisherigen Alben. Der Wechsel aus Up-Beat-Nummern und ruhigen Klaviernummern machte daraus ein dynamisches und rundes Gesamtkonzept, das zu keinem Zeitpunkt langweilig wirkte. Gerade die lyrische Komponente bei Joris Songs ist nicht zu verkennen und kommt live noch einmal ganz anders daher als auf Band – Glücksgefühle und Gänsehaut inklusive. Immer wieder strahlte dabei die kräftige und raue Stimme von Joris – besonders bei Songs wie „Signal“ oder „Du“. Das bunt gemischte Publikum war indessen mit voller Euphorie und guter Stimmung dabei. Nach gefühlt jedem Song gab es tosenden Applaus für den Sänger, der gleichzeitig auch die Nähe zu den Fans suchte. Sehr sympathisch gab er Einblicke in die Entstehungsgeschichten seiner Songs, gab Denkanstöße und ließ tief in seine Gedankenwelt blicken.

Musikalisch präsentierte die vierköpfige Band ein vielfältiges, gelungenes Miteinander mit hochklassigen Solo-Einsätzen. Die Energie und Leidenschaft zur Musik war stetig hörbar und darüber hinaus war es schön anzusehen, wie sehr die Bandmitglieder miteinander verbunden sind und wie sehr sie das, was sie da auf der Bühne tun, lieben. Zwischenzeitlich wirkte es – auf positive Art und Weise – ein wenig, als würde man einer Schulband zuschauen, die fröhlich jammt, ohne sich der vielen Zuschauenden bewusst zu sein.

Auch die neuen Songs „Spring“ und „Bye bye mein Herz“ des am 14. Februar erscheinenden Albums „Zu viel Retro“ durften bei dem Auftritt nicht fehlen – das Publikum zeigte sich bereits wenige Tage nach den Releases textsicher und feierte die neue Musik des Sängers überschwänglich. Ein Highlight an sich bot selbstverständlich „Herz Über Kopf“, das Joris während einer waghalsigen Kletteraktion als Zugabe zum Besten gab. Auch das wunderschöne „Glück Auf“ hatte seinen ganz eigenen Moment an diesem Abend.

Insgesamt hat Joris beim Zeltfestival Ruhr einen Abend voller Emotionen und musikalischer Vielfalt geboten, der sowohl alte als auch neue Fans begeisterte. Mit seiner charmanten Art und der kraftvollen Stimme bewies der Sänger einmal mehr sein herausragendes Talent und hat damit ein tolles „Comeback“ geschaffen, das Lust auf die kommenden musikalischen Projekte gemacht hat. Gerade die Symbiose mit seiner Band war schön anzusehen und gleichzeitig mehr als unterhaltsam.

Und so hört sich das an:

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Die Bildrechte liegen bei Alina Hasky.

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