Wenn die Lieblingsband ein neues Album rausbringt, wartet man gleichzeitig mit freudigen Erwartungen darauf die neuen Songs zu hören, jedoch schwingt auch gleichzeitig die Angst mit enttäuscht zu werden. Genau das Gefühl hatte ich, als die Donots angekündigt hatten, dass sie am 12. Januar ihre neue Platte „Lauter als Bomben“ veröffentlichen, da ich besonders von der vorherigen Platte “Karacho” total begeistert war. Nachdem ich von der ersten Single „Keiner kommt hier lebend raus“ nicht so wirklich mitgenommen wurde, ist die Anspannung noch weiter gestiegen. Doch glücklicherweise haben die Donots mit “Lauter als Bomben” ein ganz fabelhaftes Album rausgebracht, was zwar nicht perfekt ist, aber auch nicht den Anspruch hat dieses zu sein. Sympathischen Punk-Rock können sie halt und inzwischen konnte ich mich auch mit der Single „Keiner kommt hier lebend raus“ anfreunden.
Die Platte beginnt mit „Geschichten vom Boden“, welcher ursprünglich auch der Titel des Albums sein sollte (wieso die Donots den Albumtitel gewechselt haben könnt ihr in unserem Interview mit Ingo herausfinden), und bietet einen schönen Einstieg in den bunten Mix, der in den nächsten knapp 40 Minuten folgt. Zum einen gibt es da die rockigen Hits, wie „Rauschen (Auf jeder Frequenz)“ oder „Apollo Creed“, die einfach knallen und Spaß machen. „Whatever Forever“, inspiriert von einem Graffiti an einer Häuserwand in Barcelona, ist ebenfalls ein Song, der stark nach vorne geht und actionreich ist. Zum anderen werden zwischendurch auch ruhigere Töne angeschlagen. Zum Beispiel bei „Alle Zeit der Welt“ oder beim nostalgischen „Das Dorf war L.A.“, welches von Guido (Knollmann, Gitarrist) alleine gesungen wird und auf die Jugend als Dorfpunk zurückblickt. Der Song klingt etwas wie die Sportfreunde Stiller und geht direkt in den Saufsong „Eine letzte letzte Runde“ über. Ein Highlight des Albums ist für mich „Gegenwindsurfen“, der nicht nur von seinem Aufbau stark an Turbostaat erinnert, sondern auch mit einem kleinen Part von Jan Windmeier (Sänger von Turbostaat) auftrumpfen kann. Das Lied ist ein Live-Garant und wird sich bestimmt bald in eine Reihe mit alten Hits wie „Wake The Dogs“ oder „Dann ohne mich“ stellen dürfen.
Bei den Aufnahmen zu „Lauter als Bomben“ hat die Band einiges anders gemacht als auf den letzten Veröffentlichungen und ist wieder mehr in die DIY Richtung gegangen. So wird das Album auf ihrem eigenen Label Solitary Man Records veröffentlicht und wurde mit Robin Völkert und Kurt Ebelhäuser in ihrem eigenen Studio dem “Heavy Kranich“ produziert. Eine sehr spannende Sache, die hieraus entstanden ist, ist definitiv das Ende des Songs „Heute Pläne, morgen Konfetti“, denn hierbei hat jeder aus der Band (inklusive Drummer und Sänger) auf der Gitarre spontan ein kurzes Solo gezockt, die alle aneinandergehängt den leicht chaotischen , aber passenden, Abschluss der Platte bilden. „Lauter als Bomben” ist ein absolut würdiger Nachfolger der „Karacho“ Platte und ich freu mich jetzt schon sehr darauf die neuen Lieder auf der Tour live zu hören!
Und so hört sich das an:
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Donots Live 2018:
20.02.18 Saarbrücken – Garage
21.02.18 Bremen – Schlachthof (ausverkauft)
22.02.18 Hannover – Capitol
23.02.18 Berlin – Huxleys
24.02.18 Rostock – MAU Club
06.03.18 Dresden – Schlachthof
07.03.18 Wien – WUK
08.03.18 München – Tonhalle
09.03.18 Karlsruhe – Substage
10.03.18 Zürich – Dynamo
20.03.18 Dortmund – FZW
21.03.18 Hamburg – Grosse Freiheit
22.03.18 Köln – Ewerk
23.03.18 Erlangen – Ewerk
24.03.18 Wiesbaden – Schlachthof
15.12.18 Münster – MCC Halle Münsterland
27.01.19 Bremen – Aladin (Zusatzkonzert)
Die Bildrechte liegen bei Solitary Man Records.
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