Rival Sons, Essigfabrik Köln, 24.02.2019

2019 - Rival Sons Pressshot_ITB

Als eine der aktivsten Live-Bands unserer Zeit sorgen die Rival Sons für musikalischen Hochgenuss – immer wieder. Seit 2011 touren sie nun schon regelmäßig durch Europa, meistens schauen sie sogar mehrmals im Jahr bei uns vorbei. Und jetzt gerade platzt der Terminplan der Rival Sons fast schon aus allen Nähten: Mit der Veröffentlichung des neuen Studioalbums „Feral Roots“, der sechsten LP in zehn Jahren, begann Ende Januar ein weiterer Live-Zyklus, der die Rocker auf die verschiedensten Bühnen dieser Welt führen wird. Darunter sind neben einer Vielzahl mittelgroßer Clubs und Hallen auch namhafte Festivals sowie eine Reihe größerer amerikanischer Theater, in denen die Band zusammen mit den Stone Temple Pilots auftreten wird.

Im Frühjahr tourten die Rival Sons mit „Feral Roots“ bereits durch Europa und Nordamerika, aber auch diesen Sommer sind sie bei uns in Deutschland zu Gast. Im Herbst kommen sie dann noch ein drittes Mal in unsere Gefilde. In der Londoner Brixton Academy möchte die Band außerdem ihr bisher größtes Konzert als Headliner bestreiten.

feral roots

Aktuelles Album „Feral Roots“.

Was auf der Tour im Frühjahr geboten wurde, war ein Programm mit Mut zur Lücke. Vom Debütalbum „Before The Fire“ und dem 2016 veröffentlichten „Hollow Bones“ fanden diesmal keine Songs den Weg auf die Setlist, welche einen starken Fokus auf das neue Material vom sehr positiv aufgenommenen Album „Feral Roots“ setzte. In der gerammelt vollen Kölner Essigfabrik spielte die Band fast das komplette Album, womit mehr als die Hälfte der Songs an diesem Abend vom „Feral Roots“ stammten. Für das Album hatten sich die Rival Sons etwas mehr Zeit als üblich gelassen. Sänger Jay Buchanan hatte Songs schreiben wollen, an denen er im Konzertrahmen jeden Abend aufs Neue seinen Spaß haben würde. Das ist ihm zweifelsfrei gelungen, denn das neue Material, das er in Köln mit voller Inbrunst präsentierte, wurde durchweg gut aufgenommen und brauchte sich hinter älteren Klassikern der Rival Sons auch wirklich nicht zu verstecken.

Setlist Rival Sons

Schon der laute Opener „Back In The Woods“ als Auftakt und das riffgewaltige „Too Bad“ in der ersten Hälfte des Sets waren beispielhaft für die Qualitäten des neuen Werkes. Mit Songs wie „Imperial Joy“, „All Directions“ und dem brachialen „End of Forever“ haben sich die Rival Sons ein Stück weit neu erfunden, neue Sounds und musikalische Elemente integriert. Dabei haben sie aber ihren unverkennbar einzigartigen Stil beibehalten. Alles, was man an der Band lieben kann, ist nach wie vor vorhanden: Scott Holidays mächtige Gitarrenriffs und seine verspielten Soli, Dave Bestes oftmals songdienliches, manchmal aber auch überraschend progressives Bassspiel, Michael Mileys dynamisches Drumming, das dezente Keyboardspiel von Todd Ögren-Brooks, das den Sound erweitert und sich nie zu sehr in den Vordergrund mogelt, Jay Buchanans markerschütternde Schreie, die neben den ruhigen, gefühlvollen Nuancen in seiner Stimme immer wieder zu beeindrucken wissen…

Rival Sons tour

Aber natürlich fehlten in Köln auch die wichtigsten Klassiker nicht. Zwischen fetzigen Songs wie „Pressure & Time“ in einer etwas aufgepeppten Version, dem harten Kracher „Electric Man“ oder den Live-Favoriten „Torture“ und „Open My Eyes“ hatte die Band noch Zeit für eine gefühlsintensive, lange Version von „Jordan“ und für einen ihrer besten Live-Songs überhaupt. In einem improvisierten Mittelteil integrierten sie das etwas seltener gespielte „Sacred Tongue“ von der Rival Sons – EP in den Song „Face of Light“ – eine Kombination, die wirklich kaum zu übertreffen ist. Neben dem immer beliebten „Keep on Swinging“ spielten die Rival Sons in der Zugabe wiederum einen ihrer neuen Songs. „Shooting Stars“ machte als wunderbare Mitsing-Hymne noch einmal deutlich, welch gute Songwriter die Rival Sons doch sind.

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https://www.youtube.com/watch?v=eSqkI8HmU84

Dass Jay Buchanans Stimme beim Kölner Konzert ein wenig angeschlagen war, konnte man kaum überhören. Dass er alles gab, was in ihm steckte, war jedoch auch nicht zu übersehen. So war der Auftritt der Rival Sons in der Essigfabrik ganz sicher keines ihrer besten Konzerte auf dieser Tournee, aber ein toller Abend mit einer guten Songauswahl war es allemal. Der großartige Support-Act „The Sheepdogs“ sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Solch eine authentische, sympathische Vorband, die musikalisch auf höchstem Niveau auftritt, spielt in ihrer Heimat nicht umsonst in größeren Locations als die Rival Sons selbst. Für Freunde der Gitarrenmusik hatte dieser Abend in der Essigfabrik reichlich zu bieten.

Im Laufe der Zeit entwickeln die Rival Sons ihre Songs immer ein bisschen weiter. Es wird daher interessant sein, sich das neue Material auf einem der kommenden Konzerte ein weiteres Mal anzuhören. Ein Ende ihrer vielen Tourneen scheint erst einmal nicht in Sichtweite zu sein, denn gerade läuft es ganz ordentlich für die Rival Sons. Vor allem in Europa und Nordamerika haben sie sich mit und mit eine treue und wachsende Fangemeinde erspielt, der Zenit ihrer Popularität und ihres Schaffens ist jedoch vermutlich noch lange nicht erreicht, zumal sie sich ihren bisherigen Erfolg insbesondere durch ihre mitreißenden Konzerte aufgebaut haben, während sie bisher noch keinen echten größeren Radiohit landen konnten. Vielleicht schaffen sie das ja noch mit „Shooting Stars“.

So hört sich das an:

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https://www.youtube.com/watch?v=cPtMgsN8Tpo

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Rival Sons live 2019:

22.07. – Bochum, Zeche
17.11. – Stuttgart, LKA Longhorn
18.11. – Hannover, Capitol

Die Rechte am Titelbild liegen bei ITB. Die Rechte am Albumcover liegen bei Atlantic Records.

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