Eine Pop-Punk-Band kommt selten allein und so war auch das Konzert der New Yorker State Champs am 10.11.2018 in der Zeche in Bochum eine Versammlung von gleich mehreren internationalen Überfliegern.
Obwohl es Samstagabend war, startete das Konzert bereits um 18:30 mit Woes aus England. Wir hatten es zu der Zeit leider noch nicht in die Halle geschafft, empfehlen euch aber trotzdem, in die 2016 gegründete britische Pop-Punk-Formation reinzuhören: Anspieltipp.
Glücklicherweise war in bereits die Hälfte der Bochumer Zeche gefüllt, als Stand Atlantic als zweite Band des Abends die Bühne betraten. Die australische Band mit ihrer charismatischen Frontfrau Bonnie hatte uns Anfang des Jahres schon begeistern können. Mittlerweile hatte das Trio neben ihrer EP “Sidewinder” (hier unser Interview dazu) auch das erste eigene Album “Skinny Dipping” am Start und sich nicht nur in der Szene integriert, sondern auch eine beachtliche Fangemeinde erspielt. Bis zum ersten Moshpit dauerte es nicht lange und auch der Band selbst merkte man deutlich an, dass sie sich seit ihrem letzten Deutschlandkonzert musikalisch weiterentwickelt hatten. Die Stimmung war bombastisch und die Fans erstaunlich textsicher – kein Wunder, dass Stand Atlantic bereits für Mai 2019 ihre erste eigene Headline-Tour in Europa bekannt geben konnten!
Weiter ging es anschließend mit Seaway und die kommen übrigens aus Kanada (Amerika, UK, Australien, Kanada – ganz schön internationales Line-Up an einem Abend). In Kanada sind Konzerthallen scheinbar mit Urlaubsorten gleichzusetzen, denn Sänger Ryan Locke betrat mit verspiegelter Sonnenbrille die Bühne und präsentierte vor allem Songs des aktuellen Albums “Vacation“. Obwohl auch bei Seaway recht schnell Bewegung ins Bochumer Publikum kam, wollten die Kanadier uns live nicht so recht überzeugen. Woran genau das gelegen hat, können wir nicht einmal so genau sagen, aber irgendwie fehlte es den Kanadiern am speziellen Etwas.
State Champs, die Headliner des Abends, waren bereits im Mai Headliner des Galaxy Camp Festivals gewesen. Nun waren sie bereits auf die europäischen Bühnen zurückgekehrt und hatten ihr neues Album “Living Proof” mit im Gepäck. Die vorangegangene Best of-Setlist wurde durch die neuen Songs gekonnt erweitert und zu einem Hitmix gerührt, den noch nicht viele Bands im Pop-Punk Genre rühren können. Mitsingteile gab es unendlich viele, das Bochumer Publikum gab alles um dieser Show zurückzugeben was sie forderte – eine feiernde Menge.
Die Zeche blieb bis zur letzten Band nicht ganz voll, jedoch war auch nicht mehr allzu viel Platz hinten. Der Stimmung vorne machte das jedenfalls keinen Strich durch die Rechnung. Immer wieder merkte man State Champs eine Routiniertheit an, die die Supportbands vielleicht noch nicht vollends drauf haben und die keinen Abbruch des Spannungsbogen zuließ. Die Ansagen wirkten daher auch eher durchgeplant. Nach über einer Stunde, einer kurzen Akustikeinlage, zwei Zugaben und jeder Menge Glücksgefühle endete das Set dann schließlich. Der erste Besuch von State Champs in Bochum sollte wohl nicht ihr letzter bleiben, dafür gingen die Fans viel zu glücklich aus der Halle.
Und so hört sich das an:
Homepage / Facebook / Twitter / Instagram
Foto von Yvonne, Text von Luis und Yvonne.
* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.