Brian Fallon – Sleepwalkers

Brian Fallon - Sleepwalkers

Seitdem seine Hauptband The Gaslight Anthem im Jahr 2015 eine zeitlich nicht begrenzte Pause angekündigte, betätigt sich unser Lieblingskreationist Brian Fallon unter seinem eigenen Namen auch musikalisch und probierte sich auf seinem Debütalbum „Painkillers“ an sehr folklastigem Songwriter-Rock. Auf seinem Zweitwerk auf Solopfaden probiert sich der 38-jährige mit der markant souligen Stimme nun an vor allem elektrisch verzerrten Gitarrenklängen und großen Rock-Momenten und bietet damit alles, was das Americana-Herz höher schlagen lässt.

14 Songs und knapp 51 Minuten lang verfrachtet Fallon den Hörer in die kalifornische Steppe, singt über Aufbruch und die Liebe und klingt dabei erstaunlich vielseitig. So dürfen schon im Opener „If Your Prayers Don’t Get To Heaven“ eingeläutet von knackigem Fingerschnipsen ordentlich die Hüften geschüttelt werden werden. Mit „Forget Me Not“ geht es dann für sein Solozeug erstaunlich flott nach vorne, natürlich getrieben von einer ordentlichen Ladung „Claps“. Auch die restlichen Songs strotzen nur so von typischen Americana-Elementen: der Titeltrack bekommt einen souligen Bläserpart verpasst, im ein oder anderen Stück dominieren vor allem Akustikgitarren, sowohl in „Neptune“, als auch in „Little Nightmares“ packt man die Rock’n Roll-Orgel aus und „Watson“ darf auch mal von Slide-Gitarren vorangetrieben werden.

Doch auch experimentellere Ausflüge, wie das sehr eingängige, tanzbare „Come Wander With Me“, funktionieren erstaunlich gut. Wer hätte zu The ’59 Sound-Zeiten gedacht, dass der sympathische Kerl mit der Schiebermütze irgendwann mal schicke Pop-Nummern schreibt? Steht bei den so vielen tollen Alben seiner Hauptband auch die ordentliche Bandleistung im Vordergrund, wirkt es bei seinen Soloalben jedoch ein wenig so, als läge der Hauptfokus auf Fallons Stimme. Das mag aber auch daran liegen, dass die Nummern eben nicht mit einer „richtigen“ Band ausgearbeitet wurden.

Die herausstechenden Songs auf „Sleepwalkers“ bleiben fast ausschließlich die lauteren und experimentelleren Nummern. Mit seinen 14 Stücken mag das Werk vielleicht ein wenig Füllmaterial haben, weiß im Gesamtbild aber zu überzeugen. Seit der vierten The Gaslight Anthem-Platte „Handwritten“ sind diese Songs vielleicht die besten, die Brian Fallon geschrieben hat. Vor allem im Vergleich zu dem doch eher langweilenden letzten Werk der Band, machen die Songs auf „Sleepwalkers“ Spaß und lassen einen kurz sogar vergessen, dass vielleicht ja irgendwann auch nochmal neue Musik von der Hauptband Fallons kommen könnte. Ihre Live-Pause unterbrechen The Gaslight Anthem zum Zehnjährigen ihres Durchbruchsalbums zumindest vorübergehend. Ein erster Schritt wäre damit ja getan.

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Und so hört sich das an:

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Brian Fallon live 2018:

28.02. – Köln, Live Music Hall (ausverkauft!)
01.03. – Berlin, Astra Kulturhaus
02.03. – Wien, Arena (AU) (ausverkauft!)
03.03. – Nürnberg, Löwensaal (ausverkauft!)
04.03. – München, Theaterfabrik
10.06. – Wiesbaden, Kulturzentrum Schlachthof
19.06. – Luxemburg, Den Atelier (LUX)
20.06. – Dresden, Alter Schlachthof

Die Rechte für das Cover liegen bei Island Records.

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