Die Höchste Eisenbahn – Wer bringt mich jetzt zu den Anderen

die höchste eisenbahn wer bringt mich jetzt zu den anderen

Noch dreimal schlafen. Knapp drei Jahre ist das Erstlingswerk der Höchsten Eisenbahn inzwischen alt, und da das Indie-Super-Band-Projekt eben irgendwie eigentlich nur ein Projekt war, wurde es dem einen oder anderen Hörer/Fan der zusammengewürfelten Konstellation vielleicht ein wenig Bange, dass es bei diesem ersten Album auch bleiben sollte. Aber dafür funktionierte das alles viel zu gut, bestimmt mehr als 150 Auftritte (keine Gewähr, nur Gefühl) haben Francesco Wilking, Moritz Krämer, Felix Weigt und Max Schröder in den vergangenen 3 Jahren zusammen absolviert und kaum einem Besucher dürfte entgangen sein, wie gut sie harmonierten. Also Erleichterung, als es im letzten Jahr hieß, sie seien beschäftigt mit den Arbeiten am zweiten Album.

Nun ist es also da, der Nachfolger und die Erwartungen waren sicherlich hoch, aber: Wir wurden nicht enttäuscht. Das Ende Juni veröffentlichte, mit Liebe zum Detail gespickte, Teaser-Video zum Album deutete diese Tatsache bereits an. Über Bands, die lange existieren, sagt man gern “Sie sind erwachsen geworden”. Jedoch war auch das erste Album der Jungs schon so erwachsen, dass diese Formulierung hier meiner Meinung nach den Nagel nicht auf den Kopf trifft. Es fühlt sich ein bisschen an wie ein gereifter Whisky nach einer Flasche Berliner Luft. Ein bisschen, als sei die Band jetzt endgültig bei sich angekommen.

“Wer bringt mich jetzt zu den Anderen” bleibt auf dem gleichen emotional klugen Niveau wie EP und Album 1. Die Lieder erzählen Geschichten, die zum Teil banal sind, aber doch erneut so wahr das Leben abbilden. Sie schaffen es auch jetzt noch ihre Generation treffend abzubilden, die um die 30, aber dafür irgendwie noch nicht bereit ist. Sie singen von Liebe, Freundschaft und Orientierung und sind so nah am Hörer, dass man sich an die Texte anlehnen möchte, wie an eine Schulter, wenn das Leben einen mal wieder herausfordert. Du stellst eine Frage, die Eisenbahn beantwortet sie dir.

Highlight-Zeilen: “Hör nicht auf, alles was du tust, das wird wunderschön, überflüssig, aber gut.” und “Frag mich, ob wir uns wieder verlieren, und sag nicht, auf jeden Fall.” und “Wo kommen die hin, die sich verlieren.” und “Ein Liter Bier sind vier Scheiben Brot.” Die beiden vorab veröffentlichten Songs “Lisbeth” und “Blume” sind perfekt ausgewählte Titel, um einen Eindruck für Neu-Zuhörer zu schaffen, versprühen sie doch beide so viel positive Energie und regen zum Mitschreien an. “Vier für die Liebe, verdient und geschenkt.”

Kaum etwas trifft mein Verhältnis zu dieser Band besser. Einsteigen, Abfahrt, und auf ins Grüne.

So hört sich das an:

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