Acht Jahre nach „Daisy“ sind Brand New wie aus dem Nichts wieder zurück und das obwohl sie nie so wirklich weg waren. Ob das die Singles „Mene“ oder „I Am A Nightmare“ in den Jahren 2015 und 2016 , einzelne Tourneen oder auch Schlagzeilen um die mögliche Auflösung der Band im Jahr 2018 waren – präsent war man dauerhaft. Hatte man das ursprünglich für letztes Jahr geplante Album auf unbestimmte Zeit verschoben, erschien Mitte August nun aus dem Nichts „Science Fiction“, der fünfte Langspieler des Quartettes.
Zuvor hatte man die Fans eine extrem limitierte, aber auch teure Pressung des zu dem Zeitpunkt noch unbetitelten Albums vorbestellen lassen und später 500 ausgewählten Fans das Album aus dem Nichts auf CD zukommen lassen. Ihre Fans auf die Folter spannen können Brand New. So durcheinander wie die Bandgeschichte und die Art, in der die Band veröffentlicht, ist, ist auch das Album. „Science Fiction“ ist unangenehm, bereitet einem laue Gefühle in der Magengegend, Unwohlsein, Trauer, Furcht und Angst vor der Genialität eines Jesse Lacey – Frontmann, Sänger und Gitarrist des Quartettes. Wie man es von den letzten drei Veröffentlichungen der Amerikaner gewohnt ist, sind die Songs alle irgendwie einfach, auf eine bestimmte individuelle Art und Weise jedoch auch komplex und anders als all das, was die Musikindustrie sonst so produziert. Das mag an den puren Emotionen, die in der Musik Brand News lungern, liegen, an den durchweg traurigen Texten oder seinen Ursprung auch in dem so besondern, häufig Melodie über Melodie überlappenden Songwritings Laceys haben.
Ich möchte hier jetzt gar nicht auf bestimmte Songs, Momente oder Textzeilen eingehen. Das würde dem Gesamtwerk nicht gerecht werden und dem Ganzen die Magie nehmen, die in ihm ruht. „Science Fiction“ ist nämlich wahrlich ein Gesamtkunstwerk, das in jeder Zeile, in jedem Wort, in jedem Akkord nur so Aufbruchs- und Abschiedsstimmung inne hat. Kein Wunder, das Album wird ja auch vermutlich das letzte der Band bleiben, wenn man sich 2018 wirklich auflösen sollte. Falls dem so sein sollte, hätte man ein wahrhaftiges Meisterwerk zurückgelassen, das sich selbstbewusst neben seine Geschwister „The Devil And God Are Raging Inside Of Me“, „Daisy“ und „Deja Entendu“ stellen kann und einen würdigen Abschiedsgruß darstellt. Nicht zufällig stellt das Werk das erste Nummer eins Album der Band in Amerika dar und verkaufte sich bereits über 55000 mal. Brand New, wir und auch ganz viele andere werden euch vom ganzen Herzen vermissen. All die Tränen, die wir mit euch vergießen durften. All die Fäuste, die wir zu euer Musik gen Himmel recken durften. All die Stunden, die wir eure Texte auswendig lernen durften. Danke.
Und so hört sich das an:
Die Rechte für das Cover liegen bei Brand New.
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liest sich wie der Aufsatz eines 13-Jährigen, sorry.