Als Psychdelic Art Pop bezeichnet die Band Django Django ihre Musik selbst. Klingt ziemlich verschroben und das ist sie auch! Nicht aber im negativen Sinne, sondern eben ziemlich eigensinnig und mit hohem Wiedererkennungswert. Auch auf dem neuesten Album “Marble Skies” sorgen Django Django für Party-Indie mit Köpfchen und kann damit mal wieder bestens unterhalten.
Laut wummert der Bass, die Synthies drehen auch richtig auf, dazu singt Vincent Neff mit seiner hohen Disco-Stimme. Schon im zweiten Track dann eine Überraschung: plötzlich erklingt eine weibliche Stimme, die zu Rebecca Taylor von Slow Club gehört. Diese fügt sich hervorragend in den Sound der Band ein, der noch einige weitere Abwechslungen zu bieten hat. “Sundials” sticht dabei besonders hervor: eingeleitet von sanften Klavierklängen, schraubt sich das Lied immer mehr in einen sommerlichen Party-Song. Am deutlichsten kann hier der Bezug zum Albumtitel gesehen werden, denn der sommerliche Abendhimmel bei einem Festival dient als Namenspate für dieses Album, ein “Marmorhimmel” eben. Möglicherweise fällt der Song auch so besonders auf, weil er in Kooperation mit dem Jazz-Fusion und Elektro-Künstler Jan Hammer entstand. McLean, der Zuständige für Samples und Synthies in der Band, samplete nämlich Hammers Song “The Seventh Day” von 1975.
Ob nun elektronische Songs wie das nach vorne preschende, Bass-lastige “Real Gone” oder das verhältnismäßig rockige “Further”, dieses Album bietet durch die gesamte Spielzeit eine Fluchtmöglichkeit aus den grauen Wintertagen. Mit “Marble Skies” wollte die Band eine Möglichkeit bieten, die innere Ruhe zu finden und über Vergangenes und Gegenwärtiges nachzudenken. Solange das auch auf der Tanzfläche funktionieren kann, ist es ihnen wohl gelungen.
Im Gegensatz zum letzten Album wurde dieses Werk nun wieder in kleineren Verhältnissen, also ohne opulentes Studio produziert. Klar, der Sound ist immer noch ziemlich beeindruckend, die Kreativität, die Django Django hier als simpel darstellen, würden andere in Jahren wohl nicht hinbekommen. Dennoch, man kann den Songs anhören, dass sie teils nachvollziehbarer gestaltet wurden, das Album wird zu keiner Zeit anstrengend und macht durchweg Spaß. Ob man sich nachhaltig an einzelne Songs erinnern wird, bleibt abzuwarten, als zusammenhängende Platte funktioniert “Marble Skies” aber super und ist mal wieder ungemein tanzbar geraten.
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Und so hört sich das an:
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Django Django live 2018:
- 13.03.2018 Strom München
- 16.03.2018 Grünspan Hamburg
- 17.03.2018 Festsaal Kreuzberg Berlin
Coverrechte liegen bei Because Music/Caroline International.
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