Luca Vasta, Milla München, 21.10.2024

Luca Vasta im Milla Club in München

Ausverkauft, zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit. Die Milla mag nur ein kleiner Club für 200 Gäste sein, doch blickt man auf frühere Konzerte zurück – wie Luca Vasta an diesem Abend kurz erwähnt, um dann lieber nicht weiter darüber nachzudenken –, ist das ein voller Erfolg. Selbst ohne den Vergleich mit früheren Shows zeigt dieser Abend, dass München und Luca Vasta einfach zusammenpassen. Nachdem sich das Publikum rechtzeitig seinen Spezi, ein Helles oder stilecht einen Vino Rosso an der Bar geholt hatte, wollte niemand seinen Platz im prall gefüllten Raum mehr hergeben – und „ausverkauft“ hieß hier wirklich restlos ausverkauft. Einen Support-Act gab es zudem nicht.

Unter freudig-erwartungsvollem Applaus betraten Luca Vasta und ihre Band gegen halb neun die Bühne und eröffneten mit „Modica“ vom Vorgängeralbum auf Italienisch. Der Song bewegt sich im Spannungsfeld von Italo-Pop und Singer-Songwriter, und sofort kam Bewegung ins Publikum. Auch das darauffolgende „Sorrento“ aus dem aktuellen Album „Luna“ brachte die Menge in Schwung, bevor sich die Halbitalienerin Zeit für eine längere Ansage nahm. Vor „Old Italian Songs“ erzählte sie, wie sie früher im vollgepackten Kleinwagen ohne Klimaanlage den langen Weg von Remscheid nach Sizilien auf sich nahm – und dabei eben jene alten italienischen Lieder hörte. Einige davon liefen bereits vor der Show vom Band, andere folgten später noch live.

Im Mittelpunkt standen natürlich Vastas eigene Stücke, besonders die Songs ihres neuen Albums „Luna“. Nummern wie „Baby Tu“ wirkten leichtfüßig-tanzbar und eingängig – auch wenn man das Italienische selbst nicht versteht, das Flair stimmte einfach. Selbst als bei „Santa Maria“ eine gewisse Melancholie mitschwang, minderte das die Stimmung keineswegs. Gerade im Refrain sprach eine tiefe Sehnsucht nach Italien aus dem Lied. Doch auch ein Ausflug in die frühen Zeiten durfte nicht fehlen: Mit „Cut My Hair“ ging es zurück ins Jahr 2014. Der Sound war hier rockiger, tendierte Richtung Indie-Rock, fügte sich jedoch wunderbar ins Set ein.

Und damit wären wir beim Thema Ausflug – wo wir wiederum bei den „Old Italian Songs“ landen: Luca Vasta vergewisserte sich, ob es die richtigen Musikwünsche waren, und stellte sicher: „Heute war kein Heiratsantrag, oder?“ Stattdessen erfüllte sie einen Wunsch, dessen Urheber anonym bleiben wollte: „L’italiano“ von Toto Cutugno, im Luca-Vasta-Gewand neu interpretiert und sehr überzeugend. Nach kurzer Absprache mit der Band („Kriegen wir das hin?“) folgte „Bella Ciao“ – ein Lied, das vermutlich jeder aus der Fußgängerzone kennt, aber eben nicht so schön. Und auch der Übergang zum folgenden „L’amore“ gelang nahtlos.

Es überraschte wohl kaum jemanden, dass das abschließende „Estate“ eigentlich gar nicht das Ende war. Natürlich nicht. Mit „Caruso“ als einem weiteren Cover kehrte Luca Vasta samt Band für eine Zugabe zurück, bevor sie mit dem melancholischen „Senza di te“ den Abend endgültig beschloss – nicht ohne schon ein baldiges Wiedersehen anzukündigen. Ein erfreulicher Gedanke, wie dieser Abend in Bestform gezeigt hat.

Setlist:

01. Modica
02. Sorrento
03. Old Italian Songs
04. Rosa
05. Blu
06. Baby Tu
07. Santa Maria
08. Stella
09. Penso a te
10. Gianni
11. Cut my hair
12. L’italiano (Toto Cutogno Cover)
13. Bella Ciao (Cover)
14. L’amore
15. Estate
16. Caruso (Lucio Dalla Cover) (Z)
17. Senza di te (Z)

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Und so hört sich das an:


Die Rechte an den Bildern liegen bei Marius Meyer.

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