An einem Dienstagabend besuchte uns Yung Lean in Köln. Der 21-jährige Schwede war im letzten April zum ersten Mal in der Stadt (damals im CBE) und zog mit seinem atmosphärischen Gesangsrap in diesem Jahr in die LMH ein. In der nicht komplett gefüllten Halle trafen sich vorallem junge Kiffer. Der Grasgeruch stand bis draußen in den Hof, vernebelt war durch Yung Leans “Bühnenshow” sowieso alles. Nach einem unangekündigten und unbekannten Supportrapper fing ebendiese vernebelte Show des Headliners an.
Viel sehen konnte man auf der Bühne nicht, gerademal einen Blick auf Yung Leans Umriss war im richtigen Moment bei passender Strahlerposition zu erhaschen. Während der “Ansagen” (“Thank you, Cologne.”) konnte man nichts erkennen. Die eingeschränkte Sicht hielt die meisten wohl auch vom Fotos und Videos machen ab: Es waren erstaunlich wenige Handys in der Luft, dabei sahen die jungen Fans aus als würden sie direkt aus Instagram kommen. Auch der Atmosphäre hat die düstere Halle nicht geschadet, sie war sogar sehr passend zur musikalischen Darbietung.
Lean spielte eine gute Stunde lang den Großteil seines neuen Albums “Stranger” sowie einige eingestreute, ältere Perlen. Besonders die neuen Stücke erweiterten das Soundbild um eine bisher ungehörte Tiefe, die das ein oder andere Mal zum genauen Zuhören anregt. Auf Platte mehr als live. Um alles unterzubringen, wurde hier und da eine Strophe rausgekürzt und größtenteils auf Ansagen verzichtet. Auch, dass Konzerte in der LMH um 22 Uhr beendet sein müssen, ist absolut in Ordnung. Aber muss man den Sound auch so leise machen?
Insgesamt wird man als Fan des “Sad Boys” auf seine Kosten gekommen sein und konnte sich glücklich schätzen, das neue Album schon so früh nach Veröffentlichung in Köln live zu hören. Ansonsten fühlte es sich an, als hätte zum runden Abschluss des Abends noch etwas gefehlt. Vielleicht ein großes Turn-Up-Massaker zu allen ungespielten “Warlord”-Songs. Oder so ähnlich.
So hört sich das an:
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Yung Lean Deutschland Tour 2017:
06.12. Hamburg – Docks
09.12. Frankfurt – Batschkapp
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