The World of Hans Zimmer, Rudolf Weber-Arena Oberhausen, 17.03.2024

The World of Hans Zimmer auf der Bühne der Oberhausener Rudolf-Weber-Arena.

Dune, Inception, The Dark Knight – wer in den letzten Jahren Kinofilme gesehen hat, wird zwangsläufig mit der Musik von Hans Zimmer in Berührung gekommen sein. In den letzten vier Jahrzehnten hat er für über 150 Filme Stücke komponiert und ist dafür unzählige Male ausgezeichnet worden, unter anderem auch zwei Mal mit dem Oscar. Der gebürtige Frankfurter ist also wohl der erfolgreichste Deutsche in Hollywood. Wenig verwunderlich ist es also, dass die Konzerte seiner neuen Tour „The World of Hans Zimmer – A New Dimension“ fast vollständig ausverkauft sind. Und das, obwohl der Komponist nicht mal selbst vor Ort ist.

Hans Zimmer hat das Programm seiner Tour zusammengestellt und arrangiert, dirigiert wird das Ganze vor Ort aber von seinem Kollegen Gavin Greenaway, mit dem Hans Zimmer schon seit über 30 Jahren zusammenarbeitet. Und trotzdem ist die Rudolf Weber-Arena in Oberhausen an diesem Sonntagabend restlos ausverkauft und brechend voll.

Und das völlig zurecht, wie schon nach den ersten Takten klar wird. Das Orchester startet mit „Man of Steel“ in den Abend und schafft es so, das Publikum innerhalb der ersten paar Minuten schon komplett in seinen Bann zu ziehen. Die Kombination aus großartigem Orchester und begabten Solo-Instrumentalist:innen verspricht einen Abend voll Hochgenuss für die Ohren. Aber auch optisch macht „The World of Hans Zimmer – A New Dimension“ einiges her. Eine aufwändige Lichtshow verleiht der Szenerie einen geradezu magischen Eindruck, und hinter den Musiker:innen laufen auf Leinwänden ausgewählte Szenen der zugehörigen Filme, die die Zuschauer:innen mit geradezu immersivem Charakter in die Welt der Filme eintauchen lässt.

Die Leinwände im Hintergrund haben aber noch eine weitere Funktion – hier laufen den gesamten Abend über immer wieder vorab aufgezeichnete Aufnahmen von Hans Zimmer, der uns so trotz Abwesenheit durch den Abend führt und sein Programm durch passende Anekdoten noch lebendiger gestaltet. Ab und an interagieren Gavin Greenaway und Hans Zimmer sogar miteinander, und irgendwann fordert Hans Zimmer das Publikum auf, so laut zu jubeln, dass er es in London noch hören kann. Das mag manch einer irgendwie seltsam finden, für mich hat sich die Show dadurch aber doch persönlicher angefühlt.

Insgesamt erwarten uns heute fast drei Stunden Programm bestehend aus insgesamt 17 Songs. Mit dabei sind unter anderem die Soundtracks zu „Pearl Harbor“, „The Dark Knight“, und „James Bond“. Einzelne Stücke werden zusätzlich durch Sänger:innen unterstützt. „Gladiator“ wird beispielsweise interpretiert von Lisa Gerrard, die vor über zwanzig Jahren den Originalsoundtrack eingesungen hat. Das Publikum ist begeistert.

Das Finale des ersten Teils bildet der Soundtrack zu „Interstellar“, den viele auf der letzten Tour schmerzlich vermisst hatten. Das große Highlight der Show erwartet uns kurz vor dem Ende des zweiten Teils. „Die haben mir versprochen, dass sie daraus kein Musical machen. Ich war kein Fan von Musicals. Da haben sie mich angelogen“, moderiert Leinwand-Hans das nächste Stück an. Das Publikum lacht und weiß genau, was als nächstes folgt: der Soundtrack zu „Der König der Löwen“, wohl eines seiner kommerziell erfolgreichsten Werke.

Das Orchester startet mit „Power of One – Mother Africa“, für das es Unterstützung vom Nairobi Chamber Chorus aus Kenia bekommt. Zeichnungen von Akazien auf den Leinwänden vermitteln den Eindruck, man befände sich gerade irgendwo in der Savanne. Ein Farbenspiel aus rot und gelb symbolisiert den Sonnenaufgang. Und irgendwie fühlt es sich für die nächsten Minuten auch so an, als würde die Sonne aufgehen. Noch bevor der letzte Ton gespielt ist, bricht das Publikum in tosenden Applaus aus. Erst im Innenraum, dann auf den Oberrängen, dann auch auf den Unterrängen – keiner kann sich mehr auf den Sitzen halten, und so bekommt „The World of Hans Zimmer – A New Dimension“ seine ersten Standing Ovations des Abends.

Die Menge hat sich kaum wieder hingesetzt, schon stimmt das Orchester einen zweiten Song aus „Der König der Löwen“ an. Für „The Lion King“ kommen nochmal alle zusammen, und so überschlagen sich Orchester, Chor, Solo-Instrumentalist:innen und die zwei Sänger:innen Nokukhanya Dlamini und Lebo M regelrecht und kreieren damit ein musikalisches Meisterwerk, das für Gänsehaut der Superlative und Tränen der Rührung sorgt. Im Anschluss bekommen die Künstler:innen ihre redlich verdienten Standing Ovations und den euphorischsten Applaus des ganzen Abends.

Für „Inception“ setzt sich Hans Zimmer kurzerhand selbst ans Klavier, wenn auch nur virtuell, und letztlich wird der Abend durch den Soundtrack zu „Der Fluch der Karibik“ abgerundet. Dafür zieht „The World of Hans Zimmer“ nochmal alle Register. Die Lichtshow überzeugt, die Filmszenen untermalen die Musik, und irgendwann steht sogar der Bühnenrand wortwörtlich in Flammen. Der Abend endet mit einem virtuellen Feuerwerk auf den Leinwänden und einer bleibenden Erinnerung in den Köpfen der Gäste an ein einzigartiges Konzert-Erlebnis, das sie so schnell nicht wieder vergessen werden.

Mehr Hans Zimmer gibt es hier.

Und so hört sich das an:

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The World of Hans Zimmer live 2024:

20.10. – Leipzig, Quarterback Immobilien Arena
21.10. – Berlin, Uber Arena
23.10. – Mannheim, SAP Arena
02.11. – Dortmund, Westfalenhalle
03.11. – Stuttgart, Hans-Martin-Schleyer-Halle
05.11. – München, Olympiahalle
10.11. – Hamburg, Barclays Arena

Beitragsfoto: Gina Köhler.

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