Mit ihrem mittlerweile vierten Album will die deutsche Electronica-Band Captain Capa die Zuhörer*innen wohl vor allem auf die Tanzfläche holen. Im Laufe der 14 Liedern gelingt ihnen das sicherlich. Mit teils sehr schönen Synthesizer-Melodien und einer Stimmverzerrung, gar dem Gebrauch von Autotune und viel Hall werden hier die meisten Songs ausgestattet. In Songs wie “Clarendon” erinnert vor allem die Melodie des Refrains weniger an klassische Electronica-Bands, sondern auch sehr stark an Radio tauglichen Pop. Um das Ganze jedoch immer noch tanzbar zu gestalten, preschen die Beats der Synthesizer stets schnell nach vorne, eine Pause wird hier eher selten eingelegt. Im Gegensatz dazu lädt insbesondere “Vantaheart” zu einem sommerlichen Rave ein, denn hier wird der Electronica eindeutig zelebriert. Insbesondere durch den sich steigernden Druck hin zu einem im Verlauf des Songs stetig dominanteren Synth-Thema enstehen im Kopf direkt Bilder von einer großen, feiernden Menschenmasse an Sommerabenden.
Ein weiterer erwähnenswerter Song ist zudem “O O O”, der eine sehr an Indiepop-erinnernde Bridge aufweist, die extrem Spaß macht und sich schließlich in einen sehr schönen, wiederum elektronischeren Refrain auflöst. Für Fans von Electronica im Allgemeinen bietet das Album sicherlich eine Menge, vor allem dadurch, dass die meisten Stücke sehr tanzbar, zudem aber auch dem Pop zugewandt sind. Hörer*innen, die sonst aber weniger reinen Electronica hören, könnten von Songs wie “Athena” möglicherweise auch weniger angetan sein, da hier die die Songstruktur und auch die durchgehend verzerrte Stimme wohl dem Mainstream-Pop mit am entferntesten sind. Im Verlauf des Albums werden die elektronischen Anteile der Musik auch stets dominanter, so dass vor allem die erste Albumhälfte wohl eher den Popanteil, die zweite dann den Electro-Part widerspiegelt. Im Großen und Ganzen ist das Album definitiv eher für die Tanzfläche oder Festivalabende, als für das alleinige Hören gemacht. Einzeln können die meisten Tracks nämlich auf jeden Fall überzeugen. Ansonsten richtet sich das gesamte Album wohl eher an Electronica-Fans, die diese Musik gerne auch über die heimische Anlage abfeiern wollen.
Und so hört sich das an:
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Captain Capa live:
05.05.17 Leipzig – Werk2 (Support: Chai Khat)
12.05.17 Berlin – Musik & Frieden (Support: Chai Khat)
13.05.17 Hamburg – Molotow (Support: Chai Khat)
19.05.17 Düsseldorf – FFT
20.05.17 Nürnberg – Stereo
26.05.17 Chemnitz – Atomino
Coverrechte liegen bei Audiolith.
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