„Don’t You Feel Amazing?”, wollte Sänger Tobi Duncan von Trash Boat vom Publikum wissen und bejate die Frage nach Performance des gleichnamigen Songs. Denn wenn man bei der großen I Prevail Tournee dabei ist, ist das natürlich ziemlich amazing. Ursprünglich war die seit fast drei Jahren ausverkaufte Tour mit Dream State und Wage War geplant. Ob die I Prevail Fans nun auch weniger harten Support akzeptieren?
Ganz klar: Ja. Pop-Punk findet nach wie vor Zuspruch im Metalcore. Die Fanbase ließ sich von Trash Boat einfach mitreißen. Im Vergleich zu dem im Kölner Palladium winzig wirkenden Banner mit Aufdruck des aktuellen Albums „Don’t You Feel Amazing?“ war der Auftritt der Engländer nämlich alles andere als klein. Der Fokus lag dabei ausschließlich auf den aktuellsten Songs. Mit drückenden Riffs, eingängigen Melodien sowie New Metal Einflüssen holte die Band die Menge schnell ab. Hier und da eingeworfene Screams rundeten das 40 minütige Set ab.
Für die meisten wird sicher das Linkin Park Cover „Given Up“ als Highlight in Erinnerung bleiben. In Ehren von Chester Bennington schrie so ziemlich jeder mit. Da trafen Trash Boat genau ins Schwarze. Denn bereits zu der Umbauplaylist feierte das Palladium mit alten und neuen Hits der Szene. Ebenso rissen die zwei Sänger des Openers Blind Channel einen Klassiker an. Auf „cut my life into pieces“ schrie das Publikum begeistert „this is my last resort“ zurück. Generell haben die sechs Finnen das Palladium eindrucksvoll angeheizt. Eigene Fans waren dabei und viele kannten die Band durch den ESC 2021 (Christopher berichtete). Von Springen über Mosh- und Circle Pits sowie Handylichtern bis hin zur ersten Crowdsurferin war alles dabei. Ein nervöser Blick Duncans während dieser wilden Show von der Empore aus sprach also Bände: ‚Können wir da mithalten?‘.
Bei Trash Boat steigte die Anzahl der Crowdsurfer*innen nach einer schnellen Umbaupause stetig. Die Menge sprang, Moshpit Aufforderungen wurden ohne zu zögern ausgeführt. Außerdem wurde das ikonische Riff in „Bad Entertainment“ bereits gewürdigt, bevor Duncan (normalerweise später im Lied) überhaupt darauf aufmerksam machen muss. Zur aktuellen, deutlich punkigeren Single „Delusions of Grandeur“ rannten die Besucher eifrig im Kreis. Besonders Spaß hatte das Publikum dabei der Band „you fucking idiot“ bei „Alpha Omega“ entgegenzuschreien. Für den Rap-Part dieses Songs schnappte sich Bassist James Grayson das Mikrofon. Ein bisschen Dynamik zweier Sänger wie später bei I Prevail und zuvor bei Blind Channel gab es also auch bei Trash Boat.
Die Fans von I Prevail brachten erstaunlich viel Energie und Durchhaltevermögen -nicht nur was das Warten auf die Tour angeht- mit. Beim Headliner des Abends erklangen die Stimmen noch lauter als bei den zwei Gruppen zuvor. Übrigens spielten I Prevail auch ein Cover („Chop Suey“ von System Of A Down). Was Interaktion mit dem Publikum angeht, kann das Quintett aus Amerika allerdings noch von ihren Support Bands lernen. Das sei den Jungs jedoch verziehen. Immerhin war es die erste Headliner Tour hier und die Gruppe lieferte nichtsdestotrotz ein tolles Set.
Für Trash Boast war das ebenfalls die bisher größte Show in Köln und nach Aussagen Duncans die beste. Ob er mit „See you very soon, Cologne!“ nun die bevorstehende Tour mit The Offspring, Festivalauftritte in der Umgebung oder vielleicht eine Headliner Tour meinte, bleibt unklar. Für letztere wäre nach vier Jahren definitiv mal wieder Zeit!
Und so hört sich das an:
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Trash Boat Live 2023:
mit I Prevail
14.03. Antwerpen, Trix (BE)
15.03. Tilburg, Poppodium 013 (NL)
mit The Offspring
11.05. Winterthur, Zielbau Arena (CH)
13.05. Wiener Neustadt, Arena Nova (AT)
14.05. München, Zenith
16.05. Berlin, Velodrom
17.05. Hamburg, Sporthalle
19.05. Brüssel, Forest National (BE)
20.05. Amsterdam, AFAS Live (NL)
22.05. Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle
Festivals
22.06.Ysselsteyn, Jera On Air (NL)
Beitragsbild von Lucie
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