Vier Jahre lang war Camila Cabello Teil der Girlband Fifth Harmony. Gemeinsam mit ihren Bandkolleginnen Normai Kordei, Lauren Jauregui, Dinah Hansen und Ally Hernandez erreichte sie im Jahr 2012 bei der zweiten Staffel der amerikanischen Casting Show The X Factor den dritten Platz. Es folgte der internationale Durchbruch. Songs wie „Worth It“ oder „Work From Home“ erbrachten dem Quintett fulminante Charterfolge.
2016 separierte sich Camila Cabello überraschenderweise von der Band und ist nun mit ihrem Debütalbum „Camila“ zurück. Ein Album, das wirklich überrascht!
Eigentlich sollte „Camila“ schon im letzten Jahr unter dem Titel „The Hurting. The Healing. The Loving“ und mit anderer Tracklist das Licht der Welt erblicken. Nun haben es elf Songs auf das Album geschafft, unter anderem der Nummer Eins Hit „Havana“. Vorherige Singles wie „Crying in the Club“ oder „I have Questions“ vermisst man derweil vergeblich. Dieser Wermutstropfen darf allerdings gerne in Kauf genommen werden, denn Camila Cabello präsentiert auf ihrem Debütalbum eine Auswahl an Songs, die mit dem Fifth Harmony Stil nicht mehr viel zu tun haben. Zum Glück!
Der Sound ist weder einfältig, noch aufgedreht oder mit der gehörigen Portion Girly-Pop versehen, die in Fifth Harmony Liedern gerne einmal Anklang findet. Camila Cabello präsentiert sich mit ihren zwanzig Jahren als reife Persönlichkeit, die ihre Songwriting Künste definitiv nicht verstecken muss. Die Songs sind sehr stimmig arrangiert, keiner ähnelt dem Anderen und sie sind zudem sehr persönlich.
Die Stimme von Camila Cabello ist ziemlich einzigartig und kommt besonders bei Balladen wie „Something‘ s Gotta Give“ gut zur Geltung. Eine Mischung aus warmen Tönen und einem teils sehr kratzigen Sound macht die Songs definitiv einzigartig und besonders. Allerdings lässt sich dies nicht immer positiv werten, da Camila Cabellos Stimme an manchen Stellen eine leicht nervige Tendenz mit sich zieht. Manche Töne klingen leider etwas quäkend, was das Zuhören auf Dauer anstrengend macht.
Gerade bei Songs wie „Havana“ kommt hinzu, dass jegliche Emotionen in der Stimme Camila Cabellos zu fehlen scheinen, was sehr schade ist, da sie durchaus das Potenzial hat Emotionen zu übertragen. Was sie beispielsweise bei dem sehr guten Track „All These Years“ verdeutlicht.
Nichtsdestotrotz ist Camila Cabellos Album überraschend gut für einen Sprössling aus einer Girlband wie Fifth Harmony. Sie distanziert sich damit deutlich von der Band und zeigt auf, dass sie es auch alleine schafft, Ohrwürmer zu kreieren. Sie hat ihre persönlichen Erlebnisse zu Songs verpackt und ein gut arrangiertes Debütalbum geschaffen. An einigen Stellen weist das Album zwar Schwachstellen auf, aber die seien Camila Cabello verziehen. Zugutekommen lassen sollte man der Sängerin auch, dass sie auf „Camila“ weitgehend auf Features verzichtet, was wirklich sehr angenehm ist!
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